2. Bundesliga

Kuntz wehrt sich gegen Kritiker

Kaiserslautern: FCK verteidigt Pachtflexibilisierung

Kuntz wehrt sich gegen Kritiker

FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz: "Das sind alles aufgeblasene Zahlen."

FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz: "Das sind alles aufgeblasene Zahlen." imago

120 Millionen Euro sollen die Lauterer an indirekten staatlichen Beihilfen durch das Land Rheinland-Pfalz, die Stadt Kaiserslautern und die stadteigenen Stadiongesellschaft erhalten haben, Quante ging sogar soweit und forderte eine Prüfung durch die EU-Kommission.

Am Mittwoch bezog der FCK zu der Thematik Stellung und wehrte sich gegen die Vorwürfe. "Das sind alles aufgeblasene Zahlen", betonte Vorstandschef Stefan Kuntz: "Diese Zahlen entbehren jeglicher seriöser Grundlage. In der aktuellen Diskussion entsteht der Eindruck, dass der FCK Geld möchte. Doch wenn man genau in die Thematik einsteigt, merkt man: Das Gegenteil ist der Fall."

Kritisiert wurde dabei unter anderem auch das neue Pachtmodell zwischen Stadt und Verein im Hinblick auf die Nutzung des Fritz-Walter-Stadions. Demzufolge muss der 1. FCK in Zukunft eine jährliche Stadionmiete von 3,6 Millionen Euro in der Bundesliga und 2,4 Millionen in der 2. Liga bezahlen. Die bisherige Vereinbarung hatte vorhergesehen, dass die Pacht bei einheitlich 3,2 Millionen Euro pro Jahr beträgt.

Die Pfälzer wehren sich gegen den Eindruck, sie hätten eine Mietreduzierung durchgesetzt und verweisen darauf, dass die Stadt in den vergangenen vier Jahren Mehreinnahmen gehabt hätte, wäre dieses Modell bereits angewendet worden. "Dem neuen Modell liegen tatsächliche Zahlen aus den letzten vier Jahren zugrunde", verteidigt Kuntz die Pachtflexibilisierung und stellt fest: "Wäre es in aktuell schon umgesetzt worden, hätte die Stadt ein Plus von 300.000 Euro gemacht." Hintergrund: 2010/11 sowie 2011/12 spielte der Verein in der ersten Liga. Ungeachtet davon erklärte das rheinland-pfälzische Sportministerium, dass die Stadt bereits dazu aufgefordert worden sei zu kontrollieren, ob das neue Modell mit EU-Recht im Einklang steht.

Neben der Stadionmiete wurde auch der Rückkauf des Nachwuchsleistungszentrums "Fröhnerhof" moniert. Das Objekt hatte der Verein 2002 für sechs Millionen Euro an die städtische Stadiongesellschaft verkauft und will es nun für 2,6 Millionen zurückkaufen. Für Quante sei das ein "politisch gesetzter Preis, der dem FCK Geld zuschustern soll". Der Zweitligist hält dagegen und rechnet vor, dass der Grundstückspreis im Vergleich zu 2002 gleich geblieben ist und die damals neu errichteten Gebäude und Rasenplätze mittlerweile veraltet und renovierungsbedürftig sind und auf einen Wert von 600.000 Euro taxiert, "wodurch der Kaufpreis von 2,6 Millionen zustande kommt." Diese Summe ist auch durch ein Gutachten abgesichert. Unterstützung gab's zudem von Stadiongesellschaft, deren Geschäftsführer das Vorgehen des Steuerzahlerbundes als "populistisch" und "unseriös" bezeichneten.