2. Bundesliga

Ziege auf der Alm

Arminia Bielefeld: Schnitzmeier Geschäftsführer

Ziege auf der Alm

Christian Ziege, links Hans Meyer

Fachgespräch: Christian Ziege, hier mit Hans Meyer. imago

Ziege (38) wurde am Mittwoch in Bielefeld vorgestellt. Er war zuletzt bis Dezember 2008 beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach als Sportdirektor und Co-Trainer tätig. Seit April dieses Jahres ist Ziege im Besitz des A-Trainerscheins.

Die finanziell angeschlagene Arminia sei eine "große Herausforderung" für ihn, wenngleich "die aktuelle Vereinssituation die sportliche Planung nicht einfach" mache, meinte Ziege, der für Bayern München und Borussia Mönchengladbach 198 Mal in der Bundesliga aktiv war.

"In Christian Ziege haben wir einen jungen, innovativen Trainer gefunden, der neben einer sehr guten Ausbildung über ein internationales Beziehungsgeflecht im Profifußball verfügt", sagte Arminias Aufsichtsratschef Norbert Leopoldseder zur Neuverpflichtung.

Ziege folgt auf Frank Eulberg, der in der abgelaufenen Saison von den glücklosen Thomas Gerstner (1. bis 25. Spieltag) und Detlev Dammeier (26. bis 28.) übernommen hatte. Die Arminia schloss die vergangene Spielzeit nach einem Abzug von vier Punkten wegen Verstößen gegen Lizenzierungsauflagen als Tabellensiebter ab.

Der neue Geschäftsführer Schnitzmeier war 2008 bei Hannover 96 ausgeschieden. Er ersetzt bei der Arminia den Anfang des Monats zurückgetretenen Heinz Anders. Auf Schnitzmeier kommt jede Menge Arbeit zu.

Die Arminia hofft noch auf ein Darlehen der Stadt Bielefeld in Höhe von 4,85 Millionen Euro. Da die Profiabteilung kein Geld und keine Bürgschaft von der Stadt direkt bekommen darf, wurde nun ein Weg gefunden, die prekäre Situation des DSC zu entschärfen. Eine städtische Tochtergesellschaft stellt dem Verein das Geld zu marktüblichen Zinsen zur Verfügung - wenn der Bielefelder Stadtrat am 28. Mai zustimmt. Ob es dafür eine politische Mehrheit gibt, erscheint fragwürdig.

Um von der DFL die Lizenz zu bekommen, muss der DSC noch eine Deckungslücke von 10,2 Millionen Euro schließen. 12,2 Millionen waren es ursprünglich, zwei Millionen kürzte die Arminia schon im Etat. Der Anteil der Stadt würde bei einer Zusage 5,1 Millionen Euro (die genannten 4,85 Millionen plus ein vorheriges Darlehen über 250 000 Euro von den städtischen Kliniken) betragen.