Magdeburgs Trainer Jens Härtel änderte seine Startelf nach der 1:2-Niederlage bei Holstein Kiel auf drei Positionen: Brunst ersetzte Fejzic im Tor, zudem vertraten Niemeyer und Lohkemper Ignjovski und Türpitz.
Auch Bielefelds Trainer Jeff Saibene nahm nach dem spektakulären 5:3-Heimsieg gegen Jahn Regensburg drei Änderungen vor: Für Clauss, Behrendt und Staude rückten der wiedergenesene Brunner, Salger und Weihrauch in die Anfangsformation.
Der Aufsteiger aus Sachsen-Anhalt fieberte dem ersten Zweitliga-Sieg seiner Vereinsgeschichte entgegen, die Arminia war gut aus den Startlöchern gekommen, hatte trotz zweier Heimsiege in der Ferne aber noch nicht gewinnen können. Die Gäste aus Ostwestfalen begannen forscher, den ersten guten Abschluss gab aber Magdeburgs Costly ab - der Winkel war jedoch zu spitz, um Ortega ernsthaft gefährden zu können (6.). Ab diesem Zeitpunkt erwachten auch die Hausherren, die eine tolle Kulisse hinter sich wussten. Nach elf Minuten zog DSC-Knipser Voglsammer erstmals ab, ebenfalls zu zentral. Acht Zeigerumdrehungen später wurde der Bayer von Sturmpartner Klos gut eingesetzt, zog vor Keeper Brunst aber zu weit nach außen (19.).
Ortega ist aufmerksam, seine Vorderleute sind unpräzise
Die ersten 45 Minuten waren durchweg höchst intensiv. Bielefeld agierte balldominanter, der 1. FCM verteidigte aber gut und kam bestens in die Zweikämpfe. Vorne versuchte die Härtel-Elf immer wieder, Nadelstiche zu setzen: Rother fand trotz strammem und platziertem Distanzschuss seinen Meister in Ortega (27.). Die Gäste wurden wieder gefährlich, als Prietl sich die Kugel auf dem rechten Flügel schnappte und Börner hoch anspielte, der in zentraler Position ein Stück über den Querbalken köpfte (36.). Die spielerisch wertvollste Einlage bot Costly, der am rechten Strafraumeck Hartherz und Weihrauch auswackelte, den aufmerksamen Ortega aber auch nicht überwinden konnte (38.). Die letzte gute Chance der ersten Halbzeit verbuchte Bielefelds Edmundsson, der nach einer abgewehrten Ecke aus dem Rückraum das lange Eck verpasste (40.).
Brunst rettet, Beck scheitert
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Mit der Dynamik aus dem ersten begannen beide Mannschaften auch den zweiten Durchgang, das erste Raunen ging diesmal aber bei einer Arminia-Chance durchs Stadion: Weihrauchs Flanke landete über Umwege auf dem Kopf von Voglsammer, der aus wenigen Metern am glänzend reagierenden Brunst scheiterte (52.). In der Folge erlebte die Partie einen kleinen Durchhänger, der sich aber nur vorübergehend bemerkbar machte. Magdeburgs Niemeyer wurde die linke Außenbahn entlang geschickt, schlug von der Grundlinie eine Maßflanke auf Beck, der trotz exzellenter Position knapp vorbeiköpfte (61.). Niemeyer drang kurz darauf wieder in den Sechzehner ein, suchte dann aber zu sehr einen Elfmeterpfiff - den es von Schiri Günsch zu Recht nicht gab.
Kein historisches Tor, kein historischer Sieg
Im Anschluss wurde das Spiel zerfahrener. Beide Offensivreihen taten sich schwer, auch, weil man den Defensivabteilungen ein Kompliment machen musste. Für den Aufsteiger klopfte Bregerie nochmals an, seine Direktabnahme vom Elfmeterpunkt im Nachgang an einen Freistoß wurde aber umgehend abgeblockt (79.) Bis zur letzten Aktion hatte das Spiel ein hohes Tempo, beide Mannschaften spielten auf Sieg, ein klarer Kopf fehlte jedoch. Für die in der Schlussphase wieder überlegenen Gäste temperierte Edmundsson ein Zuspiel im Sechzehner falsch (85.), wo Staude sich kurz darauf zu viel Zeit ließ (87.).
Nach zuletzt zwei Partien mit drei Gegentreffern spielte die Arminia wieder zu null, ein Aspekt, der von Saibene und Co. positiv betrachtet werden kann. Ein Tor versäumten die Gäste-Angreifer aber wie die der Mannen aus Sachsen-Anhalt, sodass Letztere weiter auf ihren ersten Zweitliga-Dreier warten müssen. Ein Treffer auf irgendeiner Seite hätte einen neuen Torrekord für einen Zweitliga-Spieltag dieser Dekade bedeutet, so blieb es bei der Einstellung der Rekordmarke von 35 Treffern. Der 1. FCM verbleibt auf Relegationsplatz 16, Bielefeld im Tabellenmittelfeld.
Magdeburg tritt am kommenden Sonntag (13.30 Uhr) in Paderborn an. Bielefeld spielt am Samstag (13 Uhr) bei Union Berlin.