2. Bundesliga

Reck - bald der neue Chef?

Düsseldorf: Des Interims-Trainers neue Kniffe wirken

Reck - bald der neue Chef?

Klare Vorgaben: Düsseldorfs Interims-Trainer Oliver Reck, engagiert an der Seitenlinie.

Klare Vorgaben: Düsseldorfs Interims-Trainer Oliver Reck, engagiert an der Seitenlinie. picture alliance

Die Liste war lang, und sie wird nach diversen Diskussionen stark verkürzt. Bis Weihnachten, so hört man aus dem Verein, wird Fortuna keinen neuen Cheftrainer präsentieren. Man wartet ab, denn: Spätestens seit dem 1:0 in Kaiserslautern ist auch Oliver Reck einer der Kandidaten für den Trainerposten. "Natürlich", sagt der Ende Januar ausscheidende Vorstands-Chef Peter Frymuth, "steht er auf unserem Zettel."

Reck hat der Mannschaft einen klaren Plan an die Hand gegeben, und offensichtlich konnten seine Spieler die Vorgaben auf dem Platz umsetzen. Unter Mike Büskens waren die Aufträge oft nicht so deutlich angekommen. "Jeder wusste genau, was er zu spielen hatte", urteilt Routinier Tobias Levels.

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127 Kilometer spulten die Düsseldorfer auf dem Betzenberg ab, so viele wie noch nie in dieser Saison. Und ganz wesentlich zum, wenn auch glücklichen, Erfolg trugen Recks neue Kniffe bei: So beförderte er überraschend den Innenverteidiger Dustin Bomheuer links in die Viererkette, verhalf Tugrul Erat aus der zweiten Mannschaft im rechten Mittelfeld zu seinem Zweitligadebüt und setzte auf eine interessante Mischung im Offensivbereich: Erwin Hoffer, bisher etwas unter Wert geblieben bei der Fortuna und meist nur als Joker gefragt, spielte in vorderster Linie und schoss das Tor des Tages. Den athletischen Charlison Benschop, von der Statur her eher ein Mittelstürmer, zog er etwas zurück, um defensiv kompakter zu stehen.

Das waren Recks Umbesetzungen, die griffen, und Fortunas Vorstand wird genau hinschauen, wie sich das Team am Samstag in Cottbus und abschließend gegen den 1. FC Köln präsentiert.

Zentrale Frage: Kann Reck auch Chef?

Beim MSV Duisburg rückte er Ende 2011 als Nachfolger von Milan Sasic vom Interims- zum Cheftrainer auf, hielt mit dem MSV die Klasse, wurde aber nach drei Niederlagen in der neuen Saison entlassen. Aktuell verweist Reck darauf, es sei mit dem Fortuna-Vorstand klar abgesprochen, dass er als Interimstrainer einspringe; er konzentriere sich auf die beiden restlichen Pflichtspiele des Jahres. "Taktisch und technisch optimal" habe sich die Mannschaft in Lautern präsentiert, lobte Reck; sehr gespannt beobachtet Fortunas Führung, ob Trainer und Team den Aufwärtstrend fortsetzen können.

Dass die körperlichen Voraussetzungen hierzu stimmen, stehe außer Frage, betont Reck und nimmt, ganz Kumpel, den alten Weggefährten Büskens mit ins Boot. "Die Mannschaft ist topfit", lobt der frühere Klasse-Torhüter, "sie kann zur Not 93 Minuten marschieren." Und - mit klarem Plan - sogar gewinnen.