2. Bundesliga

Wetklo und König geben sich Klinke in die Hand

Fritsch: "Wir sind das kleine gallische Dorf"

Wetklo und König geben sich Klinke in die Hand

Wagen das Abenteuer 2. Liga: Lilien-Trainer Dirk Schuster und Präsident Rüdiger Fritsch (re.).

Wagen das Abenteuer 2. Liga: Lilien-Trainer Dirk Schuster und Präsident Rüdiger Fritsch (re.). imago

Vor nicht viel mehr als zwölf Monaten beinahe viertklassig, nun 2. Liga - der Weg von Darmstadt 98 in den vergangenen eineinhalb Jahren ist eine seltene Erfolgsgeschichte: "Das kommt einem Traum schon relativ nah. Aber dahinter steckt auch solide Aufbauarbeit. Wenn es mit dem Aufstieg nicht geklappt hätte, wäre es mit der geschaffenen Basis in den nächsten Jahren auf jeden Fall möglich gewesen", sagt Präsident Rüdiger Fritsch.

Seit 2008 steht der Wirtschaftsjurist bei den Lilien in der Verantwortung, erst als Vizepräsident, seit 2012 als Präsident. Er erlebte zunächst die Insolvenz mit, hatte danach indes maßgeblichen Anteil daran, dass der Verein sich seit 2008 derart gut erholte, dass zuletzt sogar der äußerst überraschende, letztlich in der Relegation gegen Bielefeld perfekt gemachte Aufstieg gelang. Denn nach Ende der Saison 2012/13 waren die Südhessen sportlich eigentlich sogar aus der 3. Liga abgestiegen. Einzig weil Erzrivale Kickers Offenbach keine Lizenz erhalten, durfte Darmstadt in der Liga bleiben.

Spielersteckbrief König
König

König Ronny

Trainersteckbrief Schuster
Schuster

Schuster Dirk

SV Darmstadt 98 - Vereinsdaten
SV Darmstadt 98

Gründungsdatum

22.05.1898

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Die Zeiten der finanziellen Vabanque-Spiele sollen in Darmstadt weiterhin vorbei sein. In den vergangenen Jahren habe man immer schwarze Zahlen geschrieben, erklärt Fritsch. Dies soll auch in der 2. Liga so bleiben; nach einem einfachen Grundsatz: Nicht mehr Geld ausgeben, als man einnimmt. "Dass ein Wechsel auf die Zukunft meistens nicht funktioniert, haben ja einige andere Vereine vorgemacht. Auf Dauer wird man auf Pump nicht arbeiten können - weder im Fußball noch im normalen Leben", meint Fritsch.

Um zusätzliches Geld in die Kasse zu spülen werden künftig neue Wege begangen. So wird die Arena in den kommenden fünf Jahren "Merck-Stadion am Böllenfalltor" heißen. Der in Darmstadt ansässige Chemie- und Pharmakonzern wird jährlich 300.000 Euro für die Namensrechte zahlen. Der geplante Umbau des 93 Jahre alten Stadions soll derweil im Herbst 2015 beginnen.

Wetklo schon wieder weg - König als Neuzugang vorgestellt

Christian Wetklo

Nach rund acht Wochen schon wieder weg aus Darmstadt: Christian Wetklo. imago

Allein schon in Sachen Neuzugängen können die Darmstädter, die über einen der kleinsten Etats der 2. Liga verfügen, weitere finanzielle Mittel gut gebrauchen. Sieben Spieler hat der Verein bislang verpflichtet, alle waren ablösefrei. Christian Wetklo war dabei der einzige, der über umfassende Bundesliga-Erfahrung verfügte. Doch der eigentlich als Stammtorhüter eingeplante 34-Jährige ist seit Mittwoch schon wieder weg! "In gegenseitigem Einvernehmen" sei man mit dem Spieler über eine Auflösung des bis 2015 laufenden Vertrags einig geworden, hieß es seitens des Klubs. Über die Gründe wurde nichts bekannt.

Unabhängig davon sollen noch zwei bis drei Qualitätsspieler kommen. Nun kommt wohl auch noch ein weiterer Torhüter auf die Wunschliste. Transfers waren das große Thema am Mittwoch in Südhessen. Denn während Wetklo die Lilien verlässt, wurde die Neuverpflichtung von Angreifer Ronny König vermeldet.

Der 31-Jährige, der zuletzt für den FC Erzgebirge Aue spielte, unterschrieb einen Einjahresvertrag. "Als wuchtiger Stürmer ist er genau der Typ Spieler, den wir gesucht haben. Er bringt sehr viel Zweitliga-Erfahrung mit und wird uns dadurch sicher weiterhelfen", freute sich Trainer Dirk Schuster über den Neuzugang.