2. Bundesliga

Ioannis Amanatidis: "Schuld? Ich?"

Frankfurt: Der ehemalige Stürmer im Interview

Ioannis Amanatidis: "Schuld? Ich?"

Bild der Vergangenheit: Der Grieche Ioannis Amanatidis im Eintracht-Trikot.

Bild der Vergangenheit: Der Grieche Ioannis Amanatidis im Eintracht-Trikot. imago

kicker: Sind Sie zufrieden, Herr Amanatdis?

Amanatidis: Ich bin enttäuscht. Sicher hätte man sich auf andere Art und Weise einigen können.

Trainersteckbrief Veh
Veh

Veh Armin

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

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kicker: Die Abfindung entsprach ihren Vorstellungen. Fühlen Sie sich als Sieger?

Amanatidis: Bei dieser bedauerlichen Sache gibt es keinen Sieger oder Verlierer. Die Eintracht wollte die Trennung, und ich hatte einen fest dotierten Vertrag. Da konnte ich mich nicht mit einer XY-Summe zufrieden geben.

kicker: Trainer Armin Veh erklärte, er brauche Sie nicht. Hätte die Eintracht mit Ihnen größere Aufstiegschancen?

Amanatidis: Das ist irrelevant. Der neue Trainer oder Sportdirektor Bruno Hübner haben damit nichts zu tun. Die Entscheidung, sich von mir zu trennen, hatten andere Leute zuvor getroffen.

kicker: Wer ist verantwortlich? Vorstand Heribert Bruchhagen, der sehr lange zu Ihnen stand?

Amanatidis: Dazu kann ich nichts sagen.

kicker: Sie wurden degradiert, abgemahnt, aussortiert, weggeschickt. Wie viel Schuld haben Sie daran?

Amanatidis: Schuld? Ich? Ich hatte in den beiden vergangenen Spielzeiten nach meinen zwei Knieoperation nur wenige Einsätze. Sportlich konnte ich mich kaum beweisen. Es könnte auch sein, dass sich manche an meinen kritischen, aber berechtigten Äußerungen gestört haben. Ein Marco Russ hat leider seine Meinung erst gesagt, als er weg war. So falsch kann meine Einschätzung nicht gewesen sein.

kicker: Es gibt Zweifel an ihrer Leistungsfähigkeit.

"Es könnte sein, dass mich mein weiterer Weg nach elf Jahren in der Bundesliga ins Ausland führt."

Ioannis Amanatidis

Amanatidis: Ich trainiere, habe keine Probleme. In der letzten Saison war ich nicht einmal krankgeschrieben wegen Kniebeschwerden.

kicker: Sie sind 29, wie geht es weiter?

Amanatidis: Ich suche einen neuen Verein. Es könnte sein, dass mich mein weiterer Weg nach elf Jahren in der Bundesliga ins Ausland führt.

kicker: Wie lange wollen Sie spielen?

Amanatidis: Ob noch ein Jahr, zwei oder drei Saisons kann ich nicht sagen. Klar ist, nach Karriereende werde ich nach Frankfurt zurückkommen. Dort ist mein Zuhause.

kicker: Haben Sie Angst vor einem vorzeitigen Karriereende?

Amanatdidis: Nein, denn aktuell spiele ich. Der Übergang ins spätere Berufsleben wird mir keine Probleme bereiten. Vorstellbar ist, den Trainerschein zu machen. Das hatte Herr Bruchhagen ja auch für mich mal bei der Eintracht angedacht. Dieser Gedanke ist jetzt in weite Ferne gerückt. Aber, wer weiß. . .

Uli Gerke