2. Bundesliga

Philipkowski greift durch

St. Pauli: Zwangspause für Torwart Henzler

Philipkowski greift durch

Joachim Philipkowskis Geduldsfaden ist gerissen. Nach der 1:4-Heimpleite gegen Mainz kündigte der Trainer des FC St. Pauli personelle Konsequenzen an. "Ich habe jetzt fast vier Wochen lang der gleichen Mannschaft das Vertrauen geschenkt, nun muss ich etwas anders machen", sagte er.

Beim Kellerduell in Mannheim setzt der Coach seine Ankündigungen in die Tat um. Neben Mittelfeldspieler Racanel, der zuletzt stets von Anfang an gespielt hatte, wird auch Torwart Henzler die Auswärtsfahrt nicht antreten. Philipkowski erteilte dem Keeper, der in sechs Spielen 23 Gegentreffer kassiert hatte, eine zweiwöchige Zwangspause. Er wird in Mannheim und gegen Oberhausen von Bulat und Amateurtorwart Miethe (auf der Bank) ersetzt. "Ich denke, das ist auch das Beste für Simon Henzler, nachdem seine Leistungen zuletzt nicht stimmten und er jedes Mal so viele Gegentore hinnehmen musste. Hoffentlich bekommt er seinen Kopf in dieser Zeit frei", so der Trainer.

Es wird aber nicht allein beim Tausch zwischen den Pfosten blei- ben. Nach Racanel werden wohl auch die bisherigen Stammkräfte Rasiejewski und Patschinski aus der Anfangself gestrichen. Im zentralen Mittelfeld versucht es Philipkowski mit der neuen Kreativ-Achse Meier/Fröhlich. Neuzugang Christian Fröhlich (kam aus Chemnitz) hinterließ zuletzt im Training gute Eindrücke. "Er und Alex Meier fordern immer wieder Bälle, so etwas brauchen wir", weiß der Trainer, dem die Bedeutung eines Erfolgserlebnisses als Rehabilitationsmaßnahme nur allzu bewusst ist: "Wir haben das Spielen ja nicht verlernt, unser Problem ist eine reine Kopfsache." In der aktuellen Verfassung sei defensive Stabilität zwar enorm wichtig, trotzdem hält Philipkowski nichts von einer Mauertaktik in Mannheim. "Man kann dort nicht 90 Minuten lang nur dagegen halten, wir wollen auch etwas für die Offensive tun. Außerdem stehen nicht nur wir, sondern auch die Mannheimer mit dem Rücken zur Wand", sagt er.

Neben Yang soll Kurbjuweit als Konterstürmer für Unruhe und Torgefahr sorgen. Das Ziel sei klar, so Philipkowski: "Nur mit Erfolgserlebnissen können wir uns aus unserem mentalen Tief lösen."

Christoph Jäger