FCN-Coach Michael Köllner nahm nach der 0:3-Niederlage bei Erzgebirge Aue zwei Änderungen an der Startelf vor: Innenverteidiger Ewerton lief nach zuletzt zwei Einwechslungen zum ersten Mal von Beginn an auf. Außerdem gab Neuzugang Werner, der für ein Jahr vom VfB Stuttgart ausgeliehen worden war , sein Debüt für den Club. Teuchert und Ishak nahmen dafür zunächst auf der Bank Platz.
St. Paulis Trainer Olaf Janßen, der insgesamt acht Ausfälle zu beklagen hatte, musste im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim auf Buchtmann und Bouhaddouz verzichten, beide fielen mit einer Sprunggelenksverletzung aus . An ihrer Stelle begannen Flum und Litka. Zudem kam Möller Daehli für Cenk Sahin neu in die Mannschaft.
Nürnberg presst im 3-4-3 hoch
Der Club stand im neu einstudierten 3-4-3 in den Anfangsminuten extrem hoch und setzte die Gäste bereits früh unter Druck, sodass St. Pauli im Spielaufbau zu langen, unkontrollierten Bällen gezwungen war. Die Kiez-Kicker, aufgrund des Ausfalls von Bouhaddouz' in einem 4-2-3-1, agierten zunächst abwartend, hatten jedoch die ersten zwei Gelegenheiten der Partie: Zunächst traf Litka aus spitzem Winkel nur das Außennetz (9.), kurz darauf prüfte Sobota FCN-Keeper Kirschbaum mit einem Schlenzer (12.).
2. Bundesliga, 5. Spieltag
Die Hamburger gestalteten die Begegnung im Anschluss ausgeglichen, Nürnberg stand nicht mehr ganz so hoch. Die Spielanteile waren gleichmäßig verteilt, beide versuchten, sich mit flachen Bällen vors Tor zu kombinieren. Im letzten Drittel fehlte es allerdings an Genauigkeit, weshalb die Zuschauer lange keine gefährliche Torchance zu sehen bekamen. Nach einer knappen halben Stunde musste der Club ein erstes Mal wechseln: Möhwald ging verletzt vom Platz, ihn ersetzte Hufnagel.
FCN-Drangphase - Valentini hat die Führung auf dem Fuß
Davon ließen sich die Hausherren jedoch nicht beeindrucken und machten stattdessen mächtig Dampf: Zunächst bekam Werner nach einem langen Ball die Kugel nicht mehr an Himmelmann vorbei (29.). Nur kurz darauf tauchte Valentini nach einem Doppelpass mit Salli frei vor St. Paulis Torwart auf, scheiterte jedoch am Gäste-Keeper (33.). Im Anschluss an die folgende Ecke brachte Leibold eine Flanke scharf vors Tor, Himmelmann lenkte das Leder in höchster Not an die Oberkante der Querlatte (34.). Nürnberg blieb bis zur Pause spielbestimmend, konnte die Überlegenheit allerdings nicht in Zählbares ummünzen.
Doppeltes Pech für Nürnberg
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Gastgeber zunächst am Drücker - und hatten Pech, als nach einem Freistoß von Valentini zuerst Margreitter und anschließend Werner an der Querlatte scheiterten (49.). St. Pauli biss sich jedoch zurück in die Begegnung und gestaltete die Partie wieder offener. Litka probierte es aus der Distanz, sein Versuch landete aber auf dem Tordach (58.). Der FCN war weiter die etwas aktivere Mannschaft, ließ vor dem Tor allerdings die letzte Zielstrebigkeit vermissen.
Goldenes Tor: Waldemar Sobota trifft zum 0:1, FCN-Keeper Thorsten Kirschbaum kann dem Ball nur nachsehen. imago
Sobota wie aus dem Nichts - 0:1
Die Gäste machten es auf der Gegenseite besser und gingen nach etwas mehr als einer Stunde in Front: Einen Abschlag von Himmelmann verlängerte Margreitter per Kopf unglücklich genau in den Lauf von Sobota, der frei vor Kirschbaum eiskalt blieb und zum 1:0 für St. Pauli vollendete (63.). Die Führung gab den Kiez-Kickern mehr Sicherheit, die Hausherren gaben sich jedoch keineswegs geschlagen. Ein Schuss von Petrak aus der zweiten Reihe sauste nur knapp am Gästetor vorbei (68.), kurz darauf rettete Himmelmann in höchster Not gegen Hufnagel (70.).
Der Club blieb am Drücker, FCN-Coach Köllner brachte mit Teuchert (für Salli) sowie Ishak (für Werner) zudem noch zwei frische Männer für die Offensive. In den Schlussminuten konnten sich die Hausherren gegen die aufmerksam verteidigenden Hamburger jedoch keine hochkarätigen Chancen mehr erspielen. Außerdem konnten die Gäste mit vereinzelten Gegenangriffen immer wieder für ein bisschen Entlastung sorgen. So blieb es am Ende beim 1:0 für St. Pauli.
Nürnberg, das nach starkem Saisonstart seit mittlerweile drei Partien auf einen Sieg wartet, ist am Samstag (13 Uhr) beim MSV Duisburg zu Gast. St. Pauli fuhr hingegen den zweiten Dreier in Folge ein und empfängt zeitgleich den FC Ingolstadt.