2. Bundesliga

Eintracht Frankfurt klar auf Aufstiegskurs

FSV und FCI punkten maximal - Fürth bleibt in der Spur

Eintracht Frankfurt klar auf Aufstiegskurs

Jubel nach Flugkopfball: Erwin Hoffer erzielte Eintracht Frankfurts 2:0.

Jubel nach Flugkopfball: Erwin Hoffer erzielte Eintracht Frankfurts 2:0. Getty Images

Bundesliga-Absteiger Frankfurt hat einen weiteren wichtigen Schritt Richtung direkten Wiederaufstieg gemacht. Die Eintracht setzte sich an der Alten Försterei bei Union Berlin mit 4:0 durch und vergrößerte als Tabellenzweiter den Abstand auf den Aufstiegsrelegationsplatz auf fünf Punkte. Die SGE sollte eigentlich auf Unterstützung von den Rängen verzichten: Weil die Fans in Düsseldorf vor einigen Wochen mal wieder bengalische Feuer abbrannten, bekamen sie offiziell keine Erlaubnis zum Eintritt an der Alten Fösterei. Es hatten sich aber zahlreiche Frankfurter Fans Karten besorgt und unterstützten ihr Team lautstark.

Ein Wermutstropfen aber fand sich im Siegerkelch der Hessen: Anderson musste mit einer Kopfverletzung vorzeitig vom Feld. Der Abwehrspieler erlitt zunächst bei einem Zusammenprall mit Silvio eine Platzwunde, spielte erst noch weiter, musste sich aber noch vor dem Pausenpfiff auswechseln lassen.

Die Eintracht ging früh in Front, Idrissou staubte ohne Mühe ab und erzielte seinen 10. Saisontreffer (9.). Zwar hatte Union in Hälfte eins über weite Strecken Feldvorteile. Doch die Frankfurter konterten immer wieder gefährlich und führten zur Pause nicht unverdient. Meier hatte mit einem Pfostenschuss Pech. Union kam hellwach und hoch motiviert aus der Kabine, setzte die Hessen minutenlang unter Druck. Doch mit der ersten Chance des zweiten Durchgangs erhöhte Hoffer für die Eintracht per sehenswertem Flugkopfball. Berlin steckte nicht auf, doch Frankfurt hatte die Partie im Griff sowie die besseren Chancen und glänzte mit höherer Effektivität. Meier besorgte mit einem Doppelpack den Endstand. Zudem schloss er mit nun 15 Saisontreffern zu Fürths Occean und Paderborns Proschwitz in der Torjägerliste auf.

Sonntag: MSV überrascht in Paderborn - St. Pauli enttäuscht

Andre Hoffmann

Andre Hoffmann brachte die Duisburger in Paderborn erstmals in Führung. Am Ende hieß es 2:1 für den MSV. picture alliance

Der FC St. Pauli kam am Sonntag nicht über ein torloses 0:0 gegen Energie Cottbus hinaus und verlor Aufstiegsrennen etwas an Boden. Nach einer temporeichen Anfangsphase verflachte die Partie zusehends, nach der Pause hatten die Keeper beider Teams einen ruhigen Nachmittag, denn kaum ein Torschuss fand ins Ziel. Für einen kleinen Aufreger sorgte noch St. Paulis Bartels, dessen Schuss von Kirschbaum aber pariert wurde (74.). Ansonsten wurde viel gemächlicher Sommerfußball geboten.

Hansa Rostock taumelt weiter dem Abstieg in die 3. Liga entgegen. Die Hansa-Negativserie baute sich durch das 0:1 gegen Erzgebirge Aue nun auf nur einen Sieg in sage und schreibe 16 Spielen aus. Gegen die Gäste aus Sachsen setzte es schon in der 12. Minute den ersten Rückschlag, als Gusche nach hartem Einsatz mit gestrecktem Bein gegen Müller glatt Rot sah. In Unterzahl kassierten die Rostocker in der 22. Minute den Rückstand durch Hochscheidt. In der 51. Minute hatte Hansa die große Chance zum Ausgleich, doch Borgs schwach geschossener Foulelfmeter war leichte Beute für Männel im Tor der Auer. In der Folge drückte Hansa dennoch unentwegt weiter auf das 1:1, jedoch bis zum Ende erfolglos.

Ohne ihren rotgesperrten Dauerbrenner Alushi unterlagen die Paderborner eine Woche nach der 0:4-Klatsche in Ingolstadt mit 1:2 gegen den MSV Duisburg. Das Team von Oliver Reck, das sein Polster auf den Relegationsplatz mit dem Dreier auf sechs Punkte vergrößern konnte, ging früh durch Wolze (11.) in Führung. Der SCP drängte zwar auf den Ausgleich, doch durch die schlechte Chancenauswertung dauerte es bis zur 51. Minute, als Brückner das leere Tor zum 1:1 traf. Doch Domovchiyski (68.) stellte schließlich nach einem schönen Spielzug des MSV den Siegtreffer sicher. Paderborn hat somit im Aufstiegsrennen etwas an Boden verloren.

