2. Bundesliga

Heidrich tritt zurück

Energie Cottbus: Präsidium nimmt Angebot an

Heidrich tritt zurück

Energie Cottbus: Steffen Heidrich, Claus-Dieter Wollitz (re.)

Der eine kam, der andere geht: Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz (re.), Steffen Heidrich. imago

"Es gibt für einen solchen Schritt keinen optimalen Zeitpunkt. Dennoch glaube ich, dass nach dem weitgehenden Abschluss der Personalplanungen und dem erfolgreichen Saisonstart jetzt der Moment gekommen ist", begründete der 42-jährige Heidrich seinen Schritt.

Der Ex-Profi hatte seinen Dienst im Sommer 2006 beim FC Energie angetreten, aktuell besaß er noch einen bis 2011 gültigen Vertrag.

Wie der Klub mitteilt, habe Heidrich der Klubführung den Rücktritt angeboten. Das Präsidium nahm an. Dies erklärte Präsident Ulrich Lepsch. Damit habe der Manager Verantwortung für den Abstieg ins Bundesliga-Unterhaus übernommen. Der FC Energie war als Tabellen-16. in der Relegation am 1. FC Nürnberg gescheitert.

"Wir haben großen Respekt vor der Entscheidung, den Weg für eine echte sportliche Neuausrichtung des FC Energie freizumachen." Heidrich war in der Abstiegssaison in die Kritik der Anhängerschaft geraten. Zahlreiche Neuzugänge hatten nicht wie erhofft eingeschlagen.

Lepsch: "Unterschiedliche Auffassungen"

Spekulationen, wonach das Verhältnis zwischen Heidrich und dem neuen Trainer "Pele" Wollitz nicht das beste gewesen sei, bestätigte Klubchef Lepsch gegenüber der "Lausitzer Rundschau" (Dienstag): "Ja, es gibt unterschiedliche Auffassungen zu bestimmten Themen." Wollitz hatte in der Saison-Vorbereitung und auch nach dem ersten Punktspiel gegen den FC Augsburg öffentlich sein Unverständnis über die Transferpolitik Heidrichs geäußert.

Dieser hatte im Rahmen seiner Rücktrittsmitteilung über die Website der Lausitzer wissen lassen, dass er den Schritt nach längerer Überlegung erst jetzt vollzogen habe, damit Wollitz die nach dem Abstieg so wichtige "Sommervorbereitung geordnet angehen" könne. Für den Einstieg des ehemaligen Osnabrückers sei dies "sehr wichtig" gewesen.

Heidrich sagte nach seinem Rücktritt zu seinem Verhältnis zu Wollitz: "Natürlich habe ich Fehler gemacht. Es kommt aber immer auf einen respektvollen Umgang an." Die nächsten "drei, vier Wochen" wolle er erst einmal Urlaub machen.

Wollitz selbst nannte es in einem Interview mit der "Lausitzer Rundschau" (Mittwoch-Ausgabe) eine "Unverschämtheit", wenn man ihn für den Rücktritt von Steffen Heidrich verantwortlich mache. Es sei sein Naturell, "Dinge offen anzusprechen. Derartige Meinungsverschiedenheiten muss man doch miteinander austragen können." Der Rücktritt des Managers dürfe aber kein Alibi für die Mannschaft sein.

Der FC Energie Cottbus wird Gespräche mit einem möglichen Nachfolger in den kommenden Tagen aufnehmen.

Auch Kukielka vor Abgang

Auch Abwehrspieler Mariusz Kukielka hat bei den Lausitzern offenbar keine Zukunft mehr. Nachdem Wollitz den Defensivspieler kritisiert hatte, sagte dieser: "Ich muss akzeptieren, dass der Trainer nicht mehr mit mir plant. Deshalb bin ich auf der Suche nach einem neuen Verein."