2. Bundesliga

Vehs Erfolgsrezept: "Gut einkaufen, keine Fehler machen"

Frankfurt: Augsburger nimmt in Gehaltsfragen Abstriche hin

Vehs Erfolgsrezept: "Gut einkaufen, keine Fehler machen"

Gut erholt und gut gelaunt nach dem Türkei-Urlaub: Armin Veh am Dienstag in Frankfurt.

Gut erholt und gut gelaunt nach dem Türkei-Urlaub: Armin Veh am Dienstag in Frankfurt. picture-alliance

Armin Veh wieder Trainer in Deutschland? Da war doch was! Bei seiner letzten Station Hamburger SV hatte der Fußballlehrer noch geäußert, dass dies seine letzte in Deutschland sein werde. Doch das Engagement am Main sei kein Widerspruch hierzu, so der gut gelaunte Veh am Dienstag bei seiner Vorstellung. "In Hamburg haben mich die Journalisten aus der Nummer rausgelassen." Zudem sei er nach über 20 Jahren in seinem Beruf weiterhin "sehr gern Trainer".

Nun also Eintracht Frankfurt. Den VfB-Meistercoach von 2007 reizt insbesondere die Vorstellung, mit dem Traditionsverein in die Erste Liga aufzusteigen. Der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen und der neue Sportdirektor Bruno Hübner mussten also keine große Überzeugungsarbeit leisten. Allein die Tatsache, dass diese beiden die Eintracht-Geschicke lenken, reichten Veh aus, um seine Unterschrift unter den Vertrag zu setzen.

Trainersteckbrief Veh
Veh

Veh Armin

Eintracht Frankfurt - Vereinsdaten
Eintracht Frankfurt

Gründungsdatum

08.03.1899

Vereinsfarben

Rot-Schwarz-Weiß

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Das ist wohl meinem Alter geschuldet, dass ich die Pressekonferenz im Museum abhalten muss.

Armin Veh (50)

Mit seiner Erfahrung könne er sehr wohl einschätzen, ob so eine Konstellation passt. "Obwohl", meinte Veh mit einem Grinsen, "genau weiß man das erst hinterher." Bruchhagen, Hübner, Veh - dieses Triumvirat soll die Eintracht zurück nach oben führen. Die Mannschaft habe allemal die Qualität für den Aufstieg, so Vehs Einschätzung. Der Kern des Absteigerteams solle zusammenbleiben, gleichwohl sind einige Verstärkungen geplant.

Fragezeichen hinter Fährmann, Gekas, Amanatidis und Franz

"Wir müssen gut einkaufen und dürfen keine Fehler machen", sagte Veh, der Reiner Geyer als Co-Trainer mitbringt: "Wir wollen ganz wenige Spieler abgeben. Ich kenne die Mannschaft relativ gut, sie wird sich nicht groß verändern." Offen ist vor allem, ob Torhüter Ralf Fährmann bleibt, der als Nachfolge-Kandidat für Manuel Neuer auf Schalke gehandelt wird ( wobei dessen Transfer zu den Bayern noch nicht in trockenen Tüchern ist ).

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Unklar ist auch die Zukunft von Torjäger Theofanis Gekas, dessen griechischem Stürmerkollegen Ioannis Amanatidis und von Innenverteidiger Maik Franz. "Wenn er weiß, wer Trainer ist, kann er jetzt ja selbst entscheiden", so Veh über "Iron Maik", der bei diversen Erstligisten im Gespräch ist.

Unter anderem bei Erstliga-Rückkehrer Hertha BSC, den Veh als Vorbild für die Eintracht ansieht. "Bei Hertha, was da für eine Euphorie entstanden ist ...", sagte der 50-Jährige mit einem Blick nach Berlin. Die Eintracht-Verantwortlichen wünschen sich einen ähnlichen Entwicklungsverlauf und haben sich deshalb für Veh entschieden - "einen arrivierten Trainer, mit dem wir das Ziel Wiederaufstieg erreichen werden" (Zitat Bruchhagen).

Trainingsauftakt erst am 11. Juni

Veh unterzeichnete, so wie er dies immer tut, einen Einjahresvertrag. Seine Bezüge entsprechen nicht denen der vergangenen Jahre in Wolfsburg oder Hamburg. "Da ich schon ein paar Euro verdient habe, hat das nicht die Priorität", sagte er lächelnd. Trainingsauftakt ist am 11. Juni und damit drei Tage später als ursprünglich geplant. Eine Extraportion Abschalten für die leidgeplagten Spieler. Die fortan einen Trainer mit klarer Ansprache an ihrer Seite wissen. So Sportdirektor Hübner, für den Veh Kandidat Nummer eins war: "Wir wollten keine Kompromisse machen und haben zu 100 Prozent nur auf Armin Veh gesetzt." Eintracht-Neuling Hübner, der erst vergangene Woche vom MSV Duisburg gekommen war, habe sofort nach seinem Amtsantritt "Kontakt mit Armin Veh aufgenommen". Weil dieser beide Ligen sehr gut kenne und "insbesondere in der Ersten Liga große Erfolge" feiern konnte. Und die Erste Liga ist schließlich das große Ziel der Hessen nach dem Absturz unter Christoph Daum.