2. Bundesliga

Boll: "Vielleicht rufe ich Frings an"

St. Pauli: Stanislawski fordert Freispruch für "Rotsünder"

Boll: "Vielleicht rufe ich Frings an"

Babak Rafati zeigt Fabian Boll die Rote Karte

Fehlentscheidung: Babak Rafati zeigt Fabian Boll Rot. imago

"Ich habe das Tor geschossen, das ich angekündigt hatte - das Fernduell mit Augsburg ist eröffnet", frohlockte Mittelfeldspieler Deniz Naki nach dem dritten Sieg in Serie. Dass die Mannschaft erneut nicht überzeugen konnte, entging dem Trainer allerdings nicht. "In den entscheidenden Momenten setzen wir unsere Qualitäten um", hat Holger Stanislawski dafür eine neue Effizienz ausgemacht. In die Aufstiegseuphorie mit einzustimmen, verkniff sich er sich. Entscheidenden Charakter misst er den Top-Spielen bei Fortuna Düsseldorf und gegen Augsburg nicht zu.

"Es hilft uns nichts, wenn wir da gewinnen und dann die letzten vier Spiele verlieren", pflichtete Fabian Boll seinem Trainer bei. Nach Lage der Dinge muss der Mittelfeldspieler nach seinem unberechtigten Platzverweis am kommenden Montag zuschauen. "Vielleicht rufe ich Torsten Frings an und wir gründen eine Bürgerinitiative", sagte der 30-Jährige in Anlehnung an die ebenso zweifelhafte Hinausstellung des Bremers gegen den FCN.

Stanislawski fordert einen Freispruch. Ob der DFB die Rote Karte zurücknimmt, wenn TV-Bilder belegen, dass Boll nicht Täter, sondern Opfer eines Kopfstoßes war?

Den Ultras drohen Konsequenzen

Sanktionen soll es gegen die die St. Pauli-Fan-Gruppierung "USP" geben. Die Ultras hatten aus Protest gegen die Reduzierung des Kartenkontingents der Rostocker zum Protest aufgerufen. Erst nach fünf Minuten sollten die Stehplätze besetzt werden. Doch der angedachte Boykott geriet zur Blockade. USP besetzte die Zugänge und hinderte so auch die Mehrheit der Sitzplatzinhaber am Zugang. Das Publikum quittierte dies mit Pfiffen. "Das ist eine Nötigung, die nicht zu tolerieren ist", sagte Präsident Corny Littmann, "wir scheuen die Auseinandersetzung nicht." Angedacht sind Anzeigen und Stadionverbote.

Zu Konfrontationen kam es auch außerhalb des Millerntors. 150 Personen ignorierten den Aufruf der Hansa-Offiziellen, nicht nach Hamburg zu reisen. 50 gewaltbereite Anhänger versuchten nach der Partie, zum Stadion vorzustoßen. Die Polizei erteilte 70 Platzverweise, 20 Rostocker wurden in Gewahrsam genommen, drei festgenommen.