2. Bundesliga

Spielunterbrechung: Hansa bittet um Hilfe

Rostock: Unschöne Szenen beim Spiel gegen St. Pauli

Spielunterbrechung: Hansa bittet um Hilfe

Eklat nach dem ersten Tor: Erst brannte es im Gästeblock, dann schossen Rostocker Anhänger mit Leuchtraketen.

Eklat nach dem ersten Tor: Erst brannte es im Gästeblock, dann schossen Rostocker Anhänger mit Leuchtraketen. picture alliance

Unmittelbar nach St. Paulis Führungstor in der 41. Minute zündeten Anhänger der Hamburger auf den Rängen bengalische Feuer. Daraufhin schossen Hansa-Fans Raketen in den Gästeblock. Schiedsrichter Guido Winkmann unterbrach die Partie und leitete beide Mannschaften in die Kabinen. Nach einer Unterbrechung von rund zehn Minuten wurde das Spiel fortgesetzt.

Hansa Rostock distanzierte sich nach der Begegnung "aufs Schärfste" von den Zwischenfällen, die der Verein in einer Mitteilung als "ernüchternd, schockierend und beschämend" bezeichnete, und bat um Unterstützung: "Wir bitten die Verbände, die Politik und die Judikative, uns Vereine mit diesem gesamtgesellschaftlichen Problem nicht allein zu lassen", hieß es in der Erklärung der Rostocker, die betonten, dass der Verein im Vorfeld alle ihm zur Verfügung stehenden Maßnahmen umgesetzt habe: "Wir werden weiterhin auf Prävention und Kommunikation setzen und fordern gleichzeitig die Gesellschaft dazu auf, uns bei diesem schwierigen Prozess zu unterstützen."

Nach Spielschluss eskalierte die Situation durch frustrierte Hansa-Anhänger offenkundig weiter: Die Polizei berichtete von Steinwürfen auf Shuttlebusse der Gäste-Fans und einen Streifenwagen. Zu den insgesamt zehn Verletzten gehören demnach acht Polizisten. Die Beamten leiteten gegen 33 Personen Ermittlungsverfahren wegen Verdachtsfällen von Landfriedensbruch, Körperverletzung sowie Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte ein.

Bereits vor Spielbeginn war es zu unschönen Szenen gekommen: Hansa-Anhänger bewarfen Gästespieler mit Bananen und verbrannten St.-Pauli-Fahnen. Zuvor hatten Anhänger der Gäste versucht, die Einlasskontrollen zu durchbrechen, was etwa 100 Personen gelang.

In einem gewohnten hitzigen Duell musste Rostock ab der achten Minute in Unterzahl agieren, nachdem Weilandt wegen eines Ellbogenchecks gegen Morena die Rote Karte gesehen hatten. Ein Doppelpack von Saglik (80./90.) entschied die Partie letztlich zu Gunsten St. Paulis.