2. Bundesliga

Chaotisches Topspiel: Fortuna im Elfmeterglück

Überblick: Kleeblatt sonnt sich oben - Union gelingt Revanche

Chaotisches Topspiel: Fortuna im Elfmeterglück

Du warst es: Dr. Felix Brych entschied nach einem Hinweis seines Assistenten auf Elfmeter für Düsseldorf.

Du warst es: Dr. Felix Brych entschied nach einem Hinweis seines Assistenten auf Elfmeter für Düsseldorf. picture alliance

Topspielzeit am Montagabend - allerdings ein wenig verspätet. Eine Rauchbombe aus dem Frankfurter Block sorgte für dichte Nebelschwaden auf dem Spielfeld, Referee Dr. Brych gab die Partie einige Minuten später als geplant frei. Feuer war auch schon im Vorfeld der Begegnung im Spiel: Die Fortunen hatten sich gegen Vorwürfe der Schauspielerei gewehrt - auf dem Rasen tat sich zunächst aber nicht allzu viel. Ohne den gesperrten Lambertz sowie den kurzfristig ausgefallenen van den Bergh taten sich die Fortunen schwer, den Heimvorteil zu nutzen, auch die Eintracht ließ es an durchdachten Aktionen vermissen. Erst eine Viertelstunde vor der Pause stieg der Puls: Meier kam bei einer Hereingabe von Lehmann einen Schritt zu spät (33.), Rösler und Beister scheiterten kurz hintereinander an Nikolov (35.).

Bessere Chancen gab's in Halbzeit zwei. Matmour scheiterte nach Sekunden an Keeper Ratajczak, auf der anderen Seite zeigte Nikolov gegen Beister erneut sein Können (67.). Eine eminent wichtige Parade, denn kurz darauf stand es 0:1 statt 1:0: Meier bediente Köhler mustergültig, der Frankfurter schob überlegt ein (69.). Düsseldorf gab nun mächtig Gas. Bröker scheiterte am Pfosten, Fink kurz darauf nach einer Ecke am auf der Linie stehenden Rode (78.). In den Schlussminuten überschlugen sich dann die Ereignisse: Dr. Brych entschied auf Hinweis seines Assistenten nach einer leichten Berührung (Anderson gegen Furuholm) in der 90. Minute auf Elfmeter, und das erst Sekunden nach dem angeblichen Vergehen. Langeneke traf, Rösler provozierte den tobenden Veh, beschwor eine Rudelbildung herauf und sah Gelb-Rot - dann war Schluss, besonders für Veh. Der Frankfurt-Coach erschien nicht zur Pressekonferenz und gab auch sonst kein Statement ab.

Doppelpack Asamoah! Fürth deklassiert Paderborn

Gerald Asamoah

Drei Doppelpacks wurden am Sonntag geschnürt - in Fürth von Gerald Asamoah. picture alliance

Am Sonntag ging es richtig rund im deutschen Unterhaus - die Zuschauer bekamen Tore satt zu sehen. Voll auf Betriebstemperatur war Paderborn im Topspiel bei der SpVgg Greuther Fürth, Proschwitz markierte nach einem fürchterlichen Fehler von Keeper Grün schon nach fünf Minuten seinen 15. Saisontreffer. Dann aber wurde der SCP von den Franken übel abgekocht: Asamoah, erstmals für den verletzten Nöthe in der Startelf, traf per Abstauber zum 1:1, und schon lief die Tormaschinerie der Pokal-Halbfinalisten. Sararer (11.) und nochmals Asamoah kurz vor der Pause sorgten endgültig für die Wende. Auch im zweiten Abschnitt fehlte der verletzte Gonther (Kreuzbandriss) in der Abwehr an allen Ecke und Enden. Mit Mavrajs Treffer zum 5:1 war die Partie endgültig entschieden.

Bergmann verliert an alter Wirkungsstätte

Das Alstereisvergnügen sorgte zuletzt in Hamburg für gute Laune. Wer sich dennoch für Fußball am Millerntor entschied, wurde auch nicht enttäuscht. St. Pauli und Bochum lieferten eine launige Partie ab, Azaouagh (18.) sorgte mit einem Geniestreich für den ersten Höhepunkt. In der chancen- und temporeichen Partie war dann St. Pauli am Zug. Schachten (26.) war nach einer Standardsituation zur Stelle. Es ging weiter hin und her, auch in der zweiten Hälfte. Die besseren Karten hatten in der Schlussphase dann aber die Hamburger in der Hand, da Freier in der 74. Minute mit Gelb-Rot vom Platz musste. Und tatsächlich: In der 81. Minute war erneut "Torjäger" Schachten nach einer Standardsituation zur Stelle, VfL-Trainer Andreas Bergmann ging somit an alter Wirkungsstätte leer aus.

Doppelpack für das Phantom

Am langsamsten kamen am Sonntag Rostock und Duisburg auf Touren - dann aber richtig. Zweimal gingen die kriselnden Hanseaten in Front, beide Male hatten die Wedau-Kicker die richtige Antwort parat. Sukalo markierte in der 40. Minuten den vierten Treffer in zehn verrückten Minuten. Doch die Rostocker ließen einfach nicht locker. Mintal brachte mit seinem zweiten Treffer in der 52. Minute die Hansa-Kogge erneut auf Kurs, ein Elfmetertreffer durch Borg (82.) beendete alle Hoffnungen für Duisburg. Rostock durfte damit den zweiten Dreier in dieser Saison bejubeln und wittert im Abstiegskampf wieder Morgenluft.

KSC bestätigt Trend

Der abstiegsbedrohte Karlsruher SC hat seinen beim 2:1 gegen Aue gezeigten Aufwärtstrend am Samstagnachmittag bei Eintracht Braunschweig bestätigt und verdientermaßen ein 0:0 erkämpft. Ohne den gesperrten Buckley half dem starken KSC-Schlussmann Orlishausen anfangs das Aluminium bei Theuerkaufs Freistoß (14.), ehe seine Teamkollegen Soumaré und Timm in der Offensive Großchancen liegen ließen. Nach der Pause kam die bis dahin enttäuschende Eintracht etwas auf, Reinhardt scheiterte per Kopf an Orlishausen, ehe Kumbela die größte Chance ausließ: Er fand beim Foulelfmeter (Soumaré an Boland) seinen Meister in Teufelskerl Orlishausen (57.).

Da hat er Eier, der Junge!

Unions gesperrter Kapitän Torsten Mattuschka via Sky über seinen kaltschnäuzigen Elfmeter-Vertreter Christopher Quiring
Berlin revanchiert sich: Mosquera beim 2:0 im Duell mit Dynamo-Keeper Hesl.

Berlin revanchiert sich: Mosquera beim 2:0 im Duell mit Dynamo-Keeper Hesl. picture-alliance

Dem 1. FC Union Berlin ist die Revanche gegen Dynamo Dresden gelungen. Hoch verdient entschieden die Köpenicker die Partie in der Alten Försterei mit 4:0 für sich und schafften damit exakt die Höhe des Hinspielresultats. Zwar musste zunächst Karl auf der eigenen Torlinie in höchster Not klären (19.), doch danach war es eine klare Sache für die "Eisernen". Mosquera ließ im Gegenzug eine "Tausendprozentige" liegen, "Linienspezialist" Karl verhinderte später - diesmal auf der Dresdner Torlinie - ungewollt das 1:0. Sekunden vor der Pause stellte Youngster Quiring dann per Handelfmeter die Weichen. Auch ohne den Gelb-Rot-gesperrten Leitwolf Mattuschka, der die Partie mit "Bürgermeister" Felski von den Eisbären auf der Tribüne verfolgte, war der Sieg anschließend nie in Gefahr. Zumal Mosquera seinen Lapsus aus Hälfte eins wettmachen konnte. Dynamo landete nach dem furiosen 3:1 über Greuther Fürth unsanft auf dem Teppich.

Möhlmann und Oral: Geteilte Wiedersehensfreude

Am Freitagabend stand der Abstiegskampf im Vordergrund - und ein Wiedersehen zweier Trainer mit ihren Ex-Klubs. In Frankfurt trafen sich der FSV Frankfurt mit Trainer Benno Möhlmann und der FC Ingolstadt mit Coach Tomas Oral zum eisigen Stelldichein. Dabei zeigten die Hessen zunächst die offensivere Ausrichtung. Besonders im ersten Abschnitt hatte die Elf vom Bornheimer Hang die klareren Aktionen vor dem gegnerischen Tor. Die entscheidende Szene der ersten Hälfte spielte sich in der 38. Minute ab: Amri hatte auf rechts zwei Ingolstädter abgeschüttelt und FCI-Keeper Özcan mit einem Flachschuss ins kurze Eck schlecht aussehen lassen. In der Folge mühte sich der FCI zwar etwas energischer, nach vorne zu kommen, doch entwickelten die Oberbayern fast null Torgefahr. Zu allem Überfluss wurde dann auch noch ein Tor von Leitl wegen angeblicher Abseitsstellung aberkannt - eine Fehlentscheidung, auch wenn es sehr knapp zuging. Als Frankfurt unter Möhlmann schon den zweiten Dreier in Folge vor Augen hatte, glich Akaichi doch noch für die Ingolstädter aus. Nach einem weiten Ball kam FSV-Torwart Klandt viel zu überhastet heraus und wurde bitter mit dem 1:1-Endstand bestraft.

Nur die halbe Wende in Cottbus

Aachens Auer gegen den Cottbuser Möhrle

Luftduell: Aachens Auer gegen den Cottbuser Möhrle. Getty Images

Unter Trainer Rudi Bommer sollte bei dessen Heimpremiere in der Lausitz auch der erste Dreier eingefahren werden, doch nach 90 Minuten hieß es nur 1:1. Beide Mannschaften konzentrierten sich im ersten Abschnitt vor allem um Standfestigkeit, so dass in den Strafräumen fast nichts los war. Mit Beginn der zweiten Hälfte kam richtig Schwung rein. Erst machte Feisthammel nach einer gefühlvollen Freistoß-Flanke von Achenbach per Kopf das 1:0 für die Alemannen. Beim Gegentor hatte der Cottbuser Abwehrmann Möhrle etwas geschlafen. Diesen Fehler machte der Ex-Augsburger wieder wett und sorgte ebenfalls per Kopfstoß für den 1:1-Endstand.

Das dritte Freitagsspiel zwischen Erzgebirge Aue und dem TSV 1860 München wurde witterungsbedingt abgesagt . Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.