2. Bundesliga

Schneider dementiert Rücktrittsdrohung

München: Zerwürfnis mit Investor Ismaik

Schneider dementiert Rücktrittsdrohung

Ist das Tuch bereits zerschnitten? "Löwen"-Präsident Dieter Schneider (re.) und Investor Hasan Ismaik.

Ist das Tuch bereits zerschnitten? "Löwen"-Präsident Dieter Schneider (re.) und Investor Hasan Ismaik. imago

Dieter Schneider, 64-jähriger Unternehmer, trat erst im Februar den Chefposten bei den "Löwen" an. Er sehe keine Chance mehr, den Machtkampf mit dem jordanischen Investor Hasan Ismaik sowie dessen Münchner Statthalter Hamada Iraki zu beenden, hieß es. Dabei gehe es um die Frage, wie groß der Einfluss des Geldgebers sein darf. Beide Seiten sollen zuletzt kaum miteinander gesprochen haben.

Am Dienstag dementierte Schneider die Rücktritts-Spekulationen und sagte mit großen Interpretationsspielraum: "Ich habe weder am Freitag bei der Aufsichtsratssitzung noch seitdem gegenüber einem Aufsichtsratsmitglied mit Rücktritt gedroht", sagte Schneider der Nachrichtenagentur dpa.

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TSV 1860 München - Vereinsdaten
TSV 1860 München

Gründungsdatum

17.05.1860

Vereinsfarben

Grün-Gold. Abteilungsfarben: Weiß-Blau

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Ismaik im Anflug

Insofern birgt der kommende Samstag noch mehr Zündstoff als ohnehin schon nach dem verpatzten Start nach dem 1:3 bei Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Dann nämlich wollen die Profis im Heimspiel gegen den Karlsruher SC den Fehlstart vor den Augen des Investors vermeiden. Hasan Ismaik soll wie angekündigt das erste Heimspiel des TSV vor Ort verfolgen und bei seinem Besuch auch die Gelegenheit wahrnehmen wollen, etwaige Diskrepanzen zwischen "seiner" Fraktion und der "alten" Vereinsführung zu beheben.

Von dieser Vereinsseite gibt es gegenüber Schneider hundertprozentige Unterstützung. "Jedes einzelne Mitglied will, dass Schneider Präsident bleibt. Wir haben uns geschlossen hinter Dieter Schneider gestellt. Das Ganze steht unter keinem Vorbehalt", sagte der bisherige Aufsichtsratschef Otto Schneider der Münchner tz.

Auf einer Sitzung des Aufsichtsrats am Montagabend votierten die Mitglieder einstimmig (8:0) für den Vorschlag Siegfried Schneiders, was die künftige Besetzung des Gremiums betrifft. Demnach werden Schneider selbst, Vizepräsident Franz Maget und der ehemalige bayerische Kultusminister Siegfried Schneider von Vereinsseite dem Aufsichtsrat angehören. Von Investorenseite kommen Hasan Ismaik, dessen Münchner Statthalter Hamada Iraki und eine Anwältin dazu.

"Wer nicht erkennt, welche Bedeutung Dieter Schneider als Präsident des TSV 1860 hat, der verkennt grundlegend die Situation bei unserem Klub."

Franz Maget, Vizepräsident von 1860 München

Angeblich hatte es zuletzt Bestrebungen von Iraki gegeben, Dieter Schneider nicht im künftig auf sechs Personen verkleinerten Aufsichtsrat zu haben. "Wer nicht erkennt, welche Bedeutung Dieter Schneider als Präsident des TSV 1860 hat, der verkennt grundlegend die Situation bei unserem Klub", erteilte Maget derlei Bestrebungen eine klare Absage.

Es gebe "in dieser Phase des Neuanfangs intensive Gespräche, in denen unterschiedliche Sichtweisen zu erkennen sind. Man muss sich jetzt zusammenraufen", führte der 1860-Vize weiter aus. Ganz Fußball-Deutschland würde darauf schauen, "wie diese Partnerschaft funktioniert".

Ismaiks Unterschrift unter die für 1860 lebensnotwendige Kooperationsvereinbarung hat den Münchnern Anfang Juni die finanzielle Rettung gebracht und die Lizenz gesichert. Ismaik übernahm für 18 Millionen Euro 49 Prozent der Anteile an der KGaA der Sechziger.