Paderborns Trainer André Breitenreiter reagierte auf die 0:4-Pleite beim KSC mit ganzen vier Wechseln: Heinloth, Brückner, Wurtz und Saglik starteten für Wemmer (Sehnenanriss im Oberschenkel), Hartherz, Ziegler (beide Bank) und Meha, der kurzfristig krank ausfiel. Damit veränderte der Übungsleiter auch die Grundordnung, begann mit zwei Stürmern. Dynamo-Coach Olaf Janßen genügten nach dem bitteren 1:1 gegen Düsseldorf, als in der Schlussminute der Gegentreffer fiel, zwei Veränderungen. Schulz (5. Gelbe Karte) und Koch wurden durch Schuppan und Kempe ersetzt. Für die Sachsen ging es außerdem darum, endlich einen Sieg zu landen. Aus den letzten sechs Pflichtspielen kassierte die Janßen-Truppe zwar nur zwei Niederlagen, schaffte allerdings in den anderen vier jeweils nur ein Unentschieden - für den Abstiegskampf zu wenig.
Das ein Dreier in Paderborn schwer zu holen ist, das machten die Hausherren direkt vom Anpfiff weg klar. Zwar fehlten lange Zeit die klaren Zielpässe vor dem und im Strafraum, doch die bessere Spielanlage war klar zu erkennen. Die Sachsen hingegen schlugen zumeist lange Bälle, mit den die hoch stehende Paderborner Verteidigung keine Probleme hatte. Dennoch war ein guter Bakalorz-Kopfball lange die einzige gute Möglichkeit (2.). Glück hatten die Sachsen außerdem noch in der 17. Minute: Losilla brachte hier Vrancic im Strafraum strittig zu Fall, die Pfeife des Schiedsrichters blieb allerdings stumm.
Plötzlich knallt's
Seht her, der kam von mir: Marvin Bakalorz freut sich nach seinem Traumtor zum 1:0. getty images
Aus dem Nichts kam dann mal Dresden - und wie: Kempe hatte in der Mitte zu viel Raum, legte nach links raus zu Schuppan. Der schlug eine gefühlvolle Flanke in Richtung des langen Pfostens, wo Ouali lauerte. Der zündete volley ab und bugsierte das Leder an die Querlatte (31.). Da mussten sich die Hausherren erst einmal schütteln, was Dresden dazu nutzte, sich etwas aus der vorherigen Umklammerung zu lösen. Doch nach einigen Zeigerumdrehungen übernahm wieder der SCP das Zepter und wusste sich endlich zu belohnen - mit einem strammen Knaller: Dynamo vertändelte in Person von Losilla den Ball im Mittelfeld, Bakalorz nahm diesen auf und fasste sich aus über 30 Metern ein Herz. Das Spielgerät flog und flog und schlug letztlich im rechten Winkel ein - Traumtor (38.)!
Doch damit nicht genug, denn Vrancic fand nach einer Ecke erst seinen Kapitän Hünemeier, der das Spielgerät zum langen Pfosten brachte. Dort stand Wurtz blank, packte den rechten Fuß aus und bugsierte das Leder ins Netz - 2:0 (44.).
Der 25. Spieltag
Die zweiten 45 Minuten begannen mit einem Wechsel von SGD-Coach Janßen, der den ganz schwachen Fiel durch Dedic ersetzte. Dieser sollte mit Poté für mehr Durchschlagskraft sorgen - doch von Beginn an untermauerten wieder die Paderborner, wer das bessere Team ist. Das Pressing der Breitenreiter-Elf war zwar nicht direkt auf den Mann gerichtet, doch ein, zwei Meter Abstand reichten schon, um Fehlpässe zu provozieren. Immerhin bekam mal Ouali über links einiges an Raum, doch sein Querpass geriet zu lang und auch der folgende Schuss von Grifo brachte nichts ein (51.). Plötzlich ging irgendwie der Faden beim SCP verloren, die Elf um Stürmer Saglik wähnte sich wohl zu sicher.
Joker Dedic sticht
Brachte Dresden wieder Hoffnung: Stürmer Zlatko Dedic, der vom Punkt Torhüter Lukas Kruse keine Chance ließ. getty images
Die Strafe dafür kam prompt: Nach einem langen Ball gerieten Hünemeier und Poté in den Luftkampf. Ersterer nahm dabei die Hand zu Hilfe, an eben jene der Ball unglücklich prallte. Nach kurzer Überlegung ertönte der Pfiff - Elfmeter (54.). Joker Dedic trat an, tippelte und verwandelte oben rechts (55.). Fortan hegten die Gäste natürlich wieder Hoffnung, doch noch mindestens einen Punkt mitnehmen zu können. Der SCP hingegen schaltete auch wieder ein, zwei Gänge hoch, gewährte der SGD spätestens ab der Mittellinie keinen Raum mehr. So sah sich Trainer Janßen gezwungen, mit Hartmann (für Menz) noch einen dritten Stürmer zu bringen und seine Viererkette zu einer Dreierkette abzuspecken (78.).
Auch wenn Dresden weiter und weiter zu drücken versuchte, die Führung ging immer noch in Ordnung. Denn gerade in der ersten Hälfte trat der SCP stark auf. Außerdem entwickelte der Gast auch mit nun drei Angreifern zu wenig Durchschlagskraft. So blieb es bei dem 2:1, das die 07er weiter dick im Aufstiegsrennen hält. Dynamo hingegen musste einen neuerlichen Rückschlag einstecken, weilt weiterhin tief im Keller der 2. Bundesliga.
Die Paderborner müssen am Freitag (18.30 Uhr) beim direkten Konkurrenten Union Berlin ran, Dynamo Dresden empfängt zeitgleich die SpVgg Greuther Fürth und damit erneut einen Aufstiegsaspiranten.