Die von Veh benannte Qualität bezieht sich auf den Sturm und das torgefährliche Mittelfeld. Im Angriff (Gekas, Idrissou, Friend, Hoffer) kann die Eintracht wie kaum ein anderer Zweitligist während des Spiels nachlegen. Die Stabilität ist dem Strategen auf der Sechs, Pirmin Schwegler (24), sowie der etatmäßigen Innenverteidigung mit Bamba Anderson (23) und Gordon Schildenfeld (26) zuzuschreiben. Der Eintracht-Coach schwärmt aber vor allem von Anderson: "Er hat sich toll entwickelt."
Hinter dem Brasilianer und seinem kroatischen Nebenmann sorgen Stefan Bell (20) und Habib Bellaid (25) für Konkurrenzdruck. Voll des Lobes ist der Trainer für Bell, der beweise, wie man "sich reinkämpfen kann, obwohl man fast chancenlos ist". Der U-21-Nationalverteidiger war im Sommer aufgrund einer Fußverletzung (Knochenödem) mit einem Rückstand von 1860 gekommen, wo er es auf 24 Zweitliga-Spiele gebracht hatte. Dem ersten Eintracht-Einsatz stand unlängst in Dresden beim 4:1 ein Fauxpas des Zeugwartes im Wege, der in der 88. Minute das Trikot nicht griffbereit hatte. Bis es gefunden war, war die Partie abgepfiffen. "Das ist dumm gelaufen, aber es ging auch nur um wenige Minuten", erinnert sich Bell.
Dem Trainingsehrgeiz hat es keinen Abbruch getan. "Es ist nicht meine Art nachzulassen, wenn ich auf der Bank sitze." Am Montag feierte Bell sein Comeback in der U 21, auch, weil sich andere verletzt hatten. Er war U-21-Trainer Rainer Adrion von Veh empfohlen worden. "Irgendwann wird die Chance auch bei der Eintracht kommen, dann muss ich sie nutzen", sagt Bell. Der Konkurrenzkampf sei aus seiner Sicht derzeit nur "relativ knapp" zu seinen Ungunsten entschieden.
Michael Ebert