2. Bundesliga

Neubarth folgt auf Weber

Jena: Verein zieht Reißleine

Neubarth folgt auf Weber

Frank Neubarth

Soll Carl Zeiss Jena vor dem Abstieg retten: Frank Neubarth. dpa

Heiko Weber hat am Mittwochvormittag das Ernst-Abbe-Sportfeld verlassen, obwohl am Nachmittag noch eine Trainingseinheit auf dem Programm steht. Mit ihm hat sich auch sein bisheriger Co-Trainer Marco Kämpfe verabschiedet.

Damit zogen die Verantwortlichen bei Carl Zeiss Jena die Konsequenzen aus der sportlichen Talfahrt. Seit fünf Spielen wartet der Traditionsverein auf einen dreifachen Punkterfolg. Als Folge der sportlichen Krise stürzte Jena auf den vorletzten Tabellenplatz ab. Zwei Punkte beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer.

Auch Webers Nachfolger steht bereits fest: Frank Neubarth soll den Europapokalfinalisten von 1981 vor dem Absturz in die Regionalliga retten. Am Abend wurde der neue Coach auf einer außerplanmäßigen Pressekonferenz der Öffentlichkeit präsentiert.

"Jena hat mich am Dienstag kontaktiert. Ich habe sofort zugestimmt, es war eine Bauch-Entscheidung", sagte Neubarth. "Die Lage des Vereins ist nicht aussichtslos. Zwei Punkte Rückstand zum Nichtabstiegsplatz sind aufzuholen. In dieser Liga wird es noch einige überraschende Resultate geben", erklärte der 44-Jährige.

Vereinsinfo

Frank Neubarth spielte von 1982 bis 1996 bei Werder Bremen. Ingesamt absolvierte der 44-Jährige 317 Bundesligaspiele in denen ihm 97 Tore gelangen. Im Anschluss an seine aktive Karriere schlug er die Trainer-Laufbahn ein. Von 1996 bis 1999 betreute er die B-Jugend von Werder Bremen, von 1998 bis Januar 2002 war er für die Amateure verantwortlich. Von Juli 2002 bis März 2003 war er Cheftrainer bei Schalke. Seine letzte Station war Holstein Kiel, wo er von Juli 2004 bis Oktober 2006 tätig war.

Heiko Weber übernahm den FC Carl Zeiss Jena im Juni 2004, als das Team in der Oberliga NOFV-Süd spielte. Unter seiner Regie gelang gleich im ersten Jahr der Sprung in die Regionalliga Nord. Weber schaffte anschließend sogar den Durchmarsch in die Zweite Liga.

Heiko Weber

Musste am Mittwoch seinen Stuhl räumen: Heiko Weber. imago

Der 41-Jährige schnürte schon während seiner aktiven Karriere lange Zeit die Stiefel für Carl Zeiss. Insgesamt zehn Jahre, von 1988 bis 1998, spielte er für die Thüringer. In der Zweiten Liga kam er auf 148 Einsätze und erzielte dabei 36 Tore.

Lange Zeit stärkten die Verantwortlichen Weber, der als Spieler und Trainer große Verdienste geleistet und sich ein hohes Ansehen bei Carl Zeiss erworben hat, den Rücken. Doch nach dem 0:2 am Ostersonntag bei Greuther Fürth, als die Mannschaft insbesondere in der zweiten Halbzeit eine desolate Vorstellung ablieferte, schwand das Vertrauen, dass er noch die Wende herbeiführen kann.