St. Paulis Trainer Markus Kauczinski stellte gegenüber dem 2:0 gegen Fürth zweimal um: Ziereis und Nehrig kamen für Carstens (Bank) und Dudziak (Zerrung) zum Zug.
FCM-Coach Michael Oenning brachte im Vergleich zum 0:3 in Köln Bregerie anstelle von Schäfer.
Magdeburg beeindruckte am ausverkauften Millerntor mit einer selbstbewussten Anfangsviertelstunde, hatte gegen lauernde Kiez-Kicker das Gros an Ballbesitz (80 Prozent!) und zeigte auch Qualitäten im Konterspiel: Himmelmann parierte stark gegen Lohkemper (9.).
Knoll auf Nehrig: 1:0!
Die Hamburger waren kaum in der gegnerischen Hälfte aufgetaucht, bewiesen aber Effizienz: Nach Foul von Erdmann an Möller Daehli hechtete Nehrig am Fünfer in Knolls Freistoßflanke und gab FCM-Keeper Brunst das Nachsehen (16.).
Müllers Tor zählt nicht - Niemeyers schon
Der Aufsteiger schüttelte sich kurz, ehe weitere Attacken folgten. Die Oenning-Elf jubelte, als Müller den vermeintlichen Ausgleich köpfte. Aber nur kurz, der Verteidiger hatte sich im Luftduell zu robust gegen Zander eingesetzt, das Tor zählte nicht (23.). Der am Kopf blutende Zander war fortan mit einem Turban ausgestattet.
Nachdem auch Bülter noch einmal Gefahr versprüht hatte (24.), wurde es phasenweise ruppiger. Veerman verletzte sich bei einem Foul an Beck selbst und wurde außerhalb behandelt - und Magdeburg nutzte die Überzahl zum Ausgleich, als Niemeyer Becks Kopfballvorlage volley einschoss (35.).
Klares Chancenplus des FCM
Diamantakos ersetzte den am Knie verletzten Niederländer (36.), Möller Daehli prüfte per Volleyschuss das Stellungsspiel von Brunst. Aber die Endphase des ersten Durchgangs gehörte gegen defensiv ungeordnete Hausherren eindeutig den Sachsen-Anhaltern. Lohkemper (42.) und Erdmann (45.+3) wussten aber zu viel gestattete Freiräume nicht zu nutzen. Am Ende von Abschnitt eins standen 71 Prozent Ballbesitzanteil und 7:2 Torschüsse zu Gunsten des Abstiegsaspiranten zu Buche.
2. Bundesliga, 18. Spieltag
Kauczinski musste mit Wiederanpfiff zum zweiten Mal verletzungsbedingt wechseln, Carstens kam für Zander. Der Start in die zweiten 45 Minuten war zerfahren, die Kontrahenten lieferten zunächst ein wahres Fehlpassfestival.
Doppelschlag mit Vorbereiter Nehrig
Es war Lohkemper, der die erste Möglichkeit nach der Pause vergab (57.) - und nach dem direkten Gegenzug führte erneut St. Pauli: Nehrig, Sekunden zuvor noch an Brunst gescheitert, wurde von Preißinger von den Beinen geholt - Elfmeter. Knoll trat an und verwandelte sicher (59.).
Vier Minuten später war der Doppelschlag perfekt. Nehrig fuhr nach Ballgewinn den Konter, Diamantakos veredelte den genau getimten Pass des Kapitäns frei vor Brunst zum 3:1 (63.).
FCM müht sich vergeblich - Der letzte Konter sitzt
Die Gäste gaben sich zwar keineswegs auf, davon zeugten Chancen durch Bregerie (72.) und zweimal Lohkemper (75., 77.). Letztlich aber prallten alle Bemühungen an der im zweiten Durchgang sattelfesteren Defensive der Hanseaten ab, die durch Diamantakos nach feinem Konter in der Nachspielzeit sogar noch auf 4:1 erhöhten.
St. Pauli hat damit Tuchfühlung zum Tabellenzweiten Köln aufgenommen, Magdeburg bleibt im Keller stecken.
Das Unterhaus startet mit einer englischen Woche ins Jahr 2019: Für die Kauczinski-Schützlinge geht es nach der Winterpause am 29. Januar (20.30 Uhr) in Darmstadt weiter. Magdeburg empfängt zur gleichen Zeit Erzgebirge Aue.