2. Bundesliga

Ziege wird's wohl machen

Bielefeld: Laut "Westfalenblatt" alles klar

Ziege wird's wohl machen

Fußball, 2. Bundesliga, Christian Ziege ist der Topkandidat für Arminias Trainerbank.

Bald auf der Bank der Arminien: Christian Ziege ist weiterhin der Topkandidat der Ostwestfalen. imago

Die Anzeichen verdichten sich, dass Christian Ziege (38) den Posten bekommen wird. Anscheinend steht nur noch die Zustimmung des Bielefelder Aufsichtsrates aus, so dass der Ex-Nationalspieler am Mittwoch vorgestellt werden könnte.

Ziege war in der vergangenen Woche zweimal in Bielefeld, um sich mit DSC-Aufsichtsratschef Norbert Leopoldseder und dem designierten Präsidenten Wolfgang Brinkmann zu treffen. Nach Zieges Aussage hat sich der Klub für ihn entschieden: "Ich würde mich freuen, wenn alles wie besprochen klappt", so der ehemalige Gladbacher Sportdirektor und Trainer.

Skurril: Auch Ex-Arminen-Coach Benno Möhlmann (55, von 2000 bis 2004 bereits in Bielefeld) wurde laut eigener Aussage von den Offiziellen des DSC informiert, dass man sich noch nicht entschieden habe und dass er bis Dienstag warten solle. Ist Ziege zu optimistisch, oder hat die Arminia Möhlmann keinen reinen Wein eingeschenkt? Zumal dann mit Dirk U. Hindrichs vom Arminia-Hauptsponsor Schüco die wichtigste Stimme der heimischen Wirtschaft aus dem Urlaub zurückgekehrt ist, die in Zeiten finanzieller Not von großem Gewicht ist.

Schnitzmeier kaufmännischer Geschäftsführer?

Laut dem "Westfalenblatt" soll für die anstehende wirtschaftliche Sanierung des Vereins in Zukunft Ralf Schnitzmeier sorgen. Er würde neben Ziege als kaufmännischer Geschäftsführer fungieren. Schnitzmeier hatte 2008 seine Tätigkeit als Geschäftsführer bei Hannover 96 beendet und wäre in Bielefeld Nachfolger des Anfang des Monats verabschiedeten Heinz Anders.

Eine der Hauptaufgaben Schnitzmeiers soll die Gründung einer Stadiongesellschaft sein, an der sich unter anderem die ostwestfälische Wirtschaft und die Stadt Bielefeld mit Millionenbeträgen beteiligen sollen.

Finanzen: Entscheidung am 28. Mai

Die Arminia darf durch die Stadt Bielefeld auf ein Darlehen in Höhe von 4,85 Millionen Euro hoffen. Da die Profiabteilung kein Geld und keine Bürgschaft von der Stadt direkt bekommen darf, wurde nun ein Weg gefunden, die prekäre Situation des DSC zu entschärfen. Eine städtische Tochtergesellschaft stellt dem Verein das Geld zu marktüblichen Zinsen zur Verfügung - wenn der Bielefelder Stadtrat am 28. Mai zustimmt. Ob es dafür eine politische Mehrheit gibt, erscheint fragwürdig.

Um von der DFL die Lizenz zu bekommen, muss der DSC noch eine Deckungslücke von 10,2 Millionen Euro schließen. 12,2 Millionen waren es ursprünglich, zwei Millionen kürzte die Arminia schon im Etat. Der Anteil der Stadt würde bei einer Zusage 5,1 Millionen Euro (die genannten 4,85 Millionen plus ein vorheriges Darlehen über 250 000 Euro von den städtischen Kliniken) betragen.