kicker: Herr Krämer, was darf man von Aufsteiger Arminia in der kommenden Saison erwarten?
Stefan Krämer: Wir wollen unangenehm werden für jeden Gegner. Dafür sind die Jungs im Trainingslager bis an ihre Grenzen gegangen. Die Belastung war nah dran an der Körperverletzung. Um aber unangenehm zu werden, muss man als Grundlage sich selber wehtun. Meine Spieler sollen und wollen in jedem Spiel Vollgas geben - natürlich mit den nötigen Pausen.
Trainersteckbrief Krämer
Arminia Bielefeld - Vereinsdaten
Gründungsdatum
03.05.1905
Vereinsfarben
Schwarz-Weiß-Blau
kicker: Welche Spielphilosophie steckt dahinter?
Krämer: Wir werden jedes Spiel in der 2. Liga genießen, für uns wird jede Partie ein Endspiel. Mit der Pokalspielmentalität haben wir den Aufstieg geschafft, die werden wir beibehalten.
kicker: Das kostet aber Kraft.
Krämer: Wir sind in der Breite sehr gut aufgestellt. Im Laufe der Saison brauche ich jeden einzelnen Spieler, auf dem Platz und im Training. Kein Spieler soll wegbrechen. Mein Hauptaugenmerk liegt darauf, dass die Gruppe stabil bleibt.
kicker: Arminia hat aktuell 31 Spieler im Kader. Sind das nicht ein bisschen zu viele?
Krämer: Vielleicht wird uns der ein oder andere noch verlassen, aktuell ist die Gruppe aufgrund von Verletzungen und angeschlagenen Spielern aber kleiner. Wir haben eine hohe Trainingsqualität und einen harten, aber respektvollen Konkurrenzkampf. Den fördern wir und den brauchen wir. Um unser Ziel zu erreichen, benötigen wir eine starke Bank.
kicker: Wie lautet das ausgegebene Saisonziel?
Krämer: Als Aufsteiger ist das Ziel erst einmal der Klassenerhalt. Mittelfristig möchten wir die Arminia in der 2. Liga etablieren, dafür muss man als ersten Schritt drin bleiben.
kicker: Auf welche Inhalte haben Sie im Trainingslager besonders geachtet?
Krämer: Es gab zwei Ziele, die wir bis ins Detail abgearbeitet haben.
Zum einen das Spiel gegen den Ball, zum anderen wurde nach Lösungsmöglichkeiten nach der Balleroberung gesucht.
kicker: Und haben Sie sie gefunden?
Krämer: Jeder Akteur weiß, was er zu tun hat. Die Spielidee steht über allem, und die ist auf der Festplatte der Spieler drauf. Generell ist es mir wichtig, dass die Jungs von der Lust zu gewinnen angetrieben werden und nicht von der Angst zu verlieren. Diese Tatsache bedingt nun mal Mut zum Risiko.
kicker: Haben Sie schon die Stammelf gefunden?
Krämer: Es muss sich eine Struktur herausbilden. Es wird Spieler geben, die, wenn sie gesund und fit sind, immer spielen werden.
kicker: Werden Sie weiter nach Verstärkungen suchen?
Krämer: Aktuell ist das kein Thema. Es sei denn, es verlässt uns noch ein Spieler. Ich möchte aber nie nie sagen. Bis zum 31. August halten wir Augen und Ohren offen. Unser wirtschaftlicher Rahmen ist aber eng, die Arminia hat einen der kleinsten Etats der 2. Liga. Wir sollten uns nur wenige Fehler erlauben, denn wir haben nicht viele Pfeile im Köcher.
Interview: Carsten Blumenstein
