Was mussten die beiden auch so konstant auf hohem Niveau spielen, dass sie sich erneut von ihrer Konkurrenz abhoben? Halt, einen Unterschied gibt es dann doch: Heinrich Schmidtgal war nach Ansicht des kicker im Bewertungszeitraum, den Pflichtspielen in diesem Jahr, nun ein kleines Stück weit besser als sein Vereinskollege. Bei ihrer hauptsächlichen Aufgabe, dem Dichtmachen der Seite, lagen beide noch gleichauf: An ihrer aggressiven Zweikampfführung bissen sich die Gegenspieler regelmäßig die Zähne aus.
Bei der Zugabe, dem Beleben des Offensivspiels, verbuchte dieses Mal der ungemein laufstarke Schmidtgal die entscheidenden Pluspunkte. Unermüdlich schob der kasachische Nationalspieler das Spiel der SpVgg über links mit an, riss Loch um Loch in des Gegners Abwehrreihe.
Wie bitte, zu abstrakt? Gut, dann in Zahlen: Zwei Tore erzielte er, darunter das wichtige 1:0 im entscheidenden Duell gegen St. Pauli, vier Treffer bereitete er vor.
Im Vergleich dazu Nehrigs Bilanz: zwei Assists, drei Tore, übrigens allesamt vom Punkt aus. Womit wir bei dem Tick wären, den Schmidtgal besser war. Dass mit Stephan Schröck ein weiterer Fürther in dieser Rangliste steht, ist übrigens kein Irrtum: Der 25-Jährige, im Winter Zweiter bei den offensiven Bahnspielern, vertrat Nehrig, als dieser verletzt passen musste.
Unterm Strich hat der Neu-Hoffenheimer, den DFB-Pokal miteingerechnet, bei seinen elf Pflichtspieleinsätzen (kein Tor, ein Assist) sechsmal hinten rechts verteidigt - deswegen ist er, der mit Verletzungen zu kämpfen hatte, in die Defensive eingeordnet worden.
Christian Biechele