Neuer Motivator: Trainer Claus-Dieter Wollitz soll Cottbus wieder in die Erfolgsspur bringen. imago
KOMMEN & GEHEN
Im Vergleich zur letzten Saison fehlen aktuell 13 Akteure, acht neue kamen hinzu. Von den Abgängen fallen lediglich Dimitar Rangelov und Ivica Illiev wirklich ins Gewicht. Von den Neuzugängen sollen Lars Hirschfeld (30, Tor), Markus Brzenska (25), der zuletzt ausgeliehene Igor Mitreski (30, beide Innenverteidigung), Roger (23, Mittelfeld) sowie Sergiu Radu (31, Sturm) sofort weiterhelfen. Leonard Kweuke (22, Sturm) wird noch eine Eingewöhnungszeit zugestanden. Mit Frank Lehmann verfügt man über einen entwicklungsfähigen Reservekeeper, Valeriy Sokolenko (27, linke Bahn) ist nicht mehr als Ersatz. Für die linke Abwehrseite und das Mittelfeldzentrum wird weiter nach Verstärkungen gesucht. Torhüter Gerhard Tremmel spekuliert noch mit einem Wechsel.
TESTS & TORE
In zehn Partien (41:6 Tore) gab es neben einer Pleite (0:3 gegen Union Berlin) zwei beachtliche Remis (0:0 gegen den dänischen Erstligisten FC Midtjylland, 2:2 gegen Arka Gdynia aus der ersten polnischen Liga) und einer bescheidenen Nullnummer in Babelsberg noch sechs Siege gegen unterklassigere Gegner. Youngster Nils Petersen (20, zehn Treffer) empfahl sich als bester Torschütze. Am Dienstag steigt bei GW Weißwasser das letzte Testspiel (18 Uhr).
STÄRKEN & SCHWÄCHEN
Die rechte Seite mit Angelov und Shao vereint Pressing und Spielwitz, Radu bringt im Sturm die benötigte Schnelligkeit ins Spiel. Der ehemals abhanden gekommene Teamgeist entwickelt sich mehr und mehr. In der spielgestaltenden Zone herrscht jedoch ein Vakuum, die linke Abwehrseite agiert nicht druckvoll genug. Es fehlt an der erforderlichen Verlagerung, das Spiel mit und gegen den Ball ist so zu ausrechenbar. Bis das Wollitz-Team die neue, offensive Ausrichtung verinnerlicht und die notwendige Balance gefunden hat, bedarf es noch einiger Zeit.
SYSTEM & TAKTIK
Trainer Wollitz predigt eine offensive Spielweise, bei der den defensiven Außen große Bedeutung beikommt. Je nach Gegner und Situation fordet er von seinem Team große Variabilität. Wollitz präferiert ein 4-1-3-2, hierfür fehlt aktuell noch der Mann für die Zentrale. Mit der Radu-Rückkehr vertraut er vorerst einem System mit zwei Sechsern und einer Flügelzange.
TRAINER & UMFELD
Claus-Dieter Wollitz erhielt weitestgehend freie Hand, um den Neuaufbau konsequent voranzutreiben. Er ist der dringend gesuchte und benötigte Motivator, der dem schuldenfreien Klub zu einem positiveren Image und der Rückkehr in die Bundesliga verhelfen soll.
FAZIT & PROGNOSE
Cottbus landet mit dem aktuellen Kader maximal auf Platz 3. Trainer Wollitz hat beim Umbau mit zu vielen Fragezeichen zu kämpfen, als dass es zum direkten Wiederaufstieg reicht.
Marcus Lehmann
