2. Bundesliga

Fürth hält Köln auf Distanz - Dynamo weiter sieglos

Überblick: Lautern düpiert Löwen - St. Pauli und SVS jubeln spät

Fürth hält Köln auf Distanz - Dynamo weiter sieglos

Triebfeder im Fürther Spiel: Zoltan Stieber glänzte gegen Dresden auch als Torschütze.

Triebfeder im Fürther Spiel: Zoltan Stieber glänzte gegen Dresden auch als Torschütze. imago

Im Topspiel am Montagabend sicherte sich Fürth im Heimspiel gegen Dresden mit einer überzeugenden Leistung die Tabellenführung. Zentrale Figur im Spiel der Franken war Stieber, der seine Mannschaft in die richtige Spur brachte. Zur Führung traf der 24-Jährige in der ersten Hälfte nach einer verunglückten Faustabwehr von Dynamo-Schlussmann Kirsten per Volleyabnahme. Als Dresden nach der Pause notgedrungen immer offensiver werden musste nutzte der Ungar die Räume und bereitete die Treffer zwei bis vier vor. Zum 4:0-Endstand durfte dann Sparv ran, der seinen ersten Treffer im Fürther Trikot erzielte. Auf Olaf Janßen wartet als Dynamo-Trainer noch viel Arbeit: Die Sachsen warten weiterhin auf den ersten Dreier.

Rote Teufel bleiben im Aufwind

Marc Torrejon beglückwünscht Marcel Gaus (r.)

Bissiger als die Löwen: Marcel Gaus (r.), hier beglückwünscht von Marc Torrejon, ebnete dem FCK mit seinem 1:0 den Weg. picture alliance

Der 1. FC Kaiserslautern bleibt unter Kosta Runjaic im Aufwind: Nach dem 3:1-Pokaltriumph über Hertha stellten die "Roten Teufel" auch gegen 1860 München am Sonntag ihre Heimstärke unter Beweis, blieben auf dem Betzenberg nicht nur weiter ungeschlagen, sondern feierten einen hochverdienten 3:0-Sieg. Von Beginn an bestimmten die zweikampf- und spielstarken Gastgeber das Tempo, die "Löwen" kamen kaum zur Entfaltung. Matmour (13.) traf noch den Pfosten, kurz nach der Pause brach Gaus nach Karl-Flanke den Bann (51.). Es folgten weitere Aluminiumtreffer von Matmour (70.) und Gaus (72.), ehe der eingewechselte Zoller auf 2:0 stellte (72.) und Vorlagengeber Idrissou selbst noch einmal aus der Drehung zuschlug (82.) - sein fünftes Saisontor. 1860 verpasste es, ganz oben dranzubleiben, wurde stattdessen von den bissigeren Lauterern überholt.

Geladener Luthe fliegt - Joker Adler wird Matchwinner

Kein hochwertiges, aber am Ende ungemein spannendes Spiel lieferten sich parallel Sandhausen und Bochum: VfL-Schlussmann Luthe, der zuvor vor allem gegen Löning mehrmals klasse pariert hatte, leistete sich ein heftiges Foul im Strafraum gegen Jovanovic: Es gab Rot und Elfmeter, Luthe schoss obendrein noch eine Wasserflasche ins Publikum (72.). Zwar parierte Ersatzmann Esser mit seine ersten Ballberührung den Strafstoß gegen Schauerte, doch letztlich reichte es für zehn Bochumer nicht für einen Punkt: Nachdem Löning eine weitere Großchance ausgelassen hatte, lenkte Joker Adler den Ball in der letzten Minute der Nachspielzeit doch noch ins VfL-Tor - der SVS zieht damit in der Tabelle an der Neururer-Elf vorbei.

Wieder Kringe: St. Pauli überwindet den Schock schnell

Der FC St. Pauli hat sich bei Schlusslicht Ingolstadt den ersten Auswärtssieg der Saison gesichert - doch das war eine schwere Geburt: Nach überlegen geführter erster Hälfte in deren Nachspielzeit Bartels mit einer technisch herausragenden Aktion das 1:0 erzielte, verpassten es die Gäste zunächst, die Entscheidung zu erzwingen, die Strafe folgte prompt: Aus dem Nichts glich Matip nach einer Ecke für den FCI aus (80.). Doch wie schon am Montag gegen Düsseldorf (1:1) hatte Kringe das letzte Wort: Joker Maier holte einen Foulelfmeter heraus, den Kringe im Nachschuss verwandelte (85.). Erleichterung bei den Hamburgern, die allerdings bereits nach wenigen Sekunden Kapitän Boll mit einer Innenbandverletzung verloren hatten. Der FCI, für den Hofmann den Pfosten traf (39.), konnte den Schwung aus dem Pokal (2:0 beim FSV Frankfurt) nicht in die Liga mitnehmen und bleibt mit vier Punkten Letzter.

Paderborn: Katerstimmung wegen doppeltem Brandy

Sören Brandy

Gnadenlos bei den alten Kollegen: Unions Sören Brandy (re.) schenkte den Paderbornern zweimal ein. picture alliance

Das Pokal-Aus in Saarbrücken (1:2) schlug Paderborns Coach Andre Breitenreiter so sehr auf den Magen, dass sich mehrere Spieler auf der Tribüne wiederfanden, vier Änderungen nahm er vor der Partie gegen Union Berlin vor. Viele Torszenen gab's nicht zu sehen, ein Zufallsprodukt führte dennoch vor der Pause einen Treffer herbei. Nemec schoss Meha an und brachte so den Ex-Paderborner Brandy ins Spiel, der Keeper Kruse das Leder durch die Beine schoss (41.). So richtig aus dem Quark kamen die Ostwestfalen auch im zweiten Abschnitt nicht. Saglik jubelte in der 59. Minute zu früh, sein Kopfballtreffer fand wegen eines vorangegangenen Foulspiels (Ziegler gegen Schönheim) keine Anerkennung. Union tat zunächst nicht viel mehr, als den Vorsprung zu verwalten - bis Brandy nachschenkte. Sein blitzsauberer Kopfball nach Köhler-Flanke entschied die Partie zu Gunsten der Eisernen (80.). Mattuschkas direkte Freistoßflanke, die an Freund und Feind vorbeiging, sorgte für den 3:0-Endstand. Nichts war's also mit der von Breitenreiter erhofften Reaktion.

