2. Bundesliga

St. Pauli punktet verdient in Frankfurt

Bochum feiert späten Sieg - Braunschweigs Traumstart perfekt

St. Pauli punktet verdient in Frankfurt

Luftkampf: St. Paulis Sobiech springt über Frankfurts Hoffer.

Luftkampf: St. Paulis Sobiech springt über Frankfurts Hoffer. Getty Images

Zum Abschluss des Spieltags kam es am Montagabend zum Knaller zwischen Eintracht Frankfurt und dem FC St. Pauli. Die beiden Bundesliga-Absteiger lieferten sich ein mitunter rassiges wie packendes Duell und trennten sich nach zwei grundverschiedenen Hälften verdient Remis.

Eintracht hatte den besseren Start, geriet aber zusehends aus dem Tritt. St. Pauli wartete zunächst noch ab, überzeugte dabei durch eine stabile Defensivordnung und setzte immer wieder Nadelstiche. Mit fortschreitender Spieldauer steigerten sich die Hamburger und führten daher auch verdient zur Pause mit 1:0. Nach dem Seitenwechsel traten die Hessen druckvoller, engagierter und couragierter auf. St. Pauli sah sich weit zurück gedrängt, lauerte über weite Strecken nur noch auf einen schnellen Gegenstoß. Logische wie verdiente Folge war Frankfurts sehenswerter Ausgleichstreffer. Und die Veh-Elf ließ nicht locker, sondern drängte auf drei Punkte, biss sich aber an den defensiv ordentlich auftretenden Hamburgern die Zähne aus.

Sonntag: Braunschweig bleibt Spitze

Boland, Kumbela und Reichel feiern Braunschweigs Führungstreffer.

Boland, Kumbela und Reichel feiern Braunschweigs Führungstreffer. Getty Images

Aufsteiger Eintracht Braunschweig startet mit sechs Punkten in die Saison. In Aachen bestätigte die Lieberknecht-Elf die starke Vorstellung beim 3:1-Sieg gegen 1860 und gewann verdient mit 2:0. Beim Führungstreffer hatten die Niedersachsen Glück, dass Erb den Ball ins eigene Netz abfälschte. Pfitzner machte den Sack schließlich zu, als er einen schnellen Konter mit dem 2:0 abschloss.

Kein Sieger im Ostduell in Dresden

Im Aufsteiger-Duell zwischen Dresden und Rostock war Dynamo zunächst die aktivere Mannschaft. Doch die Sachsen vergaben auch klarste Chancen. Heller brachte das Kunststück fertig den Ball aus vier Metern Entfernung freistehend am Kasten vorbeizuschieben (24.). Erst gegen Ende der ersten Hälfte kam auch Rostock gefährlich vor den Dynamo-Kasten. Nach der Pause verwandelte Ziegenbein gegen den verdutzten Eilhoff einen Freistoß aus knapp 30 Metern direkt (54.). Nach dem Rückstand versuchte die Loose-Elf nach vorne zu spielen, doch lange Zeit kam dabei nichts Zählbares heraus. Erst in der 77. Spielminute gelang Fort mit viel Glück der Ausgleich. Sein Schuss wurde von Wiemann abgefälscht, sprang noch Keeper Müller ans Bein und von dort ins Netz. In der Schlussphase hatten beide Teams noch Gelegenheiten, den Sieg einzufahren, doch sowohl Dresden als auch Rostock offenbarte Mängel in der Chancenverwertung.

Paderborn und Düsseldorf: Zwei Spiele, vier Punkte

In der ersten Hälfte zwischen Paderborn und Düsseldorf war Kampf Trumpf. Spielerische Leckerbissen bekamen die Zuschauer nicht geboten. Entsprechend gingen die Gäste durch einen verwandelten Foulelfmeter von Langeneke in Führung. Nach der Pause entwickelte sich ein spannender Schlagabtausch und die Ostwestfalen wurden für ihren Aufwand mit dem Ausgleich belohnt. Taylor nutzte einen Abwehrfehler der Düsseldorfer und sicherte dem SCP einen Punkt.

Fürth: Auftaktpleite wettgemacht

Heinrich Schmidtgal (re.) nahm mit links genau Maß und traf zum 1:0 für die Fürther. Später flog er vom Platz.

Heinrich Schmidtgal (re.) nahm mit links genau Maß und traf zum 1:0 für die Fürther. Später flog er vom Platz. picture-alliance

Die SpVgg Greuther Fürth hat nach dem bitteren 2:3 gegen Erstliga-Absteiger Eintracht Frankfurt in Berlin den ersten Saisonsieg eingefahren - die Franken gewannen beim 1. FC Union souverän mit 4:0. Die "Eisernen" lieferten der SpVgg nur in den ersten Minuten einen offenen Schlagabtausch, doch zeigte sich die Büskens-Elf erneut sehr effizient im Abschluss. Schmidtgal und Occean brachten die Fürther mit 2:0 zur Halbzeit in Front. Nach dem Wechsel machte die SpVgg in diesem Stil weiter und ging durch Occean sogar mit 3:0 in Führung. Der Widerstand der Berliner schien damit gebrochen, erwachte aber doch nochmal, als Schmidtgal mit der Ampelkarte vom Platz flog. Nun begann Union nochmals zu drücken, doch stand die Defensive der SpVgg, die mit viel Glück das zu-Null hielt. In der 75. Minute vergab der eingewechselte Union-Kapitän Mattuschka einen Elfmeter, Keeper Grün parierte, wobei dieser Fehlschuss nur einer von vielen war, der eine Aufholjagd der Eisernen verhinderte. Auf der Gegenseite hatte Nehrig die besseren Nerven und verwandelte den Foulelfmeter für die Greuther Fürther zum 4:0-Endstand. Die Mannschaft von Uwe Neuhaus wartet nach dem mageren 1:1 zum Auftakt beim FSV Frankfurt weiter auf den ersten Dreier.