Samstag: Schmidtgal bringt den Arbeitssieg auf den Weg

Zillner, Nöthe, Torschütze Schmidtgal (v.l.) nach dem 1:0 für Fürth

Pflicht erfüllt: Zillner, Nöthe, Torschütze Schmidtgal (v.l.) nach dem 1:0 für Fürth. picture-alliance

Turbulente Tage liegen hinter der SpVgg Greuther Fürth. Erst das dramatische Pokalaus gegen Dortmund (0:1 n.V.), am Tag danach die Bekanntgabe des Stadionprojekts. Am Samstag gastierte der abstiegsbedrohte Karlsruher SC in der Trolli-Arena. Zweitliga-Alltag wollten die Franken erst gar nicht einkehren lassen, doch der KSC spielte anfangs gut mit und hatte zwei Halbchancen. Eine Standardsituation musste her für das "Kleeblatt". Schmidtgal traf über die Mauer ins Torwarteck Orlishausens zur Pausenführung.

Nach dem Wechsel feierte Tyrala nach monatelanger Verletzungspause sein Comeback für Fürth und holte schnell den vorentscheidenden, jedoch umstrittenen Elfmeter raus. Nehrig verwandelte gewohnt sicher, der Rest war Auslaufen gegen das auswärtsschwache und ersatzgeschwächte Kellerkind.

Langeneke vergibt vom Elfmeterpunkt

Düsseldorf ließ wie in Cottbus auch gegen Braunschweig Punkte liegen. Nach Röslers frühem Lattenkracher hatten die Gäste vor der Pause ein Chancenplus und lagen dank Kumbela nicht unverdient vorn. Fortunen-Coach Norbert Meier brachte für die zweite Hälfte Bröker, der nur Sekunden für den Ausgleich brauchte. Mehr sprang nicht heraus, weil ausgerechnet Elfmeter-Garant Langeneke vom Punkt versagte - nach zuvor neun erfolgreichen Versuchen in dieser Saison! Am Ende hätte die Eintracht sogar gewinnen können, doch Theuerkauf und Kumbela (Pfostenkopfball) ließen dicke Chancen liegen.

Freitag: Görlitz macht den Dreier klar

Der Frankfurter Gledson jubelt, Aachens Streit ist bedient

Der Frankfurter Gledson jubelt, Aachens Streit ist bedient imago

Alemannia Aachen steckt weiterhin im Keller fest. Die Westdeutschen verloren das Duell gegen den direkten Abstiegskonkurrenten FSV Frankfurt mit 1:2. Die Hessen jubelten im dritten Heimspiel in Serie und befreien sich weiter aus der gefährdeten Zone. Die Elf von Trainer Benno Möhlmann ging durch den aufgerückten Abwehrspieler Gledson mit 1:0 in Führung, doch Aachens Mittelstürmer Auer glich aus dem Nichts und im Liegen aus. Die Alemannen wurden nun mutiger, allerdings blieb der FSV das spielbestimmende Team und wurde durch Görlitz mit dem 2:1-Siegtreffer belohnt. In der Endphase vergab der Aachener Radu die große Ausgleichschance.

Lauth mit dem Kopf zur Stelle

Nach prima Rückrundenstart träumten die Löwen vom möglichen Aufstieg, doch zuletzt gab es vier Partien ohne Dreier. Insofern war das Duell bei den Dresdnern ein Schaulaufen im Mittelfeld. Dynamo-Coach Ralf Loose forderte nach dem schwachen Auftritt bei Eintracht Frankfurt (0:3) Wiedergutmachung, doch diese blieb gegen die effektiven Löwen aus. Das goldene Tor für den TSV erzielte Goalgetter Lauth per Kopf - für den ehemaligen Nationalspieler war es der neunte Saisontreffer. Da in der Schlussphase der Dresdner Koch mit der Ampelkarte vom Platz flog, fiel die Aufholjagd der Sachsen aus.

Ingolstadt bleibt unbesiegt - 1:0 in Bochum

Der FC Ingolstadt bleibt in der Rückrunde weiter ohne Niederlage. Die Mannschaft von Trainer Tomas Oral bestand auch die Prüfung beim VfL Bochum - im Revier feierte der FCI dank Caiubys Solo in der Schlussphase einen nicht unverdienten 1:0-Auswärtssieg. Im ersten Abschnitt war die Elf von Trainer Andreas Bergmann wesentlich aktiver und hatte auch die besseren Chancen, allerdings agierten die zuletzt siegreichen Ingolstädter (4:0 gegen Paderborn) bei Kontern jederzeit gefährlich. Im zweiten Abschnitt wurde das Offensivspiel der Bochumer immer umständlicher, so dass der FCI das zu Null verteidigen konnte und spät zuschlug.