2. Bundesliga

Gerry Weber lässt Arminia hoffen

Bielefeld: Auch ein Unternehmer aus Lübbecke will helfen

Gerry Weber lässt Arminia hoffen

Gerry Weber

Bielefelder Rettungsanker? Gerry Weber will den DSC nicht im Stich lassen. imago

Die mögliche Rettung wird immer mehr zu einem Wettlauf mit der Zeit. Bis zur letzten Minute kämpft Arminia Bielefeld um die Lizenz für die kommende Zweitligasaison. Deadline ist Mittwoch um 15.30 Uhr. Dann muss der Klub der DFL ein Finanzkonzept vorlegen - und 10,2 Millionen Euro vorweisen. Einen Großteil hat man schon zusammen, doch gut 2,85 Millionen fehlen noch.

Im Einzelnen: 2,1 Millionen Euro hat Arminia durch Etatkürzungen zusammengekratzt, zwei Millionen Euro fallen jetzt weg, da das Bundesland NRW dem Verein Tilgungsraten beim Stadionneubau für ein Jahr stundet. 250 000 Euro stammen aus einem alten städtischen Kredit, drei Millionen Euro kommen von der heimischen Wirtschaft. Macht zusammen 7,35 Millionen Euro, fehlen noch 2,85 Millionen.

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Der Bielefelder Stadtrat will nach hitziger Debatte 500 000 Euro als Darlehen zur Verfügung stellen, doch der Verein will bis Dienstag eine Lösung finden, ohne die Hilfe der Stadt annehmen zu müssen. Wenn die Arminia diesen Kredit nicht in Anspruch nehme, sei dies "ein Signal für Bielefeld und den Frieden in der Stadt", so der designierte Präsident Wolfgang Brinkmann.

Großer Hoffnungsträger ist der Haller Modeunternehmer Gerhard Weber, bekannt als Initiator des bedeutendsten Tennisturniers in Deutschland, der Gerry Weber Open. "Arminia ist noch nicht tot", sagte Weber der Neuen Westfälischen. "Wir sind jetzt alle noch mal gefordert." Das Geld, das noch fehle, "muss halt kommen". Über den Betrag, mit dem sich die Stadt nun zugunsten des Vereines engagiere, könne er nur lachen. Allerdings: Mit dem Ratsbeschluss sei eine neue Situation rund um die Arminia entstanden, die man neu bewerten müsse. "Es wird weitere Unterstützung aus dem Hause Weber geben", so der Geschäftsmann.

Und noch einen Hoffnungsschimmer gibt es für die Arminia: Nach Informationen der Zeitung "Neue Westfälische" vom Dienstag will sich der Unternehmer Paul Gauselmann aus Lübbecke mit einem siebenstelligen Betrag beim Traditionsverein engagieren. Damit würde sich die Chance der Ostwestfalen, die Finanzlücke rechtzeitig zu schließen, weiter erhöhen.

Der Verein darf die Hoffnung nicht aufgeben.

Der neue Arminen-Trainer und Sportchef Christian Ziege

Der neue Arminen-Trainer und Sportchef Christian Ziege und DSC-Kapitän Rüdiger Kauf machen sich Sorgen um den Verein, aber nicht um ihre eigene Zukunft. "Der Verein darf die Hoffnung nicht aufgeben", erklärt Ziege. Er könne derzeit nur seiner Arbeit nachgehen: "Ich führe Gespräche mit potenziellen Neuzugängen." Arminia hat den 23-jährigen Stürmer Thomas Bertels vom Regionalligisten SC Verl im Visier. Über einen Lizenzentzug und eine Versetzung in eine untere Liga macht sich Ziege keine Gedanken: "Das sind ungelegte Eier, ich habe aber ein positives Gefühl, dass es mit Zweitligafußball in Bielefeld klappt."