Bochums Coach Robin Dutt baute seine Startelf nach der 1:2-Niederlage beim FC Ingolstadt auf sechs Positionen um: Kapitän Celozzi, Maier, Sam und Zoller rückten auf die Bank. Losilla (gelbgesperrt) und Kruse (Kniereizung) wurden durch Hinterseer (nach Infekt), Gyamerah (zuletzt angeschlagen), Janelt, Tesche, Ganvoula (nach Rotsperre) und Römling ersetzt. Letzterer gab mit 17 Jahren sein Zweitliga-Debüt.
Kiels Trainer Tim Walter tauschte im Vergleich zum 2:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth zweimal Personal aus: Okugawa (nach Muskelfaserriss) und Mühling (nach Gelbsperre) kehrten in die Startelf zurück und verdrängten Kammerbauer und Evina auf die Bank.
Kiel mit Schwung und drei Toren in elf Minuten
Besser in die Partie fanden die Gäste, die Bochum sofort unter Druck setzten. Mühling prüfte Riemann mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumkante (2.), Serra, dem der Ball beim Versuch, Riemann zu umkurven versprang (6.), und Dehm aus spitzem Winkel (9.) sorgten für die ersten Chancen. Danach behielt Kiel das Spiel im Griff, kam aber nicht mehr so schwungvoll vor den Kasten - bis die Störche innerhalb von elf Minute einen Drei-Tore-Vorsprung herausschossen: Mühling machte den Anfang, indem er Baumgartner den Ball klaute und per Linksschuss flach zum 1:0 traf (30.). Keine zwei Minuten später holte Hoogland Kiels Jae-Sung Lee im Strafraum von den Beiden. Den berechtigten Strafstoß verwandelte Serra sicher zum 2:0 (32.). Dann war es Okugawa, der einen von Riemann produzierten Abpraller nach Schuss von van den Bergh aus wenigen Metern flach in die Maschen schob (41.).
Bochum, das phasenweise hoch stand, allerdings Mühe hatte, wenn die Gäste mit Tempo ins Angriffsdrittel kamen, verzeichnete seinen einzigen gefährlichen Abschluss in der 15. Minute (Hinterseer, vorbei) und wurde mit einem gellenden Pfeifkonzert in die Pause verabschiedet.
Bochum bleibt weiter passiv
2. Bundesliga, 23. Spieltag
Dutt reagierte, brachte zur Pause Fabian und Weilandt und zog nach rund einer Stunde auch seine letzte Option, indem er Zoller einwechselte. Die gefährlicheren Aktionen hatten aber weiterhin die Gäste: Okugawa scheiterte freistehend an Riemann (51.). Der VfL-Keeper verhinderte später auch bei einem Kopfball von Karazor einen höheren Rückschlag, auch wenn der Treffer wegen Abseits wohl nicht hätte zählen dürfen (68.).
Zoller verkürzt
Danach plätscherte die Partie ohne nennenswerte Höhepunkte vor sich hin - dann erzielte Zoller wie aus dem Nichts das 1:3. Nach einer Kopfballablage von Hinterseer stocherte der Winterneuzugang den Ball über die Linie, Kronholm sah dabei nicht besonders gut aus (77.). Danach geriet der Kieler Sieg aber nicht mehr in Gefahr, es blieb beim 3:1 aus Gäste-Sicht.
Bochum, das damit die vierte Niederlage in Folge kassiert hat, gastiert am Sonntag in Dresden (13.30 Uhr). Holstein Kiel empfängt bereits am Freitag Union Berlin (18.30 Uhr) zum Spitzenspiel in der 2. Liga.