2. Bundesliga

Raffael bleibt Hertha treu

Berlin: Auch Bruder Ronny kommt

Raffael bleibt Hertha treu

Raffael bleibt bis 2014 bei Hertha

Schon in der vergangenen Saison sieben Liga-Tore für Hertha: Raffael. imago

Denn wie Preetz am Montagabend verkündete, bleibt Mittelfeldspieler Raffael den Berlinern trotz des Abstiegs erhalten. Der Brasilianer verlängerte seinen Vertrag bei der Hertha bis 2014. Und bekommt dazu auch noch Verstärkung aus der eigenen Familie. Raffaels Bruder Ronny (24, ablösefrei), zuletzt von Sporting Lissabon an Leiria ausgeliehen, erhält in der Hauptstadt einen Vertrag bis 2013. Den links in der Viererkette und im Mittelfeld einsetzbaren Brasilianer (54 Erstliga-Spiele/4 Tore in Portugal) hatte Hertha schon seit Jahren auf dem Zettel.

"In Raffael haben wir einen entscheidenden Leistungsträger unserer Mannschaft langfristig an uns binden können. Er unterstreicht damit unsere Zielsetzung, den direkten Wiederaufstieg zu schaffen und zeigt, wie viel Vertrauen er in die Mannschaft hat. Sein Bruder Ronny wird uns mit seiner internationalen Erfahrung ebenso helfen, zurück in die Bundesliga zu kommen", erklärte Preetz. "Ich laufe nicht weg, wir steigen wieder auf. Ich liebe Hertha BSC", sagte Raffael unter stürmischem Applaus.

Zuvor hatten bereits die beiden Verteidiger Levan Kobiashvili und Roman Hubnik sowie Mittelfeldspieler Fabian Lustenberger und Angreifer Valeri Domovchiyski ihre Verträge verlängert. Auch Torjäger Adrian Ramos soll bleiben. Anderen Profis liegen neue Vertragsangebote vor: Christoph Janker (25) hat seine Bereitschaft zum Bleiben auch zu den neuen Konditionen bereits bekräftigt, von Innenverteidiger Rasmus Bengtsson (23) fehlt dieses Signal noch. Babbel will ihn halten, angefragt hat auch der schwedische Erstligist Djurgardens IF. Geht Bengtsson, würde ein Transfer von Lukas Sinkiewicz (24, Leverkusen) näher rücken.

Torhütersuche dauert an - Preetz lockt Dejagah

Noch etwas Zeit in Anspruch nehmen dürfte nach der Absage an Jaroslav Drobny (30), der trotz einer attraktiven Berliner Langzeitofferte (drei Jahre plus ein Jahr Option) um weitere Bedenkzeit bat, die Suche nach der neuen Nummer 1. Rostocks Alexander Walke (26), der mit Hannover verhandelt, kommt für die Berliner nicht in Betracht. Stattdessen beschäftigen sie sich mit Michael Rensing (26, Bayern) und Timo Hildebrand (31, Hoffenheim), die beide ablösefrei sind.

Sein Interesse an einer Rückkehr hat Preetz bei Ashkan Dejagah (23, bereits von 2000 bis 2007 bei Hertha) hinterlegt, der Wolfsburgs neues Angebot bislang nicht angenommen hat.

Babbel gibt sofortigen Wiederaufstieg als Ziel aus

Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller

"Gute Wettbewerbsposition": Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller. imago

Der neue Trainer Markus Babbel gab auf der Mitgliederversammlung am Montag den sofortigen Wiederaufstieg als Ziel aus und erhielt ebenfalls großen Applaus: "Ich bin felsenfest überzeugt, dass wir wieder aufsteigen. Die Qualität wird da sein, und wenn die Jungs kapieren, worauf es ankommt, werden wir die beste Mannschaft sein."

Hertha peilt die Rückkehr in die Bundesliga mit einem Zweitliga-Etat von 33 Millionen Euro an. Den Ausgaben stehen in der Saison 2010/11 geplante Einnahmen von 30,5 Millionen Euro gegenüber. Der Schuldenberg wird Ende Juni 2010 vermutlich auf 36 Millionen Euro angewachsen sein. Diese Zahlen verkündete Finanz-Geschäftsführer Ingo Schiller am Montagabend.

Der direkte Wiederaufstieg in die Erste Liga ist das Ziel, aber wir sind finanziell nicht dazu verdammt. Wir haben eine gute Wettbewerbsposition.

Ingo Schiller, Finanz-Geschäftsführer Hertha BSC

"Der direkte Wiederaufstieg in die Erste Liga ist das Ziel, aber wir sind finanziell nicht dazu verdammt. Wir haben eine gute Wettbewerbsposition", erklärte Schiller. Im Etat sind keinerlei Transfererlöse eingeplant. Sollten also noch Leistungsträger verkauft werden, würde sich der finanzielle Spielraum für die kommende Saison erheblich erhöhen. "Wir sind auch ohne Transfereinnahmen vollständig refinanziert", stellte Schiller aber klar. Die Lizenz-Bedingungen der DFL, die Schiller nicht nennen wollte, würden in Kürze erfüllt.

Finanzielle Einschnitte muss der Klub vor allem in den Bereichen TV-Einnahmen, Sponsoring und Ticketing verkraften. In der Zweiten Liga rechnet Hertha mit nur 26.600 Fans pro Heimspiel. In der abgelaufenen Saison, die für die Berliner mit dem Abstieg endete, waren im Schnitt knapp 20.000 Zuschauer mehr ins Olympiastadion gekommen.

Ein Abwahlantrag gegen das Hertha-Präsidium um Vereinschef Werner Gegenbauer scheiterte. Rund drei Viertel der Mitglieder waren dagegen, den Antrag überhaupt zu behandeln.