2. Bundesliga

Mini-Robben namens Beister

Düsseldorf: 21-Jähriger wirbelt wie der Star der Bayern

Mini-Robben namens Beister

Bringt seine Gegenspieler mit Tempodribblings zur Verzweiflung: Düsselsdorfs Maximilian Beister.

Bringt seine Gegenspieler mit Tempodribblings zur Verzweiflung: Düsselsdorfs Maximilian Beister. Picture Alliance

Überhaupt Meier - der Fortunen-Coach war der Turbo in Beisters junger Karriere. Er machte das Talent mit väterlich-strenger Führung so stark, dass er sich aus der "Jokerrolle" zum Leistungsträger entwickelte. In der vergangenen Spielzeit kam der Dribbelkünstler auf sieben Tore und sechs Vorlagen in 26 Spielen - und auch in dieser Saison gehört er wieder zu den besten, auffälligsten Fortunen. Profitiert hat er dabei vor allem von einer Entscheidung Meiers: Den Offensivspieler ins rechte Mittelfeld zu beordern, entpuppte sich schnell als Volltreffer.

Der Mittelfeldakteur kickte so gut, dass U-21-Trainer Rainer Adrion ihn im vergangenen Jahr zum Debüt in der DFB-Auswahl verhalf. Seit dem ist der Düsseldorfer fester Bestandteil der deutschen Nachwuchsmannschaft und sorgte auch beim 3:0-Sieg gegen Bosnien-Herzegowina am heutigen Donnerstag für Furore. Nach seiner Einwechslung machte Beister mächtig Dampf auf dem linken Flügel und bereitete dank toller Übersicht das 3:0 durch Lewis Holtby vor.

Trainersteckbrief Meier
Meier

Meier Norbert

Spielersteckbrief Beister
Beister

Beister Maximilian

So konnte der U-21-Nationalspieler auch im DFB-Dress seine Trümpfe, die da Schnelligkeit und Ballsicherheit heißen, voll ausspielen. In der zweiten Bundesliga ist er dafür bekannt, von außen los zu sprinten, nach innen zu ziehen und mit links den Abschluss zu suchen. Bemerkenswert dabei ist, welch hohes Tempo er mit dem Ball am Fuß anschlagen und auch halten kann. Im Fortunen-Umfeld wird er deswegen von einigen gar mit Arjen Robben verglichen, was der 21-Jährige selbst so nicht stehen lassen mag: "Ich muss noch viel an mir arbeiten, um so ein Niveau irgendwann mal zu erreichen."

Beister hat mit dem linken Fuß einen Schuss wie ein Pferd.

Norbert Meier

Nur, woran muss er noch arbeiten? An seiner Schusskraft sicher weniger. Sein Trainer sagt treffend, Beister hätte mit dem linken Fuß einen "Schuss wie ein Pferd". Etwas mehr Ruhe im Abschluss dürfte auf dem Weg ganz nach oben sicher helfen. Flanken mit rechts und das Kopfballspiel übt Beister regelmäßig nach dem Training, wenn die meisten Kollegen schon in der Kabine sind.

Die starken Leistungen wecken natürlich Begehrlichkeiten, das weiß Maximilian Beister, der auch damit routiniert umgeht: "Ich konzentriere mich auf Düsseldorf, wir haben hier mit der Mannschaft viel vor." Zumindest bis zum Ende der Saison besitzt das "wir" noch Gültigkeit, dann aber ruft sein Stammverein HSV, schließlich endet einmal die zweijährige Ausleihe.

Und dass die Hanseaten den bei ihnen bis 2013 unter Vertrag stehenden Beister zurückhaben wollen, versteht sich von selbst, auch wenn der Offensivakteur dies ein wenig anders sieht: "Letztlich ist es auch meine Entscheidung, wo ich spiele." Nun ja, da kommt dann doch noch der jugendliche Illusionist zum Vorschein, denn die Vertragskonstellation ist eindeutig. Der 21-Jährige müsste wahrlich einen gewaltigen Einbruch hinlegen, dass die Fortuna Beister aus dem Vertrag beim HSV kaufen kann.

Matthias Goergens