Nullnummer in Düsseldorf

Düsseldorf hoffte auf den heiß ersehnten Befreiungsschlag in Form eines Sieges. In den letzten sieben Partien punktete die Fortuna nur ein einziges Mal dreifach. Gegen den FSV Frankfurt hatten die Rheinländer in der ersten Hälfte zwei aussichtsreiche Torchancen, doch Kenia traf nur den Pfosten (15.) und Gianniotas aus spitzem Winkel das Tor nicht (30.). Ansonsten sahen die Zuschauer viel Leerlauf - auch in Hälfte zwei. Zwar wusste sich die Fortuna gegen harmlose Hessen zu steigern, vor dem Tor fehlte aber die Kaltschnäuzigkeit. Die Frankfurter kamen erst gegen Ende der Partie auf Touren. Leckie hatte gleich zweimal die Führung auf dem Fuß (76., 86.). Als Frankfurts Konrad der Ball im Strafraum kurz vor Schluss an die Hand sprang, kam noch ein letztes Mal Aufregung auf. Der FSV hatte Glück, dass Referee Leicher weiterlaufen ließ.

Köln überspringt Hürde Aalen - Aue und Cottbus atmen auf

Aalen erarbeitete sich bislang den Ruf des Favoritenschrecks. Erst räumte man Kaiserslautern mit 4:0 aus dem Weg, dann landete man zuletzt in Bochum einen 2:1-Erfolg. Der 1. FC Köln war aber am Freitagabend zum Auftakt des 9. Spieltags eine Nummer zu groß. Die Geißböcke siegten mit 1:0 und wahrten dadurch ihre weiße Weste. Risse mit seinem siebten (!) Pflichtspieltor der Saison münzte die Überlegenheit der Rheinländer in Hälfte eins zur Pausenführung um.

Marcel Risse gegen Andreas Hofmann

Kölns Torschütze Risse (li.) kommt vor Aalens Hofmann zum Abschluss. imago

Mit der Dominanz der Geißböcke war es aber im zweiten Durchgang geschehen. Aalen agierte nun beherzter, war in den Zweikämpfen präsenter. Kölns Keeper Horn rückte mehr und mehr in den Mittelpunkt. Das Team von Trainer Peter Stöger verteidigte aber geschickt und brachte den Sieg mit viel Leidenschaft und auch der nötigen Portion Glück über die Zeit. Aalen verlor zwar in der Liga erstmals wieder nach zuvor vier Spielen ohne Niederlage, kann aber angesichts der gezeigten Leistung optimistisch in die Zukunft blicken.

Cottbus atmet auf

Energie Cottbus hat den ersehnten Befreiungsschlag gelandet. Die Lausitzer beendeten ihre Minikrise von vier sieglosen Spielen in Serie mit einem abwechslungsreichen 4:2 gegen Arminia Bielefeld. Dabei begann auch die Partie gegen die Ostwestfalen zunächst mit einem Rückschlag, Banovic scheiterte mit einem Handelfmeter an Arminen-Keeper Platins (23.). Die Brandenburger ließen sich aber nicht aus dem Konzept bringen, ein Doppelschlag durch Rivic (32.) und Stiepermann (34.) brachte die 2:0-Pausenführung.

Die Arminen drückten nach dem Seitenwechsel auf das Anschlusstor, Klose belohnte in der 56. Minute das Engagement mit seinem Anschlusstreffer. Bielefeld blieb gegen mehr und mehr verunsicherte Cottbuser am Drücker, Schönfeld besorgte in der 74. Minute den angesichts der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang bis dato verdienten Ausgleich. Doch mit der ersten gelungenen Aktion in Durchgang zwei markierte Takyi das erneute Cottbuser Führungstor (77.), ein Eigentor Hübeners (83.) sorgte in der kurzweiligen zweiten Hälfte dann für die Entscheidung. Cottbus fuhr die eminent wichtigen drei Punkte ein, Bielefeld musste erstmals nach drei Siegen am Stück in der Liga wieder eine Niederlage quittieren.

KSC geht in Aue baden

Bisher zeichnete den Karlsruher SC eine aggressive Spielweise aus, der Aufsteiger stand in der Defensive zumeist kompakt und sicher. Mit lediglich fünf Gegentoren hatten die Badener vor dem Spieltag die nach Köln (4) zweitbeste Abwehr der Liga. Bei Energie Cottbus zeigte sich aber besonders die Hintermannschaft wackelig. Bei beiden Treffern vor der Pause standen die KSC-Verteidiger Spalier, die Auer Kocer (9.) und Slyvestr (28.) hatten nur wenig Gegenwehr zu überwinden. Durch die Führung gewannen die Sachsen an Selbstvertrauen und stellten ihr spielerisches Potenzial unter Beweis: Ein doppelter Doppelpass ging dem 3:0 durch Benatelli (51.) voraus. Damit war die Entscheidung gefallen. Durch den ersten Sieg nach zuvor drei Niederlagen am Stück kann Aue vorerst durchatmen, der KSC verpasste es, die Topteams unter Druck zu setzen.