Der KSC zeigt seine Klasse trotz Niederlage

Der Karlsruher SC setzte mit dem 3:2 gegen Duisburg am ersten Spieltag ein Ausrufezeichen. Dementsprechend selbstbewusst gingen die Badener die Aufgabe bei 1860 München an. So entwickelte sich unter den Augen des Investors Hasan Ismaik ein munteres Spiel, in dem den Löwen als erste jubeln durften: Schindler staubte nach einem Eckball ab. Die Antwort des KSC fiel prompt aus: Iashvili verwandelte einen Foulelfmeter eiskalt zum Ausgleich. Nach dem Wechsel schienen die Karlsruher einen Tick näher dran am Führungstor, doch dieses erzielte 1860: Erneut schlug es nach einer Ecke ein beim KSC, weil Aigner aus kürzester Distanz per Kopf abstaubte. Umso bitterer für die Karlsruher, weil es unmittelbar vor dem Gegentor eine mögliche Notbremse von Feick an Terrazzino gegeben hatte. Dennoch bewies der KSC in der Folgezeit eine klasse Moral und drängte vehement auf den Ausgleich, doch dieser fiel trotz bester Chancen, eines möglichen Elfmeters sowie eines nicht gegebenen Tores wegen Abseits nicht mehr. Für die Löwen ist damit die 1:3-Niederlage zum Auftakt in Braunschweig wieder wett gemacht.

Cottbus gelingt die Revanche in Duisburg

Der erste Streich: Rangelov (li.) hat Cottbus in Führung gebracht und wird von Bittencourt gefeiert.

Der erste Streich: Rangelov (li.) hat Cottbus in Führung gebracht und wird von Bittencourt gefeiert. picture alliance

Am Freitagabend standen sich Duisburg und Cottbus gegenüber. Wie im Frühjahr im DFB-Pokalhalbfinale, als der MSV 2:1 siegte. Diesmal drehten die Lausitzer den Spieß um und nahmen die Punkte mit nach Hause. Cottbus hat nun sechs, der MSV null Punkte auf dem Konto. Energie hatte einen furiosen Start, die Lausitzer waren sofort klar tonangebend und zeigten schonungslos die Lücken in der MSV-Deckung auf. Von den "Zebras" war zunächst nichts zu sehen, da lagen sie schon 0:2 im Rückstand. Allerdings war es dann ausgerechnet dem Ex-Cottbuser Shao vorbehalten, wie aus dem Nichts den MSV mit 1:2 wieder heranzubringen. Es entwickelte sich eine höchst emotionale Partie. Sukalo spielte nach Platzwunde mit Turban, Brzenskas bitteres Aus (Achillessehnenabriss) resultierte aber nicht aus gegnerischer Einwirkung. Nach Wiederanpfiff spielte der MSV couragiert, aber wenig durchschlagskräftig nach vorne. Energie minimierte das Risiko, sicherte vornehmlich den Vorsprung. Mit zunehmender Spieldauer wurde die Überlegenheit Duisburgs immer stärker, ernsthaft in Gefahr geriet Kirschbaums Gehäuse aber selten.

Funkel wechselt den Erfolg ein

Nach der Auftaktniederlage in Düsseldorf (0:2) ist Bochum zurück in der Spur. Dank Trainer Funkels glücklichem Händchen setzte sich der VfL mit 1:0 gegen den FSV Frankfurt durch. Bochum war in einer soliden, nicht berauschenden Partie erst leicht feldüberlegen, schaffte es aber nur selten, die Frankfurter Defensive unter Druck zu setzen. Der FSV spielte derweil gefällig mit und hatte durchaus Chancen. Da aber Schlickes Treffer keine Anerkennung fand, ging's torlos in die Kabinen. Nach dem Wechsel hatten die Hessen zunächst mehr vom Spiel, Bochum wurde der Favoritenrolle nicht gerecht. Erst nach einer guten Stunde und mit zwei frischen Kräften erhöhte der VfL die Schlagzahl, ohne aber wirklich gefährlich zu agieren. Wenig Ideen, wenig Kreativität, nichts Überraschendes - so war den Hessen bis kurz vor Spielende nicht beizukommen. Dann stach der Joker.

Ingolstadt trotz Überzahl weiter sieglos

Der FC Ingolstadt läuft Gefahr, einen Fehlstart in der neuen Spielzeit hinzulegen. Die Oberbayern kamen zu Hause gegen Aue nicht über ein 0:0 hinaus und haben nach zwei Spieltagen nur einen mageren Zähler auf dem Konto. In einem überwiegend ausgeglichenen Duell hatten die Ingolstädter leichte Feldvorteile, konnten sich gegen in der Defensive überzeugende Sachsen aber nicht durchsetzen und offenbarten zudem eigene Unsicherheiten in der Abwehr. Aue, das die letzten 30 Minuten in Unterzahl bestreiten musste, hatte die besseren Chancen, ließ diese aber ungenutzt. Folglich reichte es für Benno Möhlmann, der bereits nach einer knappen halben Stunde Caiuby ausgewechselt hatte, nur zum ersten Punkt in der Saison 2011/12.