2. Bundesliga

Idrissou redet sich um Kopf und Kragen - DFB ermittelt

Rundumschlag gegen Schiedsrichter und Teamkollegen

Idrissou redet sich um Kopf und Kragen - DFB ermittelt

Hätte in Cottbus nach Spielschluss wohl besser geschwiegen: Mohamadou Idrissou.

Hätte in Cottbus nach Spielschluss wohl besser geschwiegen: Mohamadou Idrissou. picture alliance

Stein des Anstoßes war eine Gelbe Karte gegen Idrissou, die Schiedsrichter Wolfgang Stark dem Kameruner bereits in der neunten Minute wegen Meckerns zeigte. Darauf nach dem Spiel bei "Sky" angesprochen verlor der Angreifer ("Ich werde provoziert, ich werde beleidigt") völlig die Beherrschung. "Er sagt, ihm gefällt meine Körpersprache nicht", sagte Idrissou in Richtung Stark: "Ich bin nicht schwul. Ich habe eine Männer-Körpersprache und werde auch kein Schwuler sein. Das ist sein Problem", sinnierte der Torjäger und ergänzte: "Ich bin nicht der Einzige, der schlecht über diesen Schiri redet."

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Spielersteckbrief Idrissou
Idrissou

Idrissou Mohamadou

Aussagen, die der DFB-Kontrollausschuss genau unter die Lupe nehmen wird. Er ermittelt gegen Idrissou und forderte ihn zu einer Stellungnahme auf. Das teilte der DFB am frühen Dienstagabend mit.

Sollte Idrissou wegen seiner Aussagen gesperrt werden, hätte er seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen. Mit 16 Saisontoren hat der Angreifer maßgeblichen Anteil daran, dass Kaiserslautern auf Rang drei der Tabelle steht. Weitere Zahlen, die verdeutlichen, wie wichtig Idrissou für das Unternehmen Aufstieg ist: In den vergangenen sechs Spielen erzielte er sechs Treffer.

Ich bin nicht schwul. Ich habe eine Männer-Körpersprache und werde auch kein Schwuler sein. Das ist sein Problem.

Idrissou über Schiedsrichter Stark, der seine Köpersprache kritisiert hatte

Vor seinem verbalen Ausraster gegen den Schiedsrichter war Idrissou bei "Sport1" auch schon auf seine Mitspieler losgegangen. "Manche Spieler hier haben keine Eier. Ich erkenne meine Mannschaft nicht wieder. Jeder macht, was er will, und das schon die ganze Woche über. Wir sind einfach nur dumm, die dümmste Mannschaft der 2. Liga."

Aussagen, die seine Teamkollegen nicht lange unkommentiert ließen: "Ich denke, es ist der falsche Weg, immer über andere Spieler zu reden und sich selbst das ganze Spiel über mit dem Schiedsrichter anzulegen. Einige Spieler sollten lieber mal auf sich selbst schauen", sagte Alexander Baumjohann über Idrissous Aussagen, die auch Trainer Franco Foda nicht gefielen: "Jeder hat die Berechtigung, seine Meinung zu sagen. Aber man sollte nicht über andere Spieler herziehen. Wenn einer etwas sagt, dann ist das der Trainer."

Am kommenden Sonntag empfängt Kaiserslautern den FSV Frankfurt, der mit nur zwei Punkten Rückstand auf die Pfälzer auf Platz fünf liegt. Es folgt ein Auswärtsspiel bei Absteiger Jahn Regensburg, ehe zum Abschluss der FC St. Pauli an den Betzenberg kommt.