Gegen Jahresende hatte sich der Absteiger eine kleine Schwächephase geleistet, in München (1:2) und in St. Pauli (0:2) verloren und gegen Greuther Fürth (0:0) nur glücklich einen Punkt ergattert. Doch seitdem werden die Frankfurter ihrer Favoritenrolle wieder gerecht. Den großen Ärger über den späten 1:1-Ausgleichstreffer in Düsseldorf scheint die Eintracht in positive Energie umgemünzt zu haben. "Wenn man ungerecht behandelt wird, kann das schon mal dazu führen, dass man enger zusammenrückt", sagte Trainer Armin Veh (51) nach dem 6:1.
Meier drückt den Stempel auf
Exemplarisch für die ansteigende Formkurve sind die Leistungen von Alexander Meier (29). Der mit elf Toren gefährlichste Spieler in den Reihen der Eintracht baute nach furiosem Saisonstart etwas ab - und ist jetzt geradezu explodiert. Die offensive Rolle im 4-2-3-1-System ist für den Mittelfeldhünen (1,96 Meter) wie maßgeschneidert, immer wieder stößt Meier in die Spitze vor, ist dabei brandgefährlich. Im Alleingang schoss er vor zwei Wochen Eintracht Braunschweig ab (2:1), leistete anschließend in Düsseldorf (1:1) eine klasse Vorarbeit zum Führungstor und traf nun auch gegen den FSV.
Schwegler steht vor der Rückkehr
Ob Meiers starke Leistungen auch etwas damit zu tun haben, dass er zuletzt für den verletzten Pirmin Schwegler (24) die Kapitänsbinde trug? Meier sagt: "Es ist nicht so wichtig, wer die Binde hat. Alle müssen Verantwortung übernehmen." Und Veh scherzt: "Vielleicht verteile ich jetzt zwei Binden." Denn Schwegler steht vor der Rückkehr, hat nach auskuriertem Zehenbruch in der vergangenen Woche das Mannschaftstraining aufgenommen. "Ich bin froh, dass er zurückkommt, Pirmin ist ein ganz wichtiger Spieler", sagt Veh.
Drei Tore in einem Spiel habe ich im Profifußball noch nicht gemacht. Das tut jedem Fußballer gut.
Karim Matmour
Als wichtiger Spieler entpuppt sich inzwischen auch Karim Matmour (26), der sich nach der Winterpause auf der rechten Mittelfeldseite in die erste Elf gespielt hat. Gegen den FSV Frankfurt bedankte sich der Algerier mit seinen Saisontoren vier bis sechs. "Drei Tore in einem Spiel habe ich im Profifußball noch nicht gemacht. Das tut jedem Fußballer gut", strahlte Matmour. Auch Nachwuchshoffnung Sonny Kittel (19) durfte sich in die Torschützenliste eintragen. Dazu brauchte er nach seiner Einwechslung gerade einmal zwei Minuten. Keine Frage, die Eintracht hat den Abgang von Stürmer Theofanis Gekas (31, sieben Saisontore) in der Winterpause gut verkraftet und ist zurück in der Spur - auf dem Weg in Richtung Bundesliga.