2. Bundesliga

Insolvenz droht: Der Investor will mehr Mitspracherecht

1860: Deal steht vor dem Scheitern

Insolvenz droht: Der Investor will mehr Mitspracherecht

Doch keine gemeinsame Zukunft? Der Deal zwischen 1860 und Hasan Ismaik droht zu scheitern.

Doch keine gemeinsame Zukunft? Der Deal zwischen 1860 und Hasan Ismaik droht zu scheitern. picture alliance

Am Freitag herrschte im "Löwen"-Lager Optimismus vor, da die Zeichen der DFL so gedeutet wurden, dass nur noch Vertragsdetails geändert werden müssten, um grünes Licht für den Kooperationsvertrag mit dem jordanischen Investor Hasan Ismaik zu erhalten, der für 13 Millionen Euro 49 Prozent der Klubanteile kaufen will. Ein DFL-Sprecher hatte gesagt: "Eine Lösung, die mit der Satzung des Ligaverbandes vereinbar ist, befindet sich in Sichtweite, auch wenn in einigen Punkten noch Anpassungsbedarf besteht."

Doch nach kicker-Informationen steht nun der gesamte Deal vor dem Scheitern. Denn für den Investor handelt es sich bei den Änderungsvorgaben um wesentliche Punkte. Es geht um die Besetzung des Aufsichtsrates, Beirates und der Geschäftsführerposten. Der potenzielle Geldgeber will Mitspracherecht und eine gewisse Kontrolle, ansonsten tritt er von dem Geschäft zurück. Wie der kicker erfuhr, soll der Vertragsentwurf nur umformuliert werden, inhaltlich aber gleich bleiben; die von der DFL bemängelten Punkte will Ismaik grundsätzlich nicht fallenlassen.

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Bleibt es bei dieser Position, sieht es nicht gut aus, denn die DFL kann, selbst bei besten Vorsätzen, nicht gegen die von der Liga beschlossenen eigenen Statuten verstoßen. Es geht um die 50+1-Regel und den Grundsatz, dass dem Mutterverein die "Vertretungs- und Geschäftsführerbefugnis" zuzustehen ist, wie es die Statuten vorsehen. Doch erhält der Investor nicht die von ihm gewünschten Entscheidungsrechte, droht 1860 die Insolvenz.

Kippt der Deal? Am Dienstag wird eine Antwort der DFL auf den neuen Entwurf erwartet. Aus dem Umfeld des Investors ist zu hören, dass er die Lage "sehr skeptisch" sehe. Bei den Gläubigern sieht die Lage dagegen besser aus. Die ersten Verzichtschreiben treffen langsam ein, allein Nicolai Schwarzer, der Berliner Hauptgläubiger, wägt noch ab. Verständlich, er soll auf über 1,5 Millionen Euro verzichten.