2. Bundesliga

"Die Zeit zum Korrigieren ist da"

Duisburg: Interimscoach Oliver Reck im Interview

"Die Zeit zum Korrigieren ist da"

Erhält in Duisburg die Chance, sich als Cheftrainer zu etablieren: Oliver Reck.

Erhält in Duisburg die Chance, sich als Cheftrainer zu etablieren: Oliver Reck. imago

kicker: Herr Reck, Sie haben als Interimstrainer mit Duisburg zum Einstand 0:3 gegen 1860 verloren. Wie lange hatten Sie daran zu knacken?

Oliver Reck: Das Spiel war relativ schnell abgearbeitet. Das Ergebnis war für uns niederschmetternd, die Leistung insgesamt nicht. Die Jungs haben sich gegen die Niederlage gestemmt und wollten mit aller Macht beweisen, dass sie mehr können, als zuletzt auf dem Platz zu sehen war.

MSV Duisburg - Vereinsdaten
MSV Duisburg

Gründungsdatum

02.06.1902

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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kicker: Nur mit positiven Spieleindrücken wird der MSV nicht aus der Gefahrenzone kommen.

Reck: Richtig. Wir können die nächsten Wochen nicht erzählen, dass wir als Team besser auftreten und gewisse Fortschritte machen. Nur Ergebnisse zählen. Sonst nichts. Das gilt schon Sonntag in Aachen.

kicker: Spüren Sie vor dem Kellerduell besonders großen Druck?

Reck: Es wird ein Nervenspiel. Weder die Alemannia noch wir haben die Erwartungen erfüllt. Wir haben den Kader in Duisburg nahezu komplett umgekrempelt. Aachen hat ebenfalls personelle Veränderungen vorgenommen. Die Zeit zum Korrigieren ist jetzt da.

kicker: Die Chancenverwertung entpuppte sich im Saisonverlauf als großes Problem Ihres Teams. Wie können Sie Abhilfe schaffen, damit der Knoten im Abschluss platzt?

Reck: Indem wir Situationen im Training einbauen, bei denen die Spieler das Gefühl haben: Ich kann es! Wir müssen Erfolgserlebnisse vermitteln und sie ins Spiel transportieren.

kicker: Bei Jürgen Gjasula schien zuletzt eine Last abzufallen. Stellen Sie sich so einen Spielmacher vor?

Reck: Jürgen hat sich nicht von negativen Aktionen runterziehen lassen. Er ist ein Typ, der 90 Minuten lang die anderen Jungs mitreißen muss. Er hat Ideen, technische Fähigkeiten und kann die entscheidenden Pässe spielen. So eine Steigerung erwarte ich von vielen Spielern. Ich bin sicher, dass da noch viel mehr herauszuholen ist.

Wir müssen Erfolgserlebnisse vermitteln und sie ins Spiel transportieren.

Oliver Reck über die Abschlussschwäche seines Teams

kicker: Wie bewerten Sie Ihre Situation, vorübergehend vom Torhüter- zum Cheftrainer befördert worden zu sein? Der Vorstand schließt nicht aus, Ihnen die sportliche Leitung längerfristig zu übertragen.

Reck: Die Situation ist besonders. Der MSV trat nach der Trennung von Milan Sasic an mich heran. Ich habe zugesagt, um Ideen einzubringen. Ich versuche anzupacken. Was dann passiert, ist unwichtig. Es geht nur um den Verein. Interview: Thomas Tartemann