2. Bundesliga

Hyypiäs Erbe als Langzeitziel

Düsseldorf: Anderson ist klassenbester Abwehrspieler

Hyypiäs Erbe als Langzeitziel

Derzeit notenbester Abwehrspieler der 2. Liga: Fortuna Düsseldorfs Brasilianer Anderson.

Derzeit notenbester Abwehrspieler der 2. Liga: Fortuna Düsseldorfs Brasilianer Anderson. imago

Mit Jens Langeneke bildet der Brasilianer (kicker-Notenschnitt 2,93) nach dem Kaiserslauterer Gespann Rodnei/Amedick wohl die beste Innenverteidigung der Liga - und die fairste. Wo andere den Gegner abgrätschen, läuft Anderson Soares de Oliveira, so sein kompletter Name, die Kontrahenten ab. Schnelligkeit und nicht zuletzt eine Portion Erfahrung sind dafür notwendig. Die hat der 1,88 Meter lange Abwehrspieler, obwohl er vor wenigen Wochen erst seinen 22. Geburtstag feierte.

"Ich habe in Brasilien seit der Jugend immer in der Innenverteidigung gestanden", verweist Anderson auf die brasilianische Tradition, die seit jeher ohne "letzten Mann" auskommt und auf spielstarke Abwehrspieler baut, die ein Spiel lesen können. Dennoch ließe sich der brasilianische Fußball natürlich nicht 1:1 auf Deutschland übertragen, weiß Anderson, der in der Rückrunde zweimal mit dem Kopf ins gegnerische Netz traf. "In Brasilien wird nicht so körperbetont gespielt, dafür mehr auf technische Elemente Wert gelegt."

Mit dieser Umstellung hatte Anderson bei seinem Wechsel vom Großstadtklub Flamengo Rio de Janeiro ins beschauliche Osnabrück neben der Sprache die meisten Schwierigkeiten. Die Defizite beim Körpereinsatz hat er behoben, an der Verbesserung seiner Deutschkenntnisse feilt er emsig.


"Das nächste Spiel ist die Zukunft", wiegelt Anderson die Frage nach seiner sportlichen Zukunft ab. Mit Argusaugen wachen derweil die Späher von Bayer Leverkusen über den Schlaks, der an Düsseldorf ausgeliehen ist. Ein Wechsel zu Bayer 04 ist wahrscheinlich, insbesondere vor dem Hintergrund, dass kurz- bis mittelfristig ein Nachfolger für den betagten Abwehrchef Sami Hyypiä gesucht wird. Gespräche seien noch nicht geführt worden, sagt Anderson.

Die Fortuna würde dem Abwehrspieler gerne noch ein Lehrjahr bieten. "Ich fühle mich in Düsseldorf sehr wohl", gesteht der Umworbene, fügt aber schnell hinzu, dass auch Bayer seine Reize habe. Die Frage nach dem Warum würde sich in Leverkusen wohl keiner stellen.

Wolfgang Schmitz