2. Bundesliga

DFB meldet Manipulationsverdacht

1860: "Nicht der geringste Hinweis"

DFB meldet Manipulationsverdacht

Ahlens Benjamin Kern holt aus und trifft zum Siegtreffer bei 1860. Nun fällt ein Schatten über das Spiel vom 8. Februar.

Ahlens Benjamin Kern holt aus und trifft zum Siegtreffer bei 1860. Nun fällt ein Schatten über das Spiel vom 8. Februar. imago

Aus der Mitteilung geht nicht hervor, auf welche Weise die Manipulation vonstattengehen sollte. Auch ist offen, ob Spieler in den Vorgang verwickelt sein sollen. Laut Verband und Liga gab es im Vorfeld der Partie "keine signifikanten Bewegungen" auf dem internationalen Wettmarkt und auch keine Hinweise durch das Frühwarnsystem. Erst im Nachhinein meldete sich der für die Überwachung der Wettbewegungen zuständige Dienstleister Sportradar nach Rücksprache mit der Europäischen Fußball-Union (UEFA) beim Verband.

Verband und Liga wollten sich am Montag nicht äußern und verwiesen auf die laufenden Ermittlungen. Bereits im Dezember 2009 war wegen verdächtiger Bewegungen auf dem Wettmarkt kurzzeitig bereits das Zweitligaspiel zwischen Rot-Weiß Oberhausen und 1860 München unter Manipulationsverdacht geraten. Allerdings hatten sich nach Prüfung aller vorliegenden Informationen keine Anhaltspunkte ergeben, dass die Partie tatsächlich manipuliert wurde.

Nach dem Spiel gegen Ahlen, das die Gäste durch einen 23-Meter-Gewaltschuss von Benjamin Kern gewannen, war es zu Tumulten gekommen. Zwei 1860-Anhänger waren auf den Platz gestürmt und hatten Schiedsrichter Markus Wingenbach (Diez) attackiert.

In einer ersten Reaktion sprach Ahlens Sprecherin Maren Gosda gegenüber dem Sport-Informations-Dienst (SID) davon, dass für Ahlen keine Manipulationen ersichtlich seien: "Das Tor war ein Tor des Monats, wir haben aufopferungsvoll gespielt und mit Sascha Kirschstein einen überdurchschnittlich haltenden Torwart im Tor gehabt. Deshalb haben wir da gewonnen." An Spekulationen wolle man sich nicht beteiligen, zudem beträfe es Ahlen nicht direkt.

"Die Formulierung ist leider so vage, dass wir damit nichts anfangen können. Ist nun ein Manipulationsversuch unternommen worden oder nicht?", fragt Löwen-Geschäftsführer Manfred Stoffers in einer offiziellen Stellungnahme des Vereins. Dennoch hätten Sportdirektor Miki Stevic und Cheftrainer Ewald das Spiel noch einmal bis ins kleinste Detail analysiert. Beide seien einhellig zu dem Ergebnis gekommen, dass es "nicht den geringsten Hinweis auf eine bewusste Schlechtleistung eines an der Partie beteiligten Spielers von 1860 München gebe". "Wir haben 90 Minuten lang versucht, das Spiel zu unseren Gunsten zu drehen, hatten jede Menge Torchancen und haben am Ende wegen eines Sonntagsschusses verloren", so Trainer Ewald Lienen. "Wie in jedem Spiel gab es jede Menge Fehler auf unserer Seite, auf Seiten der gegnerischen Mannschaft und nicht zuletzt auf Seiten des Schiedsrichters", so Lienen weiter. Ohne hieb- und stichfeste Beweise könne aber keine Absicht unterstellt werden.