2. Bundesliga

Ruthenbeck: "Wir müssen die Mentalität verändern"

Aalen: Der Trainer im kicker-Interview

Ruthenbeck: "Wir müssen die Mentalität verändern"

Will die Mentalität seiner Spieler verändern: Stefan Ruthenbeck.

Will die Mentalität seiner Spieler verändern: Stefan Ruthenbeck. picture alliance

kicker: Herr Ruthenbeck, der VfR hat mit Maximilian Oesterhelweg und Nejmeddin Daghfous lediglich zwei Spieler aus der Regionalliga geholt. Warum?

Ruthenbeck: Es sind beide gierige Jungs, die den nächsten Schritt machen wollen. Beide steigern die Qualität unseres Kaders in der Breite. Maximilian hat mit seiner Schnelligkeit und Dynamik gezeigt, dass er die Konkurrenz nicht zu scheuen braucht. Bei Nejmeddin wird sich zeigen, ob er gleich Fuß fassen kann, nachdem er jetzt ein halbes Jahr in der Regionalliga gespielt hat.

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Trainersteckbrief Ruthenbeck
Ruthenbeck

Ruthenbeck Stefan

VfR Aalen - Vereinsdaten
VfR Aalen

Gründungsdatum

08.03.1921

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß

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kicker: Bereitet Ihnen das Aufrüsten der Konkurrenz also kein Kopfzerbrechen?

Ruthenbeck: Das soll nicht arrogant klingen, aber wir beschäftigen uns nur mit uns selbst. Wenn die anderen zehn Neue holen, haben wir deshalb keine Angst. Und: Wir haben im Sommer nicht viel falsch gemacht, also müssen wir auch nicht groß nachrüsten.

kicker: Sieben Testspiele hat Aalen im Winter absolviert und nur zwei Treffer erzielt. Ist die Offensive die größte Baustelle?

Ruthenbeck: Das ist mir zu einfach. Wenn alle an Bord sind, werden wir auch wieder die Tore schießen. Mit Robert Lechleiter, Sascha Traut und Enrico Valentini haben wichtige Spieler gefehlt. Es ist nicht einfach, das zu kompensieren, und das geht nicht von heute auf morgen. Außerdem: In der Offensive haben wir sehr viele Chancen kreiert, und wir sind bei den Standards viel gefährlicher geworden.

Jeder muss das Ziel haben, unbedingt das Tor schießen zu wollen.

Stefan Ruthenbeck

kicker: Dafür gibt’s im Fußball nichts.

Ruthenbeck: Das stimmt. Uns fehlt die Effektivität. Wir müssen dazu die Mentalität der Spieler verändern. Jeder Einzelne muss bewusster mit seinen Chancen umgehen, jeder muss das Ziel haben, unbedingt das Tor schießen zu wollen.

kicker: Gibt es Offensivspieler, die sich für mehr Einsatzzeiten empfohlen haben?

Ruthenbeck: Michael Klauß war bei Kontern sehr gefährlich. Robert Lechleiter hat mir sehr gut gefallen, auch als zweite Spitze. Fabi Weiß war leider im Training viel besser als im Spiel. Man darf nicht vergessen: Auch ein Manuel Junglas und Andreas Hofmann dürfen Tore machen. Und bei den Standards auch die Innenverteidiger Oliver Barth und Benjamin Hübner. Die Qualität dazu haben sie. Mir ist das Team da noch viel zu brav.

kicker: Marcel Reichwein ist in den Testspielen hinter den Erwartungen geblieben.

Ruthenbeck: Bei Marcel läuft der Vertrag aus. Ich hoffe, er setzt sich selbst nicht zu sehr unter Druck. Ihm fehlt die Leichtigkeit. Wobei er im Training mehrfach gezeigt hat, welch enorme Qualität er im Abschluss hat.

kicker: Machen Sie sich angesichts der finanziellen Engpässe keine Sorgen um die Zukunft des Profifußballs in Aalen?

Ruthenbeck: Wir glauben fest daran, dass wir die Klasse halten, und dann mache ich mir überhaupt keine Sorgen. Trotzdem wäre es unprofessionell, wenn wir keinen Plan B für die 3. Liga hätten.

kicker: Enrico Valentini, Aalens bester Torschütze, wird heftig umworben. Es heißt sogar, er sei sich mit dem KSC einig. Haben Sie noch Hoffnung?

Ruthenbeck: Es hat einige Gespräche gegeben, und die waren nicht nur positiv. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir ihn halten können, ist nicht sehr groß.

Interview: A. Haag