2. Bundesliga

"Das gehört sich nicht"

Bochum: Interview mit Trainer Friedhelm Funkel

"Das gehört sich nicht"

Wehrt sich gegen die Kritik: Bochums Trainer Friedhelm Funkel.

Wehrt sich gegen die Kritik: Bochums Trainer Friedhelm Funkel. Getty Images

Es wäre der wichtigste Sieg einer langen Aufholjagd; seit dem 0:2 im Hinspiel hätte Friedhelm Funkel (57) mit seiner Mannschaft im Falle eines Sieges zwölf Punkte auf seinen Ex-Klub aufgeholt.

kicker: Herr Funkel, war das 0:0 zwischen Augsburg und Fürth die perfekte Vorlage im Aufstiegskampf?

Friedhelm Funkel: Das kann ich jetzt noch nicht beurteilen. Aber sollten wir Hertha schlagen, dann war das in der Tat ein ideales Ergebnis.

kicker: Was macht Sie zuversichtlich, Hertha zu knacken?

Funkel: Wir stehen sehr kompakt und sind schwer zu schlagen. Die lange Serie macht die Spieler selbstbewusst, wir sind kaum auszuspielen. Und egal gegen wen, ein Tor machen wir immer.

kicker: Seit 15 Spielen hat Bochum nicht verloren, dennoch wird in der Liga die Spielweise des VfL kritisiert, er spiele betont defensiv und nicht sonderlich attraktiv.

Funkel: Ach, da ist viel Ärger und Frust dabei. Das gehört sich nicht und außerdem stimmt es auch nicht. In Frankfurt zuletzt waren wir so überlegen, da hätten wir vier, fünf Tore schießen müssen, gegen Düsseldorf auch vier, in Aachen haben wir drei gemacht. Wir haben in der Rückrunde mehr Tore geschossen als Augsburg. Aber es ist doch prima, wenn sich die anderen über uns ärgern.

kicker: Ärgern sich am Montag- abend auch die Berliner? Wie ist Hertha zu packen?

Funkel: Das ist eine Erstliga-Mannschaft, da müssen wir nicht drum rumreden. Die individuelle Klasse ist überragend mit Leuten wie Ramos, Raffael und Lustenberger, wenn er fit ist, Lasogga hat sich unglaublich entwickelt, Hubnik und Mijatovic sind enorm starke Verteidiger.

kicker: Also ist Bochum klarer Außenseiter?

Funkel: Nein, auch Hertha ist zu packen, das haben andere schon gezeigt. Vor allem bei ihrer Kopfballstärke aber müssen wir höllisch aufpassen, da kann schnell was passieren.

"Ich gönne ihnen den Aufstieg."

Friedhelm Funkel

kicker: Sie sind mit Hertha abgestiegen, es gab heftige Kritik an Ihrer Arbeit in den Medien. Was bewegt Sie beim Wiedersehen?

Funkel: Es war trotz allem eine tolle Zeit, ich habe nach wie vor ein sehr gutes Verhältnis zu Michael Preetz oder Präsident Gegenbauer. Da gibt es keine negativen Gedanken, ich gönne ihnen den Aufstieg. Hertha wird Erster, da lege ich mich fest. Auch wenn sie gegen uns verlieren sollten.

Interview: Oliver Bitter