Gibt in Düsseldorf eindeutig die Richtung vor: Aufstiegstrainer Norbert Meier. imago
Kommen und Gehen
Das Gros des Aufstiegskaders soll es richten. Schmerzen hinterlässt nur der Abschied von Mittelfeldspieler Ahmet Cebe (Denizlispor/Türkei). Oliver Fink (Haching) könnte für ihn auf rechts oder auf die Sechs rücken. Im Sturm haben die jungen Marcel Gaus (19) und Deniz Kadah (23) zwar Talent, doch Trainer Norbert Meier will auf jeden Fall noch einen Routinier. Das könnte Testspieler Abdelaziz Ahanfouf sein. Ihm fehlt aber nach langer Zwangspause die Fitness. Über die erforderlichen Qualifikationen verfügt der Ex-Leverkusener Dmitri Bulykin, dessen Verpflichtung aus Anderlecht bevorstehen soll. In der Abwehr bieten sich mit Johannes van den Bergh (Gladbach), Christian Weber (AE Larisa/Griechenland) und dem Brasilianer Anderson (Osnabrück) neue Alternativen an.
Tests und Tore
Die bisherigen zwei Siege gegen unterklassige Teams besaßen wenig Aussagekraft. Der erste Härtetest ist am Freitag die Partie gegen den rumänischen Erstligisten FC Vaslui, der zweite folgt gegen Vitesse Arnheim (25. Juli).
Stärken und Schwächen
Das Team ist gewachsen, die Positionen sind durchgehend doppelt besetzt. Da der Kader nur punktuell verändert wurde, dürfte die sportliche und menschliche Harmonie ein wesentlicher Trumpf sein. Damit könnten aber auch die alten Schwächen die neuen sein: Das Aufbauspiel holpert zuweilen arg, der Aufwand stand häufig nicht in Relation zum Ertrag, dem Mittelfeld fehlte ein Schuss Torgefährlichkeit und der Sturm blieb in vielen Spielen blass. Spielführer Andreas Lambertz pausiert derzeit wegen einer Bänderdehnung. Der Mittelfeldmotor wird also wieder den Anschluss finden müssen.
System und Taktik
Trainer Norbert Meier will sich "nicht festlegen", doch auszugehen ist von einem 4-1-3-2, bei dem sich der laufstarke Andreas Lambertz immer wieder ins zentrale defensive Mittelfeld zurückfallen lässt.
Trainer und Umfeld
Ein Aufstiegstrainer hat in der Regel das meiste richtig gemacht. So auch Norbert Meier. Er steht ebenso wenig zur Diskussion wie Manager Wolf Werner. Der Geschäftsführer Sport hat die bescheidenen wirtschaftlichen Möglichkeiten in den vergangenen Jahren zum Aufbau eines stimmigen Kaders genutzt. Gerade bei der Fortuna fehlten Kontinuität und Verlässlichkeit, waren zuvor keine strategischen Bestandteile. Mit dem bevorstehenden Engagement von Sportrechtevermarkter Infront würde der Verein einen weiteren Schritt hin zu professionelleren Strukturen tun.
Fazit und Prognose
Die Fortuna hält die Klasse - wenn sie eine schlagkräftige Offensive aufs Feld schickt, und das ein oder andere Talent den Durchbruch schafft.
Wolfgang Schmitz