2. Bundesliga

Hansa muss sich mit einem Punkt begnügen

Überblick: Debakel für Cottbus - Frankfurt eindrucksvoll

Hansa muss sich mit einem Punkt begnügen

Vor dem Tor ohne Fortune: Rostocks Tino Semmer wollte einfach kein Treffer gelingen.

Vor dem Tor ohne Fortune: Rostocks Tino Semmer wollte einfach kein Treffer gelingen. Getty Images

Gerade mal neun Tage war es her, dass sich Rostock und Bochum gegenüberstanden. Im Pokal hatte der VfL das Glück auf seiner Seite (5:3 i. E.) - und auch beim schnellen Wiedersehen am Montagabend fehlte Hansa das nötige Fortune. Nach der Gelb-Roten-Karte gegen Bönig (35.) durften die Rostocker lange in Überzahl agieren, konnten daraus trotz klarer Überlegenheit und zahlreicher Chancen jedoch kein Kapital schlagen. Der starke Lartey und Angreifer Semmer agierten vor dem Tor glücklos. Der glänzend aufgelegte VfL-Torhüter Luthe, das Aluminium, aber auch das eigene Unvermögen standen im Weg. So musste sich der Aufsteiger mit einem 0:0 begnügen und wartet damit weiter auf den ersten Sieg. Bochum, bei dem Neuzugang Inui noch nicht zum Einsatz kam, dürfte mit dem Punkt angesichts des Spielverlaufs zufrieden sein.

Frankfurt stürzt Spitzenreiter Braunschweig

"Gut gemacht": Frankfurts Jung (li.) gratuliert dem Torschützen Köhler.

"Gut gemacht": Frankfurts Jung (li.) gratuliert dem Torschützen Köhler. picture alliance

Zweitliga-Aufsteiger Braunschweig musste am dritten Spieltag die weiße Weste abgeben, verlor auf eigenem Platz verdient gegen Bundesliga-Absteiger Eintracht Frankfurt. Die Hessen bleiben damit ungeschlagen und als neuer Tabellenzweiter auf Kurs direkter Wiederaufstieg.

Frankfurt legte einen Blitzstart hin, haderte direkt nach der Führung mit einem nicht gegebenen Treffer von Gekas und dominierte die Partie danach beinahe nach Belieben. Die Hessen, mit Nikolov im Tor, kombinierten sicher und zeigten Braunschweig die Grenzen ganz klar auf. Nur die schlechte Chancenverwertung war den Veh-Schützlingen anzukreiden. Nach Wiederanpfiff riskierte Braunschweig mehr, Frankfurt hatte dadurch aber mehr Platz für schnelle Gegenstöße und war trotz nun verhaltenerer Spielweise dem 2:0 zumeist näher als die Hausherren dem Ausgleich. Eine Schrecksekunde für die Niedersachsen gab's zudem, als Henn am Arm verletzt ausschied. In der Schlussphase schlug die Stunde von Alex Meier, der den Sack alleine zu machte.

KSC entführt die Punkte aus dem Erzgebirge

Die Auer begannen stark, doch mit dem Führungstreffer begann der KSC, das Spiel zu kontrollieren. Der FC Erzgebirge stand häufig zu weit weg, kam nicht in die Zweikämpfe, agierte harmlos. Die Scharinger-Schützlinge standen defensiv gut, wurden vom überaus agilen Iashvili gut angetrieben und führten verdient mit 1:0 zur Pause. Nach dem Seitenwechsel spielte Aue couragierter, das Spiel wurde insgesamt lebendiger, aber auch fehlerbehafteter. Die Erzgebirger waren dem Ausgleich nahe, doch der KSC wehrte sich mit Disziplin, Glück und Geschick. Ein nicht anerkanntes Tor von Hochscheidt erregte die Gemüter hochgradig. Der KSC blieb bei Kontern gefährlich, traf durch Iashvili den Pfosten und durch Krebs zum 2:0.

Erster Punkt für den MSV

In einer schwachen Zweitligapartie trennten sich der FSV Frankfurt und der MSV Duisburg torlos. Beiden Teams mangelte es über die gesamte Spielzeit an der nötigen Präzision im Angriff. Folgerichtig boten sich auch nur eine handvoll Torchancen, die jedoch ebenfalls leichtfertig vergeben wurden. Auf Grund des Unentschiedens warten sowohl die Hessen als auch der MSV auf den ersten Erfolg der neuen Saison. Für die Sasic-Elf war es nach zwei Niederlagen zum Auftakt immerhin der erste Punktgewinn der Spielzeit.

"Löwen"-Rudel vernascht Cottbus

Toreschießen einfach gemacht: Münchens Volland trifft aus spitzem Winkel gegen Cottbus' Torhüter Kirschbaum.

