Nach ordentlicher erster Halbzeit fielen die KSC-Akteure in eigentlich schon überwunden geglaubten Angsthasenfußball zurück. Die Spieler wirkten müde. Rapolder hatte eine einleuchtende Erklärung: "Das war eine Sache der nachlassenden Kräfte. Mutzel und Porcello waren lange verletzt." Dennoch: Dass man sich in der eigenen Hälfte einigelte, führte dazu, dass Union Druck aufbauen konnte. "Das Eigentor von Müller war der Knackpunkt", so Rapolder.
Aufgrund dieser schwachen Auswärtsvorstellungen werden die Karlsruher auf dem Spielermarkt aktiv. Sie suchen Verstärkungen im Offensivbereich und verhandeln mit zwei Akteuren. "Wir brauchen einen schnellen Mann, damit wir die Konter besser spielen können. Da fehlt es im Moment an Geschwindigkeit", bekennt Rapolder. Konkrete Gespräche mit einem alten Bekannten kamen bereits zum Abschluss: Delron Buckley, bis Juli 2010 noch in Zypern bei Anorthosis Famagusta unter Vertrag und zuletzt vereinslos, kostet keine Ablöse und wird einen Vertrag bis Saisonende erhalten. Rapolder und Buckley verbindet die gemeinsame Bielefelder Bundesligasaison 2004/05, als der heute 33-Jährige in 34 Pflichtspielen 15-Mal traf.
Rapolder macht jedoch sofort eines deutlich. "Wir haben richtig gute junge Spieler, die eine tolle Perspektive haben und die sich sicher durchsetzen werden. Aber im Moment heißt es bei uns: Abstiegskampf. Es geht um die Rückrunde, ein halbes Jahr, da brauchen wir Alternativen."
Und Buckley ist eine - der Südafrikaner mit deutschem Pass kommentierte seine Vertragsunterzeichnung wie folgt: "Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe und will meinen Teil dazu beitragen, dass es eine erfolgreiche Rückrunde wird. Ich kenne Uwe Rapolder aus unserer gemeinsamen Zeit in Bielefeld und bin zuversichtlich, dass wir als Team alle zusammen den Klassenerhalt sichern können."
Peter Putzing
