2. Bundesliga

"Pralinchen" vom Wannsee

Berlin: Ronnys vorzüglicher linker Fuß

"Pralinchen" vom Wannsee

Von der Schokoladenseite: Ronny verlieh dem Spiel der Berliner nach seiner Einwechslung Struktur und Durchschlagskraft.

Von der Schokoladenseite: Ronny verlieh dem Spiel der Berliner nach seiner Einwechslung Struktur und Durchschlagskraft. picture alliance

Der Brasilianer, der einst sechs Champions-League-Spiele für Sporting Lissabon bestritt (2006 bis 2008), hat das Gespür für freie Räume und einen vorzüglichen linken Fuß. Dank seiner Technik gehorcht ihm der Ball auf engstem Raum, seine Standards sind "eine Waffe", weiß Jos Luhukay.

Nur haben die vergangenen zwei Spielzeiten gezeigt, dass es der jüngere Bruder des nach Kiew abgewanderten Raffael (27) "nicht geschafft hat, dieses Potenzial regelmäßig auf den Platz zu bringen", urteilt Preetz. Ronny, vom Tagesspiegel einst "Pralinchen" getauft, weil er anfangs ein stattliches Bäuchlein spazieren trug und seine Vorliebe für Süßigkeiten nicht verheimlichte, gilt als schlampiges Genie. Mittlerweile attestiert ihm Luhukay einen "guten Fitnesszustand". Defensives Denken und Zweikampfführung gehören nicht zu seinen Lieblingsdisziplinen, deshalb fordert Preetz, er müsse "die Balance zwischen Offensive und Defensive finden".

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Weil der Trainer um diese Schwächen weiß, verortet er Ronny anders als seine Vorgänger künftig nicht auf der linken Bahn, sondern "auf der Acht oder der Zehn im offensiven Mittelfeld". Dort kann er mehr Einfluss auf das Spiel nehmen. So wie gegen Paderborn, als er sich von seiner Schokoladenseite zeigte. Nach seiner Einwechslung in der 60. Minute, mit der eine nötige Systemumstellung auf zwei Angreifer einherging, strukturierte er mit klugen Pässen das zuvor einfallslose Spiel und initiierte gefährliche Aktionen.

Sehenswert war sein überlegter Ausgleichstreffer mit dem schwächeren rechten Fuß, wuchtig sein Freistoß, den Neuzugang Sami Allagui (26) zum verdienten 2:2-Endstand vollendete. "Das war der Ronny, den wir immer sehen wollen", hofft Preetz. Ob ihm das gelingt, liegt an Ronny selbst. Sein Vertrag endet 2013.