2. Bundesliga

Andersen zweifelt am Klassenerhalt

Karlsruhe: Eine gute Stunde lang nicht zweitligatauglich

Andersen zweifelt am Klassenerhalt

Gesprächsbedarf: KSC-Trainer Jörn Andersen mit Angreifer Klemen Lavric nach dem 0:2 gegen Aachen.

Gesprächsbedarf: KSC-Trainer Jörn Andersen mit Angreifer Klemen Lavric nach dem 0:2 gegen Aachen. picture alliance

Der KSC war am vergangenen Samstag mehr als eine Stunde lang nicht zweitligatauglich. Im Karlsruher Wilpark herrschte Tristesse pur. Vor allem in den entscheidenden Zweikämpfen gingen die Badener als Verlierer heraus. "Zweite Bälle gingen zu 80 Prozent an Aachen", murrte Trainer Jörn Andersen. Torhüter Luis Robles meinte: "Bei uns könnte jeder Spieler etwas mehr geben. Egal welche Qualität ein Spieler hat - er muss kämpfen."

Direktpässe, Flügelspiel, Flankenläufe? Fehlanzeige! Es wurde wieder einmal deutlich: Dieser Kader hat keine Zweitligaqualität. Es fehlt an Schnelligkeit, Technik, Torgefahr und Kreativität. Die Innenverteidiger Hoheneder und Aquaro verbreiten permanent Unruhe. Ein KSC-Funktionär bezeichnete den Auftritt des Duos als "reif fürs Kabarett". Das defensive Mittelfeld um Routinier Staffeldt und den unerfahrenen Haas zeigte keine Kreativität. Die Außenspieler Buckley und Krebs blieben blass. Angreifer Lavric war zwar bemüht, erhielt aber keine Unterstützung.

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Die furchtbaren Fehler bei der Personalplanung sind offenkundig, wie an folgenden Beispielen deutlich wird: Die Langkamp-Brüder (Innenverteidiger) schickte der KSC weg. Sebastian Langkamp verscherbelte der Verein für 100 000 Euro an Augsburg, wo er Stammspieler in der Bundesliga ist. Neuzugang Aquaro kostete ähnlich viel, wie Langkamp einbrachte, konnte seine Zweitligatauglichkeit aber noch nicht unter Beweis stellen.

Auch Niklas Hoheneder wurde aus einem Vertrag herausgekauft und soll zu den besser verdienenden KSC-Akteuren gehören. Doch selbst an sehr guten Tagen ist der Österreicher nur bedingt geeignet für diese Liga. Lechner und Milchraum sollten die Mannschaft führen, sie sind allerdings nur Mitläufer.

Der Trainerwechsel ist verpufft. Jörn Andersens Bilanz ist bitter: zwei Spiele, kein Feldtor, vier Gegentore und null Punkte. In der Winterpause muss enorm nachgerüstet werden, denn auch Andersen weiß, dass es mit diesem Kader "sehr schwer sein wird, die Klasse noch zu halten".