2. Bundesliga

Löwe Lauth verdirbt Bommers Cottbus-Debüt

Paderborn und Eintracht Frankfurt überflügeln Fürth

Löwe Lauth verdirbt Bommers Cottbus-Debüt

Der Kälte getrotzt: Die Löwen gewannen gegen Cottbus, vor allem dank Doppelpacker Benny Lauth (re.).

Der Kälte getrotzt: Die Löwen gewannen gegen Cottbus, vor allem dank Doppelpacker Benny Lauth (re.). picture alliance

Am Montagabend debütierte der neue Cottbus-Coach Rudi Bommer zum Abschluss des 20. Spieltages bei 1860 München. Zu holen gab es für den Ex-Trainer der Löwen in der eisig kalten Allianz-Arena (-13 Grad) nichts. Die Hausherren erspielten sich ein leichtes Übergewicht, Chancen sprangen zunächst aber kaum heraus. Das sollte sich ändern. In der 35. Minute war Lauth mit dem Kopf zur Stelle. Kirschbaum hatte sich ein Stück zu weit vor das Tor gewagt, das Leder flog über ihn hinweg. Auch wenn Energie nicht aufsteckte und durch Adlung (42., an den Pfosten) eine sehr gute Gelegenheit besaß - deutlich mehr Chancen hatten die Löwen. Auch im zweiten Abschnitt: Volland hätte nach klasse Vorarbeit von Bierofka in der 67. Minute das 2:0 erzielen müssen, setzte das Leder jedoch zum Entsetzen der eigenen Fans vor dem leeren Tor an den Pfosten. Auch der eingewechselte Winterneuzugang Nicu (72., Kopfball) traf nur das Aluminium, diesmal war's die Latte.

1860 ging auch weiterhin äußerst schlampig mit den zahlreichen Gelegenheiten um und wäre fast nach Möhrles Versuch bestraft worden. Doch Kiraly hielt den verdeckten Schuss (86.) und Lauth machte nach einem Konter in der Schlussminute per Abstauber alles klar. Nichts war es also mit der Revanche für die 0:5-Hinspielpleite.

Eintracht Frankfurt stürmt auf Platz zwei

Alex Meier jubelt gegen Braunschweig

Torflaute beendet: Alex Meier traf gegen Braunschweig doppelt. imago

In der Bundesliga spricht mancher von den fantastischen Vier, im Unterhaus sind noch fünf Mannschaften ganz oben eng beieinander. Mit Düsseldorf, Fürth und St. Pauli patzte jedoch ein Trio am Wochenende - neben Paderborn wusste das auch Eintracht Frankfurt zu nutzen. Die Hessen bewiesen gegen Braunschweig am Sonntag ihre Heimstärke und gewannen bei minus elf Grad Celsius mit 2:1.

Zunächst hatte sich Frankfurts Neuer Amedick düpieren lassen und so die überraschende Gästeführung durch Kruppke mitverursacht. Kapitäns-Pendant Meier drehte die Partie bis zur 22. Minute jedoch mit zwei Kopfbällen (einmal nach Butscher-Flanke, einmal nach Köhler-Ecke) in ein 2:1 um - seine ersten Tore seit Oktober. Braunschweigs Bemühungen um den Ausgleich waren in der Folge wenig durchschlagskräftig, und so ist Frankfurt neuer Tabellenzweiter.

2:1 hieß es auch im Wildpark! Der KSC feierte gegen Aue die ersten Zähler unter Trainer Jörn Andersen nach fünf Niederlagen am Stück. Zu verdanken hatte das Kellerkind dies vor allem Debütant Calhanoglu, der drei Tage vor seinem 18. Geburtstag die beiden Treffer von Groß (22.) und Haas (55.) sehenswert vorbereitete. Aue konnte die frühe Führung nicht halten und machte aus der Drangphase in der Schlussphase zu wenig. Und das in Überzahl, weil Buckley Sekunden nach dem 2:1 nach einer Tätlichkeit gegen Hochscheidt vom Platz geflogen war.

Phantom-Schmerz: Mintal verschießt vom Punkt, Hansa ist Letzter

Einen Platzverweis kassierte auch Bochums Trainer Andreas Bergmann - doch auch er verließ das Stadion als Sieger: Mit einem 2:1 machte der VfL Hansa Rostock (nun seit neun Spielen ohne Sieg) zum neuen Schlusslicht. Bergmann musste kurz vor der Pause auf die Tribüne, nachdem Hansa ein zweifelhafter Handelfmeter zugesprochen worden war. Doch alles nur halb so wild: Mintal schoss aus elf Metern daneben und vergab so den schmeichelhaften Ausgleich, nachdem Federico infolge eines Freistoßtricks die Bochumer Führung erzielt hatte. Den Rest übernahmen Debütanten: Erst traf Borg aus der Drehung zum 1:1 (63.), dann der eingewechselte Tese-Ersatz Gelashvili mit der Hacke zum Sieg (75.).

Auch Düsseldorf und St. Pauli straucheln

Der Ingolstädter Ikeng trifft zum 1:0 gegen Düsseldorf.

Der Ingolstädter Ikeng trifft zum 1:0 gegen Düsseldorf. picture-alliance

Am frühen Samstagnachmittag wollte Fortuna Düsseldorf den ersten Patzer der Aufstiegskonkurrenz aus Fürth nutzen und weiter davonziehen, doch für den Spitzenreiter sprang in Ingolstadt nur ein hart erkämpftes 1:1-Remis heraus. Die Oberbayern mussten sich zunächst der spielerischen Überlegenheit der Düsseldorfer beugen, doch gingen sie durch Ikengs Kopfballtor in Führung. Dabei machte die Hintermannschaft der Meier-Elf inklusive Torwart Ratajczak nicht die allerbeste Figur. Die Ingolstädter konnten das Spiel mit der Führung im Rücken offen gestalten, doch als Fink nach einer Hereingabe im Duell mit Biliskov zu Boden ging, gab es Elfmeter für die Gäste - diese Angelegenheit erledigte Langeneke gewohnt sicher, acht von acht Elfmetern hat der Routinier damit in dieser Runde verwandelt. Im zweiten Abschnitt wurde die Partie ruppiger und hektischer. Ein Opfer davon war der Fortuna-Kapitän Lambertz, der sich zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ und vom Platz flog. In den verbleibenden 23 Minuten versuchte Ingolstadt den Sieg zu erzwingen, doch Düsseldorf brachte das 1:1 über die Zeit.

Aachens Blitzstart schockt St. Pauli

Im zweiten Samstagsspiel strauchelte ein weiterer Aufstiegsaspirant. Der FC St. Pauli verlor auf dem Aachener Tivoli mit 1:2 und machte keine Plätze gut. Der Sieg für die Westdeutschen war vor allem einer fulminanten Anfangsphase geschuldet, in der die Alemannen dank Auers Elfmeter und Demais Schlenzer per Doppelschlag mit 2:0 in Führung gingen. Noch in der ersten Hälfte rappelten sich die Hamburger aber auf und Boll leitete die Aufholjagd ein. Belohnt wurde diese aber nicht mehr. Zwar hatte die Schubert-Elf im zweiten Abschnitt deutliche Vorteile, doch fanden die Kiez-Kicker fast keine Lücken im dichten Bollwerk der Westdeutschen.

Dynamo-Dämpfer für Fürth

Dynamo-Torschütze Robert Koch (r.) gegen Fürths Stephan Fürstner

Abflug: Dynamo-Torschütze Robert Koch (r.) stoppt Fürths Stephan Fürstner. picture alliance

Zum Sprung an die Tabellenspitze wollte die SpVgg Greuther Fürth zum Auftakt des 20. Spieltags am Freitagabend ansetzen, doch Dresden hielt die Franken mit einer engagierten Leistung einfach fest. Die Elf von Trainer Mike Büskens präsentierte sich in der Offensive harmlos, Dynamo nutzte dagegen früh einen Stellungsfehler in der SpVgg-Hintermannschaft - und wie! Einen weiten Pass aus der eigenen Hälfte nahm Koch direkt aus der Luft und hob den Ball über Schlussmann Grün hinweg. Fürth fiel in der Folge nicht wirklich was ein - auch nicht nach dem zweiten Gegentreffer in Durchgang zwei. Als eine verunglückte Flanke zum 1:2 im Tor landete, hofften die Gäste auf mehr, doch Dedic machte den Sack für Dresden zu. Zudem vergab Nehrig einen Elfmeter. Ein Dämpfer für Fürth. Dynamo-Coach Ralf Loose, der am Donnerstag seinen Vertrag bis 2014 verlängert hat , kann mit den Sachsen beruhigt in die nächsten Spiele gehen.

Paderborn zieht an Fürth vorbei

Paderborn erwischte gegen Union Berlin einen Auftakt nach Maß ins neue Jahr und setzt sich nach dem 16. Spiel ohne Niederlage in Serie und mit dem sechsten Heimsieg in Folge oben fest. Der fiel allerdings glücklich aus. Der SCP ging durch einen fragwürdigen Elfmeter in Führung, Union dagegen wurde in einer rasanten Partie ein Handelfmeter beim Stand von 1:1 verweigert. Der Treffer zum 2:1 fiel kurios, das 3:1 durch einen sehenswerten Freistoß von Meha. Nach Silvios sechstem Saisontreffer zitterten sich die Ostwestfalen in Überzahl zum Dreier. Die "Eisernen" bleiben auf neun Auswärtszählern sitzen.

FSV beendet Negativserie bei Möhlmann-Debüt

Unter Oliver Reck hat sich der MSV Duisburg vor der Winterpause stabilisiert, nach dem 1:2 gegen den FSV Frankfurt müssen sich die "Zebras" aber wieder verstärkt nach unten orientieren. Ganze 18 Minuten brauchte Micanski, ehe der aus Kaiserslautern ausgeliehene FSV-Neuzugang erstmals traf, nachdem Brosinski für den MSV zwei klasse Einschussmöglichkeiten ungenutzt gelassen hatte. In der höhepunktreichen Partie kam die Reck-Elf kurz nach der Pause nach einem Klandt-Patzer zum Ausgleich, doch Micanski bescherte mit seinem zweiten Tor Benno Möhlmann einen glänzenden Einstand. Der FSV beendet eine Serie von neun sieglosen Spielen und atmet im Abstiegskampf durch.