2. Bundesliga

Dutts Dienstbeginn

Freiburg: Ali Günes kehrt zurück

Dutts Dienstbeginn

Robin Dutt

Neue Aufgabe: Trainer Robin Dutt startete heute mit Freiburg in die Saison. dpa

Momentan sieht es noch nach Zwischenstation aus, doch er ist gekommen, um zu bleiben. Wie lange das sein wird, weiß niemand. Nirgendwo wurde das so deutlich wie zuletzt beim SC. Aus "Finke raus" war "Wir sind Finke" geworden und nun, so sagen nicht wenige, werde der Verein in der Versenkung verschwinden, zur grauen Maus mutieren, nachdem "Macher" Volker Finke nach 16 Jahren sein Projekt hat abbrechen müssen.

Für Dutt sind solche Stimmen nichts Ungewöhnliches, eher Ansporn: "Ich betrachte sie als kritischen Blick auf das Neue, das da kommt. Das ist normal und auch durchaus angebracht." Beurteilungen, seriöse zumal, sind frühestens in ein paar Monaten möglich. "Bislang können es nur Vorurteile sein", sagt Dutt, der von den Stuttgarter Kickers kam, mit denen er zuletzt Platz vier in der Regionalliga erreicht hat. Freiburgs neuer Chefcoach (2005 DFB-Lehrgangsbester, Note 1,4) ist ohnehin nicht gewillt, alles umzuwerfen. Er will den "Freiburger Weg" weiterführen, weiterentwickeln. Mit einem Kompetenzteam, bestehend aus Ex-Profis und leitenden Vereinsfunktionären. "Alle Themen rund um die Freiburger Philosophie sollen besprochen werden: Was ist das Gute? Was wollen wir weiterführen? Was soll dazu kommen?", stellt Dutt, der als Teamarbeiter gilt, in den Raum. Sein Credo: Anspruchsvolle Ziele haben und diese zurückhaltend formulieren.

Gesucht wird noch ein Linksfuß

Beim Kader hat für Dutt in den nächsten Wochen Teambildung Priorität. Im Gros steht die Mannschaft, Abgänge seien wunschgemäß ersetzt worden, so Dutt, der speziell die abgegebene Erfahrung neu ausgefüllt wissen wollte. "Eine gewisse Reife, dazu jugendlicher Elan, eine gute Mischung. Wir haben einen sehr guten Kader und der finanzielle Rahmen ist noch nicht ausgeschöpft. Jetzt können wir den Markt noch in Ruhe beobachten", erklärt Dutt optimistisch. Nur ein offensiver Linksfuß steht noch auf seinem Zettel.

Beim Trainingsauftakt am heutigen Montag dürfte sich die Aufmerksamkeit nicht nur auf den neuen Trainer richten. Denn Sportdirektor Dirk Dufner hat als Ersatz für Sascha Riether (für 500 000 Euro nach Wolfsburg) einen Rückkehrer geholt: Ali Günes (28), bereits von 1997 bis 2000 beim SC aktiv, hat für mindestens zwei Jahre unterschrieben. Er kommt ablösefrei von Besiktas Istanbul zurück, nachdem sein Vertrag dort ausgelaufen war.

Uwe Rogowski