2. Bundesliga

Die Alarmglocken schrillen

Kaiserslautern: Reghecampf löst Vertrag auf

Die Alarmglocken schrillen

FCK-Trainer Marco Kurz

Hat noch alle Hände voll zu tun: FCK-Trainer Marco Kurz sucht nach der Erfolgsspur. imago

Unruhe? "Dafür ist der falsche Zeitpunkt", wehrt FCK-Trainer Marco Kurz alle bohrenden Fragen ab. Und davon gibt es momentan nicht gerade wenige, allesamt aufgeworfen von seiner Mannschaft durch ihre enttäuschenden Auftritte während der Vorbereitung. Am Trainer nagen keine Zweifel, was die Befähigung seiner Schützlinge angeht: "Ich glaube, dass wesentlich mehr in dieser Mannschaft steckt, als sie zuletzt gezeigt hat."

Gut so - denn wäre dies anders, stünde dem FCK eine brutal schwere Saison ins Haus. Bisher hakt es an der Umsetzung des Systems, vor allem der Vorwärtsgang klemmt. Statt Druck auf den Gegner erzeugte die Lauterer Offensive nur die Forderung nach einer neuen Ordnung, doch ein konventioneller Spielmacher ist nicht vorgesehen. "Wir haben eine hohe Qualität im Sturm und auf den Bahnen. Das sollte reichen, um torgefährlich zu werden", verweist Kurz lieber auf die Vorzüge des ihm zur Verfügung stehenden Kaders. Ein Kader, der aufgewertet wird durch die ersehnte Rückkehr von Srdjan Lakic und der Verpflichtung von Adam Nemec vom RC Genk, der am Dienstag für drei Jahre unterschrieb.

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Auch die Bedenken, dass es in der Zentrale nicht nur an Spielwitz, sondern an Erfahrung und Führungsstärke mangele, lässt der 40-Jährige nicht gelten: "Dahin müssen wir die Spieler entwickeln", blickt der Cheftrainer auf Jiri Bilek, Georges Mandjeck oder Bastian Schulz, die möglichst schnell in diese Rolle wachsen sollen. Eine Rückkehr des ausgemusterten Anel Dzaka (28) schließt er dagegen kategorisch aus. Stattdessen soll der Kader verschlankt werden, was neben den bisher integrierten Perspektivspielern auch arrivierte Kräfte betreffen könnte. Nach der notwendigen Integration von Neuzugängen und Testspielern soll die bislang verbesserungswürdige Abstimmung auf dem Platz verfeinert werden.

Die undankbare Pokalaufgabe in Braunschweig wird so zum Gradmesser, ob die auf dem Trainingsplatz ersichtlichen Fortschritte in Ergebnisse umgesetzt werden - ein Scheitern kann sich der Verein nicht leisten. "Der Pokal ist die beste Chance, um finanzielle Lücken zu stopfen", betont Stefan Kuntz. Der Vorstandsvorsitzende hielt der Mannschaft nach der öffentlichen Kopfwäsche auch intern erneut vor Augen, welche Konsequenzen ein blutleerer Auftritt wie der gegen Eintracht Frankfurt (0:2) für den Verein hat.

Nürnberg ist das beste Beispiel dafür, dass immer zum Schluss abgerechnet wird.

FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz

"Es ging darum, das Bewusstsein zu schärfen, wie wichtig jedes Spiel und jeder Tabellenplatz von Anfang an für die Einnahmen ist", sagt der Vereinschef. Andererseits begegnet Kuntz der Aussicht auf einen widrigen Start gelassen und hält die abgelaufene Saison dagegen: "Nürnberg ist das beste Beispiel dafür, dass immer zum Schluss abgerechnet wird."

Reghecampf und FCK trennen sich

Ein Schlussstrich wurde unter das Vertragsverhältnis mit Laurentiu Reghecampf gezogen. Der Mittelfeldspieler hat seinen Kontrakt bei den Pfälzern mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Der Rumäne absolvierte in der vergangenen Spielzeit nur ein Saisonspiel und musste anschließend für ein komplettes Jahr aufgrund einer hartnäckigen Erkrankung pausieren. Im Trainingslager in Marburg hat Reghecampf zwar wieder mit der Mannschaft trainiert, er musste sein Pensum allerdings zuletzt wesentlich reduzieren. Nun folgte die Auflösung des bis Juni 2010 datierten Vertrags. Reghecampf hat insgesamt 118 Bundesliga-Spiele (13 Tore) und 109 Zweitliga-Partien (23) für Cottbus, Aachen und Kaiserslautern bestritten.