2. Bundesliga

Schmidt baut um: "Alt, jung, Grieche, Spanier - egal"

München: Lauth-Sperre tut neuem Trainer weh

Schmidt baut um: "Alt, jung, Grieche, Spanier - egal"

"Der Einzige, den ich nicht gleichwertig ersetzen kann" - dennoch muss Alexander Schmidt (re.) einen Ersatz für Benny Lauth finden.

"Der Einzige, den ich nicht gleichwertig ersetzen kann" - dennoch muss Alexander Schmidt (re.) einen Ersatz für Benny Lauth finden. Getty Images

Richtig in seinem Element ist der Nachfolger von Reiner Maurer erst seit vorigem Montag, seit die englische Woche beendet ist. Der 44-Jährige, der zuvor die U 21 des Vereins betreut hatte, litt selbst am meisten unter dem Vor-dem-Spiel-ist-nach-dem-Spiel-Rhythmus. Zu Wochenbeginn führte er den Achtstundentag ein. Motto: Von nichts kommt nichts.

An ein bestimmtes System fühlt sich Schmidt dabei nicht gebunden. "Ich richte mich nach den Spielern, die ich zur Verfügung habe", sagt der Fußballlehrer (Abschlussnote 2,0). Bei der U 21 spielte er gerne mal mit drei Stürmern, bei den Profis lautet die Formel: Benny Lauth plus Partner. Der Kapitän, der unter Maurer ein Einzelkämpfer war, dankte es mit drei Toren in drei Spielen. Dass Lauth nach seinem Ellbogencheck für vier Spiele gesperrt ist , tut Schmidt weh: "Er ist der Einzige, den ich nicht gleichwertig ersetzen kann."

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Dem Stürmer kam dabei auch die Philosophie des Neuen entgegen: In einem Crash-Kurs hat Schmidt den "Löwen" die Idee eines modernen Angriffsfußballs vermittelt: schnell, direkt, "mit viel Druck auf den Ball". 260 angekommene Pässe pro Halbzeit sind unter Schmidt keine Seltenheit. Hohe Bälle stehen auf dem Index, von den Außenverteidigern verlangt er, dass sie permanent marschieren.

Nach Wannenwetsch und Wood: Nutzt auch Ziereis die Chance?

Das liegt nicht jedem. Dementsprechend im Grunde nicht verwunderlich Schmidts erste Maßnahme, drei U-21-Spieler zu befördern. Mit Sechser Stefan Wannenwetsch und Stürmer Bobby Wood haben sich zwei festgespielt. Markus Ziereis, der beim 4:3-Testspielsieg gegen Unterhaching mit drei Treffern glänzte, könnte der nächste sein - er hat gute Chancen, Lauth in Regensburg zu ersetzen. Vorteil von Wannenwetsch und Co.: Sie trainieren schon länger mit Schmidt, sind körperlich entsprechend fit und auch mit dem laufintensiven Kurzpassspiel vertraut.

Die Tür ist also offen - in beide Richtungen. "Alt, jung, Grieche, Spanier - völlig egal. Bei mir spielen die Besten", sagt Schmidt - und handelt danach. Die lange als unverzichtbar geltenden Innenverteidiger Necat Aygün und Guillermo Vallori sind ihre Stammplätze los. Grigoris Makos, EM-Viertelfinalist mit Griechenland, muss schlucken, dass ihm Wannenwetsch vorgezogen wird. Die teuren Zugänge Marin Tomasov und Ismael Blanco standen bei Schmidt noch nicht einmal im Kader.

Richard Rösener