2. Bundesliga

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1860: Ismaik knüpft Einstieg an Bedingungen

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Sorgte mit seinem Doppelpack für beste Stimmung: Stefan Aigner.

Sorgte mit seinem Doppelpack für beste Stimmung: Stefan Aigner. imago

Immer wieder reckte Hasan Abdullah Ismaik den Daumen nach oben. Es hat ihm gefallen, was er in der Allianz-Arena gesehen hat. Der arabische Geschäftsmann, der 49 Prozent der Anteile am TSV 1860 übernehmen möchte, hatte die oft launischen "Löwen" an einem Tag erwischt, an dem das "Drehbuch perfekt stimmte", wie Trainer Reiner Maurer anmerkte. Die "Löwen" spielten beim 4:0 gegen Cottbus wie aus einem Guss, erzielten traumhafte Tore und wischten letzte Zweifel weg, die der Ehe Ismaik-1860 womöglich im Wege standen.

"Wir führen sehr vielversprechende Verhandlungen", hatte Präsident Dieter Schneider vor dem Anpfiff vermeldet. Nach dem Spiel wurden die Gespräche noch vertieft. Nächste Woche will Ismaik wieder einfliegen, dann vermutlich, um einen Investorenvertrag zu unterzeichnen. "Er ist ein Fußballnarr, wir sind genau die richtigen Partner", sagte Schneider voller Zuversicht.

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Ismaik selbst hielt sich mit Kommentaren zunächst noch zurück. Dafür drückte seine Körpersprache während des Spiels aus, dass er sich gut aufgehoben fühlt, bereitwillig trugen er und seine Begleiter Fanschals. "Sein erster Eindruck war sehr gut, sehr herzlich", ließ er übersetzen. "Man kann hier viel erreichen - auch dank der hervorragenden Jugendarbeit." Und zu seiner Motivation, bis zu 35 Millionen Euro in den Verein zu stecken: "Es ist eine Mischung aus allem. Er ist ein Fußball-Liebhaber, aber auch Geschäftsmann. Er möchte mit 1860 möglichst wenig Geld verlieren."

Die "Löwen" hoffen nun, dass Ismaik neben seinem Einstiegspreis (13 Millionen Euro) auch Geld in die Mannschaft steckt. Doppeltorschütze Stefan Aigner formulierte den Wunsch, dass die jordanische Finanzspritze dazu beiträgt, Verkaufs- und Wechselkandidaten wie Aleksandar Ignjovski, Benny Lauth und ihn selber zu halten. "Wir haben so eine super Truppe, offensiv wie defensiv", meinte der kickende "Löwen"-Fan. "Es wäre natürlich super, wenn wir so auf Jahre zusammenbleiben könnten."

Ismaik: Gläubiger müssen verzichten

Hasan Abdullah Ismaik und Präsident Dieter Schneider

Bald Dauergast in München? Hasan Abdullah Ismaik und Präsident Dieter Schneider. imago

In einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" gab Ismaik dann doch noch bereitwillig Auskunft. Der jordanische Geschäftsmann hat seinen Einstieg an Bedingungen geknüpft. Er werde nur investieren, wenn die Gläubiger der "Löwen" auf Altschulden verzichten, sagte Ismaik. Er werde nicht einsteigen, wenn ein "Teilverzicht von etwa 60 Prozent" nicht zustande kommt. Im Groben habe er sich mit den 1860-Verantwortlichen auf seinen Einstieg geeinigt. Ismaik will allerdings auch einen eigenen Mitarbeiter im Verein installieren.

"Ich habe schon jemanden im Kopf, einen Deutschen, sie werden den Namen kennen. Aber den können wir erst verkünden, wenn bald alles unterschrieben ist", so Ismaik im Interview mit der Zeitung aus München.