Toreschießen einfach gemacht: Münchens Volland trifft aus spitzem Winkel gegen Cottbus' Torhüter Kirschbaum. picture alliance

Energie Cottbus hat am Samstag nicht nur seine weiße Weste verloren, sondern kassierte auf eigenem Platz eine denkwürdige, schmachvolle Niederlage gegen den TSV 1860 München. Nach dem Pokal-Aus in Kiel der nächste Tiefschlag für die Wollitz-Elf. Ein Blitzstart der Münchner "Löwen" gepaart mit einem frühen Platzverweis brachte Energie früh auf die Verliererstraße. 1860 glänzte von Beginn an mit klugem und sicherem Spiel sowie großer Effektivität. Die Maurer-Elf deckte immer wieder eklatante Abwehrschwächen der Lausitzer auf und hatte in Lauth einen überragenden Vorlagengeber. Als dann auch noch Hünemeier ins eigene Tor traf, war die Entscheidung gefallen. Nach dem Seitenwechsel ging's ruhiger zu. Die Münchner spielten bei schwülwarmem Wetter lustvollen, aber nicht immer zwingenden Sommerfußball. Cottbus agierte mit dem Minimalziel, ein Debakel zu verhindern. Es kam auch nicht mehr ganz so schlimm wie vor der Pause, doch Lauth krönte seine tolle Vorstellung noch mit einem eigenen Treffer.

Drei Platzverweise für Dynamo

Die Dresdner Pokalhelden wurden im Ligaalltag wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Die Sachsen bleiben nach dem Aufstieg weiter sieglos, verloren zudem nicht nur die Punkte, sondern auch zwei Spieler mit Platzverweis. Die SpVgg Greuther Fürth dagegen wandelt weiter in der Erfolgsspur und feierte den dritten Pflichtspielsieg in Folge. Fürth war in Hälfte eins die bessere Mannschaft, hatte mehr Chancen und deutlich mehr vom Spiel - die Chancenverwertung der Franken war allerdings miserabel. Dresden stand zumeist sehr tief, verteidigte mit Glück und Geschick und strahlte sogar zweimal über Pokal-Doppeltorschütze Koch Gefahr aus. Direkt nach Wiederanpfiff aber kam's knüppeldick für die Sachsen. Occean brachte die Franken eiskalt in Front (48.), kurz darauf flog Dresdens Kapitän Fiel vom Platz (49.). Die SpVgg dominierte das Geschehen, war in beinahe allen Belangen überlegen. Dynamo hatte über weite Strecken nichts entgegenzusetzen und durfte in den letzten 20 Minuten nur noch zu neunt spielen. Den dritten Platzverweis kassierte Dresdens Trainer Ralf Loose, der das Ende der Partie auf der Tribüne verfolgen musste.

Kein guter Abend für die Auswärtsteams

Max Kruse

Doppeltorschütze gegen Aachen: Max Kruse brachte das Millerntor zum Kochen. picture alliance

Nach dem frühen Pokal-Aus in Trier (1:2) durfte St. Pauli gegen Aachen am Freitagabend erstmals vor heimischer Kulisse ran, nachdem Spiel eins strafversetzt in Lübeck stattgefunden hatte. Mittelfeldmotor Boll lief trotz Innenbanddehnung und Prellung im Knie auf - und machte keine gute Figur, als er Feisthammel mit einem missglückten Klärungsversuch die Führung ermöglichte (7.). Die Gastgeber hatten Glück, dass auch die Aachener zehn Minuten später patzten. Ein recht schmeichelhafter Elfmeter bescherte St. Pauli kurz vor der Pause sogar die Führung. Dicker Wermutstropfen: Torjäger Ebbers war kurz vor der Halbzeitpause gestürzt und wurde mit einem verletzten rechten Ellenbogen ins Krankenhaus gebracht. Eine erste Diagnose ergab, dass die Elle des rechten Arms herausgesprungen war. Später wurde auch Kalla (Oberschenkel) verletzt ausgewechselt. In der Schlussphase agierte St. Pauli etwas zu passiv und konnte sich bei Tschauner bedanken, dessen Parade fünf Minuten vor Schluss den Sieg sicherte. Kruse stellte in der Nachspielzeit den 3:1-Endstand her. Während den Hamburgern der Start mit sieben Punkten geglückt ist, wartet die Alemannia immer noch auf den ersten Punktgewinn.

Erster Sieg für Union

Sogar noch ein Tor mehr als St. Pauli gelang der Düsseldorfer Fortuna gegen den FC Ingolstadt. In einer ausgeglichenen ersten Hälfte köpfte Rösler die Gastgeber ein wenig aus dem Nichts in Führung. Nach dem Wechsel spielte dann aber nur noch die Fortuna. Turbulent wurde es zwischen der 50. und 54. Minute, als drei Tore fielen. Bröker zeichnete sich beim 4:1 als Doppeltorschütze aus. Der FCI, bei dem Neuzugang Akaichi eingewechselt wurde, wartet weiter auf seinen ersten Saisonsieg.

Der gelang dem 1. FC Union, der noch nicht so recht aus den Startblöcken gekommen war. Die "Eisernen", bei denen Youngster Pruschke (18) nach dem Ausfall von Höttecke und Glinker das Tor hütete, legten gegen Paderborn los wie die Feuerwehr und gingen folgerichtig in Führung. Nach dem Wechsel sorgte Qurining per Doppelschlag binnen zwei Minuten für die Entscheidung und den 3:0-Endstand, der für den SCP die erste Saisonniederlage bedeutete.