2. Bundesliga

Smuda: "Ich will nicht alles zerstören"

Regensburg: Der neue Coach steht vor einer Mammutaufgabe

Smuda: "Ich will nicht alles zerstören"

Gesundheitlich leicht angeschlagen in die zweite Trainingswoche: Der neue Jahn-Coach Franciszek Smuda.

Gesundheitlich leicht angeschlagen in die zweite Trainingswoche: Der neue Jahn-Coach Franciszek Smuda. picture alliance

kicker: In Regensburg ist alles ein paar Nummern kleiner. Alte Kabinen, weiter entfernte Trainingsplätze, kleines Stadion. Ist die Umstellung für Sie ein Problem, Herr Smuda?

Franciszek Smuda: Nein, das macht mir nichts aus. Fußball ist überall Fußball. Ich vermisse nichts.

2. Bundesliga - Tabelle
Pl. Verein Punkte
1
Eintracht Braunschweig Eintracht Braunschweig
47
2
Hertha BSC Hertha BSC
45
3
1. FC Kaiserslautern 1. FC Kaiserslautern
35
Trainersteckbrief Smuda
Smuda

Smuda Franciszek

kicker: Was ist der gravierende Unterschied zu Ihrem letzten Job?

Smuda: Mit einem jungen Team, das im Abstiegskampf steht, muss man natürlich anders arbeiten als mit der Nationalelf. In unserer Situation beim Jahn muss man mit den Spielern reden, reden und nochmals reden. Die Spieler müssen das Vertrauen des Trainers spüren. Lieber ein Wort mehr als eine Strafe.

kicker: Beobachter sprechen von einem Kopf-Problem beim Jahn, nachdem es etliche Spiele gab, in denen er klar vorne lag und trotzdem verlor. Sehen Sie das auch so?

Smuda: Nein, so sehe ich das nicht. Der Kopf war sicherlich nicht der alleinige Grund. Ich schaue gerade die Spiele der Vorrunde durch. Wenn man wie gegen Köln 2:0 führt und in den letzten fünf Minuten noch 2:3 verliert, dann hat das auch physische, konditionelle Gründe.

kicker: Wie wollen Sie Abhilfe schaffen?

Smuda: Wir müssen versuchen, uns in der kurzen Zeit, die wir haben, in allen Bereichen, taktisch, körperlich und auch mental ein Stück zu verbessern.

kicker: Der Jahn spielt ein 4-2-3-1. Werden Sie das System umstellen?

Smuda: Eher nicht. Ich will nicht in ein paar Tagen alles zerstören, was meine Vorgänger gemacht haben. Bisher war der Jahn keinem Gegner komplett spielerisch unterlegen.

kicker: Dennoch muss die Mannschaft verstärkt werden, oder?

Smuda: In der Tat. Wir brauchen unbedingt noch erfahrene Spieler für alle Mannschaftsteile.

kicker: Können Sie schon Namen nennen?

Smuda: Nein. Wenn ich jetzt einen Namen nenne und der Spieler kommt dann doch nicht, sagen alle über mich: "Was will der Windbeutel?"

kicker: Ist es richtig, dass der Kader auf 24 Akteure reduziert wird?

Smuda: Ich will zunächst alle bei Vorbereitungsspielen einsetzen, um sie beurteilen zu können. Dann werden wir Entscheidungen treffen.

Auch sieben Punkte Abstand auf den Nichtabstiegsplatz sind noch nicht zu viel.

SSV-Trainer Franciszek Smuda

kicker: Der Jahn hat es in den ersten vier Spielen mit Hertha, Bochum, Braunschweig und Cottbus zu tun. Da sind gleich drei Teams aus dem Führungsquartett dabei. Wie soll das bewältigt werden?

Smuda: Es ist wichtig, dass wir am Anfang gegen einen guten Gegner wie Berlin nicht verlieren. Dann bekommen wir auch Selbstvertrauen.

kicker: Wie beurteilen Sie überhaupt die Chancen auf den Ligaverbleib?

Smuda: Ich habe Hoffnung, bin auch Optimist. Zumindest der Relegationsrang muss drin sein. Aber auch sieben Punkte Abstand auf den Nichtabstiegsplatz sind noch nicht zu viel.

kicker: Sie gehen Ihre Arbeit beim Jahn betont positiv an. Hatten Sie auch schon Negativerlebnisse?

Smuda: Mit der Verletzung von Jonatan Kotzke (Kreuzbandriss; die Red.) hatten wir gleich am Anfang Pech. Außerdem habe ich mir am ersten Trainingstag eine starke Erkältung geholt, an der ich noch laboriere.

Interview: Heinz Reichenwallner