2. Bundesliga

"Jetzt sind wir ein fieser Gegner"

Bochum: Interview mit Christoph Dabrowski

"Jetzt sind wir ein fieser Gegner"

Kein Träumer: Christoph Dabrowski ordnet den Höhenflug der Bochumer richtig ein.

Kein Träumer: Christoph Dabrowski ordnet den Höhenflug der Bochumer richtig ein. picture alliance

kicker: Sie haben in fast 13 Jahren als Profi viel erlebt, Herr Dabrowski. War auch schon eine Serie von sieben Siegen dabei?

Christoph Dabrowski (32): Nein, noch nie. Wenn man überlegt, wo wir im Herbst noch standen, dann ist das Wahnsinn, was derzeit abläuft.

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kicker: Das 1:4 gegen Ingolstadt Ende November war der Tiefpunkt, da war der VfL Zwölfter und lag 14 Punkte hinter Spitzenreiter Aue. Was ist seitdem passiert?

Dabrowski: Wahrscheinlich musste es mal richtig knallen, um in die Spur zu kommen. Ich hatte zwischendurch auch die Befürchtung, dass das eine schlimme Saison wird und wir vielleicht nur im Mittelfeld rumdümpeln. Aber nach diesem Tiefpunkt gab es klare Worte - und es wurde gehandelt.

kicker: Sie meinen, weil bis zur Rückrunde Maric, Mavraj und Pfertzel ausgemustert wurden?

Dabrowski: Sagen wir es mal so: Für einige Spieler wurde es richtig bitter, und jetzt sind wir eine ganz andere Mannschaft. Die Mischung stimmt. In der Hinrunde hatten wir massive Probleme, da haben wir uns oft naiv angestellt und leichte Gegentore bekommen. Jetzt sind wir ein fieser, unangenehmer Gegner, spielen mit hoher Ballsicherheit und sind schwer zu knacken. Dabei mischen wir ja nicht nur Beton an, sondern haben auch unsere spielerische Linie gefunden.

kicker: Und die Offensive?

Dabrowski: Nach vorne sind wir kaum auszurechnen und können aus dem Nichts zuschlagen. Wer wie wir gegen Aue in der Schlussphase Spieler wie Chong Tese und Federico einwechseln kann, der verfügt über eine hohe Qualität, auch auf der Bank.

Die Gegner haben wieder Respekt vor dem VfL.

Christoph Dabrowski

kicker: Spielt Bochum derzeit am oberen Limit?

Dabrowski: Es stimmt schon vieles, aber sicher geht es auch noch besser. Wichtig ist, dass wir jetzt Ausrufezeichen gesetzt haben. Die Gegner haben wieder Respekt vor dem VfL Bochum. Und wir haben nicht vergessen, dass wir von ganz unten kommen. Deshalb bin ich sicher, dass bei uns keiner anfängt zu träumen. Wir werden sicher nicht alle 17 Spiele der Rückrunde gewinnen, da kommen auch noch Nackenschläge. Aber auf die sind wir vorbereitet und können damit umgehen.

kicker: Gegen Oberhausen gab es im Hinspiel ein 1:3. Korrigiert der VfL diese Blamage am Sonntag und stellt mit acht Siegen in Folge einen neuen Vereinsrekord auf?

Dabrowski: Die Serie ist Nebensache, aber ich bin überzeugt, dass Oberhausen schwieriger wird als Augsburg. Die Erwartungen sind jetzt wieder höher. Jeder geht von einem deutlichen Sieg aus. Aber wir können das richtig einordnen.

Interview: Oliver Bitter