2. Bundesliga

Oh je, FC: Überall Probleme

Köln: Crash an der Verkaufstheke, sportlicher Niedergang

Oh je, FC: Überall Probleme

Verzweiflung? Ratlosigkeit? Bundesliga-Absteiger Köln nach dem Fehlstart in Liga zwei.

Verzweiflung? Ratlosigkeit? Bundesliga-Absteiger Köln nach dem Fehlstart in Liga zwei. Getty Images

Ungefähr zu der Zeit, als sich der 1. FC Köln in Aue in schier bedauernswerter Weise erfolglos um den ersten Saisonsieg mühte, einigte sich Michael Rensing (28) mit Bayer Leverkusen auf einen Einjahresvertrag. Der FC konnte somit erneut einen Großverdiener von der Gehaltsliste streichen, allerdings zu Konditionen, die diktiert wurden. Eigentlich hatte man für Rensing Ablöse einstreichen wollen - am Ende stand noch eine Abstandszahlung an den Torhüter, damit man wenigstens einen Teil der geschätzten 800 000 Euro Jahresgehalt einsparen kann.

Was ist das nur für ein Umbruch? Zugegeben: Das Erbe, das die neue sportliche Leitung mit Frank Schaefer (48) und Jörg Jakobs (41) übernahm, war ein schweres. Was all die selbst ernannten Spitzenkräfte von Wolfgang Overath (68) über Michael Meier (62) bis zu Claus Horstmann (47) an Trümmerfeld hinterließen, spottet jeder Beschreibung. Der sportliche und finanzielle Niedergang des einstigen Renommiervereines ist nicht denen anzulasten, die nun versuchen, die Zukunft zu gestalten.

Allerdings: Bis jetzt verhalten sich auch die neuen Macher reichlich suboptimal. In der Branche schwankt man zwischen Verwunderung und Spott über das Gebaren derjenigen, die den FC neu aufstellen wollen. Wichtig war den Machern, die teuren Stars loszuwerden. Rensing eben, auch Sascha Riether (29), Pedro Geromel (26) und Milivoje Novakovic (33).

Das aber postulierte man so laut und deutlich, dass deren Preise national und international binnen kürzester Zeit in den Keller rappelten beziehungsweise ein Verbleib zu geringeren Bezügen (wie Riether ihn anbot) undenkbar wurde. Für keinen der Spieler erzielte man den gewünschten Ertrag, im Gegenteil, zum Teil musste man sich die Bedingungen diktieren lassen. Folge von Fehlern, die so nicht hätten passieren dürfen.

Was Pezzoni zeigt, stürzt alle in Verzweiflung

Der Crash an der Verkaufstheke, der sportliche Niedergang in den drei bisherigen Spielen: Der FC hat derzeit überall Probleme. Köln verfügt nach der Kaderverschlankung über viel Durchschnitt und wenig Durchschlagskraft, die Defensive macht Sorgen. Mit Adam Matuschyk (23) und Adil Chihi (24) fehlen wichtige Spieler, dies aber kann keine Erklärung sein für die Fehler. Was Mikael Ishak (19) abliefert, lässt die Fans von Novakovic träumen. Was Kevin Pezzoni (23) zeigt, stürzt alle in Verzweiflung. Und: Wenn einer wie Chong Tese (28) vor dem Spiel in Aue verpennt, dann zeigt dies deutlich, dass die Disziplinprobleme nicht geringer sind als in den vergangenen Jahren. Aufsteigen muss der FC nicht. So tief sinken allerdings auch nicht.

Die Chance, den Bock umzustoßen und die Erfolgsspur aufzunehmen, bietet sich dem FC am Freitagabend im Heimspiel gegen den FC Energie Cottbus (LIVE!-Ticker ab 18 Uhr bei kicker